Die Abstiegsrunde der Super League verspricht grosse Spannung. Das Schlusslicht FC Winterthur hat sie mit einem Heimsieg gegen GC auf der ausverkauften Schützenwiese perfekt lanciert. Nach Punkten schloss das formstarke Winterthur damit vier Runden vor Schluss zum heutigen Gegner und zu Yverdon-Sport auf. Es holte zuletzt 13 von möglichen 15 Punkten.
Die Grasshoppers hatten vor der Pause wesentlich mehr vom Spiel, zwei Mal legten sie dem FCW den Ball ins Netz. Doch beide Treffer zählten nicht.
Nach Wiederbeginn waren die Spieler des Rekordmeisters aber gedanklich noch in der Kabine. Der von Trainer Uli Forte frisch eingewechselte Josias Lukembila (47. Minute) und Loïc Lüthi (53.) schossen kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit die beiden Treffer zum 2:0-Sieg. «Mehr Glück als Verstand, um ehrlich zu sein», sagte Lüthi bei «Blue» über seinen Treffer. «Irgendwie reingewurstelt, aber das war das nötige Glück, das es auch braucht.»
Zwischen den beiden Treffern traf GC-Verteidiger Ayumu Seko mit einem Kopfball nur die Latte. Die Grasshoppers beklagten zudem das Pech, dass der Schiedsrichter nach rund einer Stunde einen Penalty für sie nach Intervention des VAR zurücknahm. Was folgte, war ein blutleerer Auftritt der Zürcher, die zu keiner Reaktion mehr in der Lage waren.
«Das 0:2 brach uns ein wenig das Genick», sagte GC-Captain Amir Abrashi. «Die Enttäuschung ist gross, denn in der ersten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft. Aber dann luden wir die Winterthurer förmlich ein, Tore zu schiessen. Das ist ein sehr bitterer Abend.» Abrashi betonte, dass man nicht aufstecken dürfe. «Die Niederlage tut sehr weh, aber wir haben noch vier Spiele vor uns.»
Winterthur – Grasshoppers 2:0 (0:0)
8700 Zuschauer. - SR Tschudi.
Tore: 47. Lukembila 1:0. 53. Lüthi (Burkart) 2:0.
Winterthur: Kapino; Sahitaj (46. Lukembila), Arnold, Lüthi, Sidler; Jankewitz, Schneider (75. Cueni); Ulrich, Di Giusto (75. Frei), Burkart (80. Mühl); Gomis (84. Buess).
Grasshoppers: Hammel; Schmitz, Decarli, Seko, Persson; Abrashi (78. Choinière); Irankunda (78. Bojang), Morandi, Meyer (64. Kittel), Schürpf (72. Verón Lupi); Lee Young-Jun (64. Muci).
Verwarnungen: 29. Sahitaj, 56. Schneider.
Lausanne-Sport eröffnet die Meistergruppe mit einem Heimsieg. Während die Waadtländer Europacup-Ambitionen anmelden, ist es für die Young Boys der nächste Tiefschlag.
Es war das Duell der Teams, die am Wochenende zuvor im Cup-Halbfinal gescheitert waren. Der Wille zur Wiedergutmachung war beiden Mannschaften anzumerken, die von Beginn an offensiv agierten. Eine wichtige Rolle spielten die Standardsituationen: Kurz vor der Pause erzielte Noë Dussenne nach einem Eckball per Kopf den Ausgleich, und nach wenigen Minuten in der zweiten Halbzeit brachte Kaly Sène die Gastgeber nach einem Freistoss ebenfalls per Kopf in Führung.
Die Berner, die zunächst mehr vom Spiel hatten und durch den neunten Treffer von Winter-Zugang Christian Fassnacht in Führung gegangen waren, wurden in den zweiten 45 Minuten nur noch selten gefährlich. Sie wirkten offensiv zunehmend ideenlos und defensiv anfällig. Dazu trug auch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Tanguy Zoukrou bei. So erhöhte Teddy Okou in der 72. Minute auf 3:1 und liess Lausanne jubeln. Der Anschlusstreffer von Darian Males brachte den Gästen noch einmal etwas Hoffnung, doch am Ende mussten sie die Heimreise ohne Punkte antreten.
Die Waadtländer rücken mit diesem Sieg zumindest bis Sonntag auf Platz 5 vor. Damit darf das Team von Trainer Ludovic Magnin, das sich erst in der letzten Qualifikationsrunde den Platz in der Meistergruppe gesichert hatte, vom Europacup träumen.
Lausanne-Sport – Young Boys 3:2 (1:1)
6631 Zuschauer. - SR Grundbacher.
Tore: 27. Fassnacht 0:1. 45. Dussenne (Koindredi) 1:1. 48. Sène (Koindredi) 2:1. 72. Okou 3:1. 80. Males (Ugrinic) 3:2.
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Mouanga, Dussenne, Poaty; Koindredi (85. Sow), Roche, Custodio; Okou (92. Baldé), Sène (81. Oviedo), Diabaté.
Young Boys: Keller; Blum (79. Athekame), Lauper, Zoukrou (46. Chaiwa), Abdu Conté (59. Virginius); Fassnacht (72. Males), Ugrinic, Raveloson, Hadjam; Colley (72. Itten), Bedia.
Verwarnungen: 30. Bedia, 38. Sène, 45. Blum, 96. Raveloson, 96. Custodio, 97. Athekame.
(ram/sda)
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