Sport
Fussball

Pia Sundhage möchte bleiben und erhöht den Druck auf den SFV

KEYPIX - Head coach Pia Sundhage of Switzerland gestures after the women's international friendly soccer match between Switzerland and Canada at the Swissporarena, in Lucerne, Switzerland, on Fri ...
Pia Sundhage hat noch immer keinen neuen Vertrag.Bild: keystone

Test wird zum Finalspiel: Sundhage möchte bleiben und erhöht den Druck auf den Verband

Je länger der Verband wartet, desto deutlicher äussert sich Sundhage zu ihrem Wunsch, Schweizer Nationaltrainerin zu bleiben. Deshalb wird die Partie in Schottland zu einem Finalspiel hochstilisiert.
28.10.2025, 06:4228.10.2025, 06:44
Raphael Gutzwiller, Jasmin Steiger / ch media

Pia Sundhage ist guten Mutes vor ihrem vielleicht letzten Länderspiel als Schweizer Nationaltrainerin. Noch immer ist unklar, wie ihre Zukunft in der Nationalmannschaft aussieht – Ende Jahr läuft der Vertrag aus. Doch je länger der Verband mit einem Entscheid wartet, desto klarer werden ihre Aussagen. Sagte sie zu Beginn noch, dass sie sich einen Verbleib vorstellen könnte, formuliert sie es inzwischen deutlich offensiver: «Ich würde es lieben zu bleiben.»

Deshalb hat die Partie gegen Schottland für sie eine höhere Bedeutung als ein übliches Testspiel, wie sie an der Medienkonferenz im schottischen Dunfermline erklärt: «Das Resultat gegen Schottland spielt eine sehr grosse Rolle.» Sie verweist auch auf den 1:0-Sieg gegen Kanada am Freitag. Der Sieg gegen den Neunten der Weltrangliste habe eine immense Bedeutung: «Ich habe das Gefühl, dass ihr gar nicht realisiert, wie gross dieser Sieg war», sagt sie zu den Medienschaffenden.

Die beiden Testspiele sind für Sundhage offensichtlich deutlich wichtiger als übliche Freundschaftsspiele. Zwar hatte sie im Vorfeld noch davon gesprochen, einen Schritt nach vorne machen zu wollen. Auf Experimente wie in Testspielen üblich verzichtete sie derweil im Kanada-Spiel völlig. Stattdessen setzte sie auf jene Spielerinnen und jene Taktik, die schon an der EM zum Erfolg führten.

Ungeachtet der Tatsache, dass Iman Beney als Offensivspielerin bei Manchester City die vielleicht grösste Liga der Welt aufmischt, muss sich die 19-jährige Unterwalliserin weiter in den Dienst des Teams stellen und als Aussenverteidigerin agieren. Eine Weiterentwicklung des Teams im Hinblick auf die WM-Qualifikation kann sich Sundhage derzeit nicht erlauben: Sie braucht Resultate, um Argumente auf ihrer Seite zu haben.

Sundhage betont das Potenzial der Schweizer Fussballerinnen

Obwohl sie öffentlich den Druck auf den Verband erhöht, übt sie sich in Geduld. «Ich warte weiter. Der Verband weiss, was ich möchte und was ich denke, was das Team braucht, um sich zu verbessern», sagt die Schwedin. «Für mich ist die Sache klar: Wir machen einen sehr guten Job. Um aber weiterhin mein Bestes geben zu können, müssen Veränderungen her.» Seit Monaten betont Sundhage, dass ihre Assistenten fest angestellt werden sollen. Das sei insbesondere im Hinblick auf die schwierige WM-Qualifikation wichtig.

Swiss national soccer coach Pia Sundhage speaks at a media conference ahead of the friendly match between Scotland and Switzerland on Monday, October 27, 2025, at East End Park in Dunfermline, Scotlan ...
Seit bald zwei Jahren ist Sundhage Trainerin bei der Nati.Bild: keystone

Als Pia Sundhage im Januar 2024 als Schweizer Nationaltrainerin vorgestellt wurde, stand lediglich das Heimturnier im Fokus. Sundhage sagte damals: «Die Ausrichtung der EM ist für mich das wichtigste Argument für den Job.» Die einstige Welttrainerin, die davor die Topnationen USA, Brasilien und Schweden trainierte, sollte die Nati mit ihrer grossen Erfahrung für das Heimturnier vorbereiten. Von der Zeit danach sprach bis kurz vor der EM niemand.

Erst wenige Wochen vor dem Highlight überraschte die 65-Jährige mit der Absicht, vielleicht bleiben zu wollen. Sie hat gesehen, welch grosses Potenzial in den jungen Schweizer Nationalspielerinnen steckt. «Die Schweiz hat eine grosse Zukunft vor sich», sagt sie jeweils, wenn sie auf Talente wie Beney, Schertenleib oder Ivelj angesprochen wird. Sie hat längst erkannt, wie viel sie mit dem Schweizer Nationalteam noch erreichen könnte. Ein Sieg gegen Schottland würde dazu helfen. (riz/aargauerzeitung.ch)

Die Schweiz trifft auswärts auf Schottland
Am Dienstagabend trifft das Schweizer Nationalteam auswärts in Dunfermline auf Schottland. Die letzten Begegnungen der Schweiz und Schottland sind lange her, sprechen aber nicht für die Schweiz. Aus zwölf Länderspielen resultierten bisher nur zwei Siege, sechsmal verloren die Schweizerinnen. Zuletzt während der Qualifikation für die WM 2019.

Im möglicherweise letzten Spiel von Trainerin Pia Sundhage will das Nationalteam dies nun vergessen machen. Und die Chancen der Schweiz sind durchaus realistisch: Schottland liegt in der Weltrangliste einen Platz hinter der Schweiz auf dem 25. Rang und scheiterte in der Qualifikation für die EM im Sommer. (riz/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten Bilder der Fussball-EM 2025 in der Schweiz
1 / 94
Die besten Bilder der Fussball-EM 2025 in der Schweiz

Da ist das Ding! Wie 2022 stemmt auch an der EM 2025 England den Siegerpokal in die Höhe.

quelle: keystone / til buergy
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wir machen das Nonsense-Quiz mit der Schweizer Frauen Fussball-Nati
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
6 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Güggel
28.10.2025 07:20registriert März 2017
Es ist beschämend, wie der Verband diese grossartige Trainerin hinhält. Ihre Forderung ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
244
Melden
Zum Kommentar
6
Norris überholt Piastri und ist WM-Leader – Formel-1-Finale verspricht Hochspannung
Lando Norris im McLaren gewinnt hoch überlegen den Grand Prix von Mexiko. Der aus der Pole-Position gestartete Brite siegt vor Charles Leclerc im Ferrari und Weltmeister Max Verstappen im Red Bull.
Mit seinem sechsten Saisonsieg löst Norris seinen Teamkollegen Oscar Piastri an der Spitze der WM-Wertung ab. Der Australier, der von Startplatz 7 aus hinter dem überraschenden Oliver Bearman im Haas Fünfter wurde, liegt bei noch vier ausstehenden Rennwochenenden nicht mehr 14 Punkte vor, sondern einen Punkt hinter Norris.
Zur Story