Marcus Rashford nach seinem Penalty-Fehlschuss im EM-Final.Bild: keystone
13.07.2021, 08:0313.07.2021, 12:28
Marcus Rashford war einer von drei Engländern, dem im EM-Final gegen Italien im Penaltyschiessen die Nerven versagten. Der Engländer wurde in der 120. Minute eigens dafür eingewechselt, um vom Punkt anzutreten, doch der 23-jährige Stürmer von Manchester United traf nur den Pfosten.
Neben Rashford scheiterten auch Jadon Sancho und Bukayo Saka. Alle drei Spieler wurden anschliessend im Internet Opfer von massiven rassistischen Beleidigungen, dass selbst Premierminister Boris Johnson dazu Stellung nahm.
Am Montagabend hat sich nun auch Marcus Rashford in den sozialen Medien geäussert. In einem emotionalen Statement erzählt er von mangelndem Selbstvertrauen, dem riesigen Druck und seiner Herkunft.
«Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll und ich weiss nicht einmal, wie ich in Worte fassen soll, wie ich mich in diesem Augenblick fühle. Ich hatte eine schwierige Saison, ich denke, das war für alle klar und ich bin wahrscheinlich mit einem Mangel an Selbstvertrauen in dieses Finale gegangen. Ich habe mich stets für einen Elfmeter gemeldet, aber irgendetwas hat sich nicht richtig angefühlt. Mit dem langen Anlauf habe ich mir etwas Zeit verschafft, aber leider endete es nicht so, wie ich es wollte.
Ich hatte das Gefühl, meine Teamkollegen im Stich gelassen zu haben. Ich hatte das Gefühl, alle im Stich gelassen zu haben. Einen Elfmeter für das Team auszuführen, war alles, worum ich gebeten wurde. Ich kann im Schlaf Elfmeter verwandeln, warum also nicht diesen? Es spielt sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab, seit ich den Schuss abgegeben habe, und es gibt wahrscheinlich kein Wort, um zu beschreiben, wie es sich anfühlt. Finale. 55 Jahre. 1 Elfmeter. Geschichte. Ich kann nur sagen, es tut mir leid.
Ich wünschte, es wäre anders gelaufen. Während ich mich weiterhin entschuldige, möchte ich meine Teamkollegen loben. Dieser Sommer war eines der besten Camps, die ich je erlebt habe und ihr habt dabei alle eine Rolle gespielt. Es ist eine Gemeinschaft entstanden, die unzerbrechlich ist. Euer Erfolg ist mein Erfolg. Eure Fehler sind meine.
Ich bin in einer Sportart aufgewachsen, in der ich davon ausgehen muss, Dinge zu lesen, die über mich geschrieben werden. Sei es meine Hautfarbe, wo ich aufgewachsen bin oder zuletzt wie ich meine Zeit abseits des Platzes verbringe. Ich kann den ganzen Tag Kritik an meiner Leistung vertragen, mein Elfmeter war nicht gut genug, er hätte reingehen sollen, aber ich werde mich nie dafür entschuldigen, wer ich bin und woher ich komme.
Ich war nie stolzer, diese drei Löwen auf meiner Brust zu tragen und zu sehen, wie meine Familie mich in einer Menge von Zehntausenden anfeuert. Von solchen Tagen habe ich geträumt.
Die Nachrichten, die ich heute erhalten habe, waren überwältigend und die Resonanz in Withington brachte mich an den Rand der Tränen. Die Gemeinschaft, die mich immer unterstützt hat, hält mich weiterhin. Ich bin Marcus Rashford, ein 23-jähriger Schwarzer aus Withington und Wythenshawe, South Manchester. Wenn ich nichts anderes habe, habe ich das.
Danke für all die lieben Nachrichten. Ich komme stärker zurück. Wir kommen stärker zurück.»
Weiter postete Rashford aufmunternde Nachrichten, die er von Fans erhalten hat. Darin schreiben Kinder, dass er grossartig und ihr Held sei – nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch bezüglich seines sozialen Engagements.
Eine Antwort auf Rashfords Statement gab es nicht nur von Rashfords Klub Manchester United, sondern auch von Stadtrivale Manchester City: «Ganz Manchester und ganz England ist stolz auf dich, Marcus.»
(zap)
Die unglaubliche Penalty-Saga der Engländer
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Die unglaubliche Penalty-Saga der Engländer
WM 1990: Halbfinal gegen Deutschland 1:1 n.V., 3:4 n.P.
Der Inbegriff des englischen Penalty-Traumas! Der WM-Final ist so nah, doch erst scheitert Stuart Pearce im Elfmeter-Krimi an Bodo Illgner, dann hämmert Chris Waddle den Ball weit übers Tor. Natürlich treffen alle Deutschen und Englands «goldene Generation» um Gary Lineker, Paul Gascoigne und David Platt geht leer aus.
«It's NOT coming home»
Video: watson
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Die Reaktionen auf die Penaltys sind absolut nicht zu akzeptieren. Aber dieser Junge wird wieder aufstehen und noch stärker zurückkommen!