2:0 gewinnt Paris St-Germain im Cup-Sechzehntelfinal gegen Ligue-1-Konkurrent Racing Strassburg am Mittwoch, verliert dabei aber Superstar Neymar. Der 222-Millionen-Euro-Mann muss in der 60. Minute unter Tränen ausgewechselt werden.
Was war passiert? In der 56. Minute geht Neymar gegen Strassburgs Moataz Zemzemi ins Dribbling. Der 19-jährige Tunesier versucht an den Ball zu kommen, doch gegen den technisch versierten Neymar hat er keine Chance. Also greift der Youngster zu anderen Mitteln. Nicht einmal, nicht zweimal, nein: dreimal tritt er zu – bis Neymar schliesslich zu Boden geht.
Der Gefoulte knöpft sich Zemzemi danach vor und liest ihm die Leviten. Es kommt zur Rudelbildung. Schliesslich rächt sich der 26-jährige Brasilianer auf seine Weise am Übeltäter und überspielt Zemzemi herrlich mit einem Rainbow-Flick. Wenig später aber muss Neymar angeschlagen ausgewechselt werden, Tränen kullern über sein Gesicht.
Bei der Dreifach-Attacke von Zemzemi hatte sich Neymar den rechten Fuss übertreten, in dem seit der Verletzung vom letzten Frühling, die ihn beinahe um die WM 2018 gebracht hätte, eine Schraube steckt. Zunächst wurde das Schlimmste befürchtet, von einem möglichen Ausfall von rund sechs Wochen war die Rede. Damit hätte der PSG-Superstar zumindest das Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Manchester United verpasst. Mittlerweile ist aber durchgesickert, dass die Verletzung nicht ganz so schlimm sein soll.
Communiqué médical.
— Paris Saint-Germain (@PSG_inside) 24. Januar 2019
Strassburgs Coach Thierry Laurey klatschte nach Neymars Auswechslung fast schon entschuldigend mit dem PSG-Brasilianer ab. Eine Entschuldigung kriegte auf Strassburger Seite aber niemand über die Lippen. Im Gegenteil: «Das hier ist kein Ballett. Er ist ein Genie, aber er muss mit sowas rechnen, wenn er Grenzen überschreitet», erklärte Trainer Laurey. «Ich habe von meinen Spielern nicht verlangt, dass sie ihn treten. Aber ich kann verstehen, dass sie irgendwann genug von einem haben, der sie verspottet. Er hat das Recht zu provozieren. Er muss aber auch damit rechnen, eingefangen zu werden.»
Und Mittelfeldspieler Anthony Goncalves legte nach: «Wir sind nicht dazu da, dass er seinen Spass hat. Wir sind nicht seine Marionetten. Wir antworten mit unseren Waffen. Wenn jemand so spielt, muss er damit rechnen, etwas abzukriegen. Wir sind nicht hier, um zu scherzen. Neymar sollte also nicht kommen und weinen.» Eine klare Ansage, die sich zum Leidwesen des Brasilianers wohl noch mehr Gegenspieler zu Herzen nehmen werden. (pre)