Wer mehr als fünf Städte in Ungarn kennt, hebe die Hand. Bei den meisten dürfte es schon nach der Hauptstadt Budapest eng werden. Debrecen, Szeged und Miskolc heissen die nächstgrösseren Orte des Landes, vielleicht kennt da und dort einer Györ, Kecskemet, Szekesfehervar oder Veszprem.
Felcsut, wo die Nati gegen Israel spielte? Rangiert irgendwo weit, weit unten. Keine 2000 Einwohner hat das Dorf und es ist vor allem aus einem Grund bekannt geworden: Hier wuchs Viktor Orban auf, der seit 13 Jahren Ungarns Ministerpräsident ist.
Rund 50 Kilometer westlich von Budapest steht die Pancho Arena des Erstligisten Puskas Akademia FC. Die Namen erhielten Stadion und Verein vom berühmtesten ungarischen Fussballer der Geschichte: Ferenc Puskas. Den Superstar von Real Madrid in den 1950er- und 1960er-Jahren nannten sie in Spanien «Pancho», daher der nicht alltägliche Stadionname.
Orban liess die eindrückliche Arena bauen, in der in diesem Frühsommer Partien der U17-EM ausgetragen wurden. Sie erinnert mit dem vielen Holz und den geschwungenen Schieferplatten an eine Kathedrale.
Der Politiker sorgte auch dafür, dass die EU sich mit zwei Millionen Euro am Bau einer sechs Kilometer langen Bahnstrecke beteiligte. Der Zug verbindet, wie die «Zeit» einmal schrieb, «den Fussballplatz mit einem Wald». 20 Minuten dauert eine Fahrt.
Knapp 4000 Zuschauer fasst das Stadion, die Nati wird von einigen Dutzend Schweizer Fans unterstützt. Das Auswärtsspiel in der EM-Qualifikation gegen Israel hätte kurz nach Kriegsausbruch vor einigen Wochen ausgetragen werden sollen. Es wurde von der UEFA verschoben und steigt nun auf neutralem Boden.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind, wie die Agentur Keystone-SDA berichtete, gross. So durften die Medienkonferenzen der beiden Teams gestern nur nach Anmeldung besucht werden und im Stadion musste gleich zwei Mal der Ausweis gezeigt werden, dazu wurde das Gepäck der Reporter durchsucht.
Kopiert von Wikipedia über die 'Wirtschaft' im Dorf.
#Kopfschütteln: "Der Politiker sorgte auch dafür, dass die EU sich mit zwei Millionen Euro am Bau einer sechs Kilometer langen Bahnstrecke beteiligte. Der Zug verbindet, wie die «Zeit» einmal schrieb, «den Fussballplatz mit einem Wald». 20 Minuten dauert eine Fahrt."
Der Zug fährt die 6km also mit 18km/h. Mehr muss man dazu nicht sagen.