Yamals Wunder-Dribbling und die Verbrüderung von Rivalen in Neapel
Das ist Yamal ein Dribbling
An diesem Fussballer kann man sich einfach nicht sattsehen: So wie Lamine Yamal sich mit dem Ball am Fuss über das Feld bewegt, ist einzigartig. Dies stellte er gegen Paris Saint-Germain in der Champions League schon nach einer Minute unter Beweis. Bei solchen Dribblings schreiben sich die Lionel-Messi-Vergleiche von selbst:
Und es war nicht der einzige grossartige Moment des 18-jährigen Flügelspielers: Dass aus dem Pass in die Spitze auf Ferran Torres kein Assist wurde, lag vor allem an der starken Rettungsaktion von PSG-Verteidiger Illja Sabarnyj:
Verflickt und zugenäht
So blieb Yamal gegen Titelverteidiger PSG ohne Skorerpunkt und konnte die Niederlage seines FC Barcelona auch nicht verhindern. Obwohl die Gäste stark ersatzgeschwächt waren – neben Abwehrchef Marquinhos fehlten in der Offensive Weltfussballer Ousmane Dembélé, Chwitscha Kwarazchelia und Desiré Doué –, setzten sie sich am Ende 2:1 durch. Den Siegtreffer in der 90. Minute erzielte Gonçalo Ramos, sehr zum Ärger von Barça-Trainer Hansi Flick:
Preis statt Platzverweis
Barça ärgerte sich aber nicht nur über den späten Gegentreffer, sondern auch über eine Szene in der 61. Minute. Dabei wurde Yamal vom bereits verwarnten Nuno Mendes nahe am Strafraum gefoult – Schiedsrichter Michael Oliver liess die gelbe Karte aber stecken, weshalb der portugiesische Verteidiger weiterspielen durfte. Schiri-Experte Urs Meier kritisierte Oliver bei Blue: «Jedem anderen Spieler hätte er Gelb gezeigt. Er wollte elf gegen elf fertig spielen.» Am Ende wurde Mendes, der den Treffer zum 1:1 vorbereitet hatte, als «Man of the Match» ausgezeichnet.
Woltemade das so?
Mindestens 80 Millionen Euro liess sich Newcastle United seinen neuen Stürmer Nick Woltemade kosten. Bayern-Funktionär Karl-Heinz Rummenigge bezeichnete die Verantwortlichen der Magpies deshalb als «Idioten». Doch bisher rechtfertigt der 23-jährige Ex-Stuttgarter seinen Preis. Im sechsten Einsatz für Newcastle erzielte Woltemade beim 4:0-Erfolg bei Union Saint-Gilloise bereits seinen dritten Treffer; stand er in der Startformation, traf der Deutsche nun in drei von vier Fällen. Bei seinem Treffer mit der Hacke in der Königsklasse war aber wohl auch etwas Glück dabei:
Gatti grandios
Das Tor des Abends gab es aber im Spiel Villarreal gegen Juventus zu sehen: In der 49. Minute glich Federico Gatti für die Gäste per fantastischem Fallrückzieher aus:
Einige Minuten später drehte Francisco Conceição die Partie gar zu Gunsten der alten Dame, doch traf der Ex-Basler Renato Veiga, der im letzten Frühling leihweise bei Juve unter Vertrag stand, in der 90. Minute per Kopf zum 2:2-Endstand.
Höjlund oder Haaland, Hauptsache Tore
«Höjlund trifft in der Champions League doppelt auf Zuspiel von Kevin De Bruyne» habe nicht auf seiner Bingo-Karte für 2025 gestanden, schrieb der dänische Stürmer der SSC Napoli nach dem 2:1-Sieg gegen Sporting Lissabon auf Instagram. Rasmus Höjlund war mit seinem Doppelpack der Held des Abends und setzte seinen guten Saisonstart in Süditalien fort. Nach seinem leihweisen Wechsel von Manchester United nach Neapel blüht der 22-Jährige wieder auf. Dabei hilft ihm auch Manchester-City-Legende Kevin De Bruyne. Über seinen ehemaligen Rivalen sagte Höjlund nach der Partie: «Ich bin sehr dankbar, mit einem solchen Spieler zu spielen.»
Auch der Belgier hatte für seine neue Anspielstation nur lobende Worte übrig. Er verglich ihn gar mit seinem kongenialen Partner bei Manchester City: «Was Erling Haaland in seiner Karriere geschafft hat, ist unglaublich, aber Rasmus wird immer besser und er ähnelt Erling stark. Beide wollen die Räume attackieren, wobei Rasmus öfter mal dem Ball entgegenkommt.»
Wut trotz zwei Toren bei Haaland
Von der Torquote von Erling Haaland ist Höjlund aber noch weit entfernt. Der 25-jährige Norweger traf beim Spiel in Monaco in der ersten Halbzeit doppelt und brachte Manchester City zweimal in Führung. Damit steht er in 50 Partien in der Königsklasse nun bereits bei 52 Toren, womit er die beste Torquote in der Geschichte des Wettbewerbs aufweist.
Zufrieden war Haaland nach dem Spiel aber trotzdem nicht: «Ich bin sauer und ich glaube, alle sollten das sein. Es ist nicht gut genug.» Der Grund für die Wut des 1,95-m-Hünen war der späte 2:2-Ausgleich Monacos, den Manchester City aufgrund eines Penaltys von Eric Dier kassierte. Der Verteidiger war zuvor selbst gefoult worden, Nico Gonzalez hatte ihn im Gesicht getroffen. Damit blieb das Team von Trainer Pep Guardiola zum vierten Mal im neunten Saisonspiel ohne Sieg.
Bayern, Real, Karabach
Sechs Klubs haben nach zwei Spieltagen der Champions League die volle Punktzahl auf dem Konto. Dazu gehören die absoluten Topklubs Bayern München, Real Madrid, Paris Saint-Germain, Inter Mailand und Arsenal … und Karabach. Die Aserbaidschaner sind bisher die grosse Überraschung der Königsklasse, nach dem 3:2-Sieg bei Benfica Lissabon setzten sie sich nun auch 2:0 gegen den FC Kopenhagen durch. Als Nächstes reist Karabach Agdam nach Bilbao.
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