Der FC Zürich reist in den Playoffs zur Europa League mit einem minimalen Vorsprung ins Rückspiel bei den Heart of Midlothian. Die Zürcher gewinnen in St.Gallen trotz Überlegenheit nur mit 2:1.
Innerhalb von nicht einmal drei Minuten schoss der FCZ im St.Galler Exil mehr Tore als in fünf Super-League-Partien zusammen. In der 32. Minute traf Adrian Guerrero per Volley nach einem Abschlag von Yanick Brecher und missglücktem Kopfball eines schottischen Verteidigers, in der 34. hämmerte Blerim Dzemaili eine abgelenkte flache Hereingabe von Guerrero aus zwölf Metern ins Netz.
167 Sekunden quetschten sich zwischen die beiden Treffer des FCZ, bei dem Donis Avdijaj und Bogdan Wjunnyk einen Zweiersturm bildeten und Aussenläufer Guerrero sich dank der Dreierkette in der Abwehr schön entfalten konnte. Entgegen dem Spielverlauf lagen die Zürcher vor dem Doppelschlag aber in Rückstand. Und das, obwohl die Hearts offensiv noch kaum in Erscheinung getreten waren.
Im anfangs strömenden Regen profitierte Schottlands drittstärkste Kraft nach 20 Minuten vom einem unnötigen Foul von Ole Selnaes. Der Norweger trat seinem Gegenspieler in einer nicht allzu gefährlichen Szene im Strafraum auf den Fuss, Lawrence Shankland versenkte den fälligen Penalty. Dabei waren die Hearts vor und nach dieser Szene primär mit Abwehrarbeit beschäftigt.
Gemessen an den Stärkeverhältnissen – die Hearts wurden erst spielbestimmend, als sich der FCZ zurückzog – holte der FCZ zu wenig heraus aus seiner Überlegenheit, zumal die Defensive des Gegners bereits nach sieben Minuten durch eine Verletzung geschwächt wurde. Die letzte Chance zu einem weiteren Tor aus einer Vielzahl an vielversprechenden Möglichkeiten liess der eingewechselte Fabian Rohner nach einem gefährlichen Konter in der 90. Minute ungenutzt. «Das war unser Manko: dass wir in der zweiten Halbzeit die Chancen auf das dritte Tor vergaben», befand Foda. Blerim Dzemaili bezeichnete das Spiel nach Abpfiff gegenüber dem «SRF» als die «beste Leistung der Saison». Auch Franco Foda zeigte sich trotz des mageren 2:1-Lohns ähnlich glücklich. «Das war eine gute Leistung, ein verdienter Sieg. Wir können zufrieden sein.»
Beruhigend ist das Ein-Tore-Polster für den FCZ trotz der Überlegenheit kaum. Vor heimischem Anhang dürfte von den Hearts mehr Offensivgefahr ausgehen. Das Rückspiel findet am Donnerstag nächster Woche in Edinburgh statt.
Zürich - Heart of Midlothian 2:1 (2:1)
St.Gallen. - 7958 Zuschauer. - SR Frankowski (POL).
Tore: 22. Shankland (Foulpenalty) 0:1. 32. Guerrero 1:1. 34. Dzemaili 2:1.
Zürich: Brecher; Omeragic, Kryeziu, Mets (83. Aliti); Boranijasevic, Dzemaili (74. Conde), Selnaes, Marchesano, Guerrero; Wjunnyk (70. Rohner), Avdijaj (70. Gnonto).
Heart of Midlothian: Gordon; Atkinson (46. Michael Smith), Kingsley, Halkett (7. Sibbick), Rowles; McKay, Haring (70. Boyce), Devlin, Cochrane; Shankland (93. Ginnelly), Grant (69. Forrest).
Bemerkungen: Zürich komplett, Heart of Midlothian ohne Baningime. Verwarnungen: 21. Marchesano (Reklamieren). 47. Guerrero (Foul). 86. Sibbick (Foul). 92. Michael Smith (Foul).
Eine halbe Stunde lang sah alles gut aus für die Young Boys. Die Berner griffen an und schnürten den belgischen Rekordmeister mit dem Selbstvertrauen einer in dieser Saison noch ungeschlagenen Mannschaft ein. Das 1:0 schien nur eine Frage der Zeit. Aber bis auf die Chancen von Cedric Itten und Fabian Rieder in den ersten zehn Minuten blieben die ganz gefährlichen Aktionen aus. Und langsam schlichen sich Ungenauigkeiten ins YB-Spiel ein. Die Partie verflachte.
Ein individueller Fehler sorgte dann für das Gegentor: Meschack Elia wollte in der 57. Minute nach einem Eckball zusammen mit Nicolas Moumi Ngamaleu den Konter lancieren. Sein Kopfball landete aber im eigenen Strafraum und ideal für Wesley Hoedt, wovon am Ende der für die Berner unglücklich verlaufenen Aktion Verteidiger-Kollege Hannes Delcroix als Torschütze profitierte. Erst nach dem Rückschlag fanden die Young Boys vor gut 18'000 Zuschauern im Wankdorf ihren Offensivgeist wieder und hatten einige gute Ausgleichsmöglichkeiten, unter anderem durch einen Freistoss von Rieder, der von der Latte abprallte. Für Raphaël Wicky war es eine bittere, erste Niederlage als YB-Trainer.
Young Boys - Anderlecht 0:1 (0:0)
18'363 Zuschauer. - SR Stavrev (MKD).
Tor: 57. Delcroix 0:1.
Young Boys: von Ballmoos; Blum (71. Rüegg), Ali Camara, Zesiger, Lefort (65. Garcia); Sierro (65. Rrudhani), Niasse, Moumi Ngamaleu (65. Nsame); Rieder; Itten, Elia (77. Ugrinic).
Anderlecht: Van Crombrugge; Debast, Hoedt, Delcroix; Murillo, Verschaeren, Trébel (46. Kana), Arnstad (92. Esposito), Amuzu (82. Sadiki); Silva (82. Olsson), Stroeykens (64. Raman).
Bemerkungen: Young Boys ohne Benito, Lustenberger (beide verletzt) und Lauper (rekonvaleszent). 60. Lattenschuss von Rieder. Verwarnungen: 42. Murillo (Unsportlichkeit). 63. Blum (Foul). 75. Zesiger (Unsportlichkeit). 87. Olsson (Foul). 92. Arnstad (Unsportlichkeit).
Wickys Basler Kollege Alex Frei musste einmal mehr mitansehen, wie seine Spieler Grosschancen ungenutzt liessen. Sekunden vor der Pause scheiterte Liam Millar solo an ZSKA Sofias brasilianischem Goalie Gustavo Busatto, bekam den Ball aber nochmals in die Füsse und war beim Versuch für Dan Ndoye querzulegen glücklos. In der Nachspielzeit war es dann Zeki Amdouni, der aus guter Position anstatt das Tor einen Gegenspieler traf.
Im Gegensatz zu anderen Partien in dieser Saison, war die Effizienz aber nicht das Hauptproblem. Denn der FC Basel brachte nach den ersten starken fünf Minuten spielerisch nicht mehr viel zustande. ZSKA Sofia wurde stärker und verdiente sich den Sieg, auch wenn das 1:0 durch ein Eigentor von Basels Aussenverteidiger Sergio Lopez glückhaft zustande kam. Wie in der letzten Runde gegen Bröndby Kopenhagen, als es auch auswärts ein 0:1 absetzte, muss es Basel nun vor eigenem Anhang richten.
ZSKA Sofia - Basel 1:0 (0:0)
SR Strukan (CRO).
Tor: 70. Lopez (Eigentor) 1:0.
ZSKA Sofia: Busatto; Turizov, Mattheij, Koch, Petrov; Youga; Jomov (68. Tufegdzic), Vion (83. Geferson), Lindseth, Mauricio; Moreno Alvarez (59. Bamba).
Basel: Hitz; Lopez, Adams Nuhu, Comas, Pelmard; Diouf, Burger (80. Szalai); Ndoye, Frei, Millar; Amdouni.
Bemerkungen: Basel ohne Zeqiri, Augustin, Essiam und Sène (alle verletzt). Verwarnungen: 22. Adams Nuhu (Handspiel). 30. Amdouni (Foul). 74. Turizov (Foul). 81. Diouf (Foul). 82. Vion (Foul). 85. Lopez (Foul). (ram/mom/sda)
Was YB betrifft, da passt einiges noch nicht ganz. Das Tor ist sehr unglücklich entstanden. Jetzt heisst es im Rückspiel verlieren verboten!
*5.- ins Phrasenschwein leg*