Kopenhagen war schlussendlich doch eine Nummer zu gross für den FC Basel. Nach dem 1:1 im Hinspiel setzten sich die Dänen zu Hause mit 2:0 durch und der Schweizer Meister muss den Gang in die Europa League antreten.
Nach dem Verpassen der Königsklasse hadert der FCB allerdings mit einem Schiedsrichterentscheid. Es lief die 16. Minute, als Kopenhagen bei einem Eckball zu einer gefährlichen Chance kam. Kaum bemerkt wurde dabei, dass der Stürmer der Dänen Andreas Cornelius dem Basler Keigo Tsunemoto an den Hals griff. Der Verteidiger blieb nach dem Würgegriff am Boden liegen, doch weder Schiedsrichter István Kovács noch der VAR betrachteten die Szene als Tätlichkeit.
FCB-Trainer Ludovic Magnin äusserte sich nach dem Spiel gegenüber 20 Minuten zur strittigen Szene. Zwar lobte er die Leistung des Unparteiischen, aber war trotzdem ein wenig angesäuert: «Mit der Basel-Brille ist es für mich klar. Ich persönlich verstehe es nicht, dass der VAR nicht gekommen ist. Ich bin gespannt, was neutrale Beobachter zu dieser Szene sagen.»
Auch für Dominik Schmid und Sportchef Daniel Stucki hätte der VAR intervenieren müssen. «Ihm wurde klar an den Hals gefasst. Der VAR hätte für mich hier eingreifen müssen für einen Check einer Roten Karte», sagte Schmid, als er auf die Szene angesprochen wurde.
Im Studio von blue wurde die Szene ebenfalls analysiert und diskutiert. Für Schiedsrichter-Experte Adrien Jaccottet war aber klar, dass in dieser Situation richtig entschieden wurde: «Es ist ein Zweikampf im Strafraum, Cornelius versucht, sich den Gegenspieler vom Leib zu halten. Das Standbild sieht heftig aus, aber im ganzen Bewegungsablauf ist es für mich zu wenig für eine Rote Karte.»
Auch der langjährige FCB-Spieler und aktuelle blue-Sport-Experte Michael Lang fand, dass kein klarer Fehlentscheid vorliegt. Er verwies zudem auf die körperlichen Unterschiede der beiden beteiligten Spieler – Tsunemoto ist zwanzig Zentimeter kleiner als Cornelius: «Bei gleicher Gewichtsklasse hätte man eher über Rot diskutiert. Die allgemeine Meinung ist, dass der Kleine sowieso unterlegen wäre.»
Dass ausgerechnet Cornelius kurz nach der Halbzeitpause den entscheidenden Treffer erzielte, macht die ganze Situation natürlich noch ein wenig schmerzhafter für die Basler. Doch nicht nur aufgrund dieser Szene verpasste der Schweizer Meister die Königsklasse. (riz)
Trotzdem leistungsgerecht, dass der FCB nichts mit der CL zu tun hat.