Die Klubs, die Spielerinnen für die Europameisterschaft abstellen, dürfen sich auf eine deutlich höhere Entschädigungszahlung von der UEFA freuen. In seiner letzten Sitzung vor dem Turnier hat das Exekutivkomitee den Ausschüttungstopf um drei auf neun Millionen gefüllt. Das bedeutet, dass pro Tag und Spielerin statt 657 Euro nun 985 Euro veranschlagt werden.
Die Rechnung beginnt zehn Tage vor dem ersten Turnierspiel und endet einen Tag nach dem letzten Spiel. Im Minimum, also mit Ausscheiden nach der Gruppenphase, fallen 19’700 Euro an, maximal für eine Finalteilnehmerin 36’445 Euro.
Auf den letzten Drücker hat die UEFA ihren Beschluss aus dem Dezember somit revidiert und einen Teil des Restbetrags der Einnahmen aus dem Zyklus 2020–24 der Women’s Euro zugeschlagen. Dies auf Vorschlag des Vertreters der European Club Association (ECA) im Komitee, notabene Claudius Schäfer, langjähriger CEO der Swiss Football League und seit März Präsident der ECA.
Während Klubs, die nicht zur UEFA gehören, von diesen Entschädigungszahlungen ausgenommen sind, so auch der Seattle Reign FC, für den Rekordnationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic kickt, dürfen sich in der Schweiz der FC St. Gallen (Nadine Böhi, kommende Saison bei Union Berlin), die Young Boys (Iman Beney; neu bei Manchester City), die Grasshoppers (Noemi Ivelj, neu bei Eintracht Frankfurt) sowie der FC Basel (Coumba Sow) über einen Betrag freuen, der mit der Viertelfinal-Teilnahme bereits auf über 27’000 Euro angewachsen ist.
Das ausgeschiedene Polen mit Wiktoria Zieniewicz und Oliwia Wos lässt in Basel die Kasse zusätzlich klingeln – wie die Finnin Tinja-Riikka Korpela und die Portugiesin Joana Marchão bei Servette Genf.
Insgesamt sind neun der insgesamt 368 Spielerinnen, die an dieser EM teilnehmen, bei Schweizer Vereinen registriert; die meisten stellt England (83) vor Italien (52) und Deutschland (47). Von den 107 Klubs, die am Turnier repräsentiert sind, stellt der FC Barcelona mit 18 Spielerinnen die meisten, gefolgt von Bayern München (16), Juventus Turin und Chelsea (je 14).
Die neun Millionen Euro, die die UEFA ausschüttet, bedeuten eine Verdopplung der Entschädigung im Vergleich zum Turnier 2022. Bei den Männern waren es 2024 insgesamt 140 Millionen, die in zwei Kategorien verteilt wurden: Klubs aus den Top-Ligen erhielten pro Spieler und Tag 10’000 Euro, die Schweizer Klubs waren in der zweiten Kategorie mit 6670 Euro dabei.
Der FC Lugano mit Renato Steffen sowie dem Slowenen Zan Celar (unterdessen bei Queens Park Rangers) bekam aus Schweizer Sicht den Löwenanteil mit 440’000 Euro, der FC Basel (Gabriel Sigua für Georgien) 160’000 Euro, die Grasshoppers (Amir Abrashi, Albanien) ebenso 140’000 Euro wie der FC Luzern für Ardon Jashari (Brügge) und Servette einen etwas niedrigeren Betrag für den Ungarn Bendeguz Bolla.