YB-Stürmer Jean-Pierre Nsame ist einfach nicht zu stoppen. Der 27-jährige Kameruner schoss den Titelverteidiger mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg gegen Luzern. Es war sein 30. Tor im 30. Saisonspiel. Damit hat Nsame den Super-League-Rekord (seit Saison 2003/04) von Seydou Doumbia aus der Saison 2009/10 eingestellt. Der mittlerweile 32-jährige Ivorer, der seit seiner Kündigung beim FC Sion im März 2020 vereinslos ist, hatte damals ebenfalls 30 Saisontreffer erzielt.
Doch Nsame hat noch Zeit, Doumbias Bestmarke zu toppen. Dem YB-Knipser, der sich in den vergangenen Jahren im Schatten von Guillaume Hoarau zu dessem würdigen Nachfolger entwickelte, bleiben noch zwei Spieltage, um sich mit mindestens einem weiteren Treffer endgültig in die Geschichtsbücher zu schiessen. Die Chancen stehen gut: Nsame ist in topform, seit seiner Rotsperre aus dem Duell gegen Servette hat der bullige Stürmer in jedem getroffen. In 30 Einsätzen blieb Nsame nur neunmal ohne Torerfolg.
Momentan liegt die Torquote von Nsame bei einem überragenden Treffer pro Spiel, womit er knapp vor Doumbia liegt. Dieser brauchte 2009/10 für seine 30 Treffer 32 Einsätze. Wenn Nsame in den letzten beiden YB-Spielen gegen Sion und St.Gallen also nicht mehr treffen würde, läge er am Ende exakt gleich auf mit seinem Vorgänger.
Noch etwas aussagekräftiger als die Torquote ist Ausbeute pro Minute eines Torjägers. Auch dort gehört Nsame mit seinen 80 Minuten, die er im Durchschnitt pro Treffer braucht zur Spitze. Allerdings liegen dort gleich drei seiner Vorgänger noch vor ihm. Einsame Spitze ist in dieser Kategorie Seydou Doumbia. In seiner ersten YB-Saison 2008/09 wurde er von Vladimir Petkovic meist nur als Joker eingesetzt, trotzdem traf der blitzschnelle Stürmer beinahe nach Belieben. Alle 68 Minuten fand der Ball damals den Weg ins Tor.
Wie Doumbia ist Nsame unglaublich treffsicher, als Vorbereiter glänzt der YB-Torjäger aber fast nie. Nur dreimal bereitete der einfache kamerunische Nationalspieler ein Tor eines Teamkollegen vor. Damit führt Nsame die Skorerliste der Super League zwar immer noch an, im historischen Vergleich ist er mit seinen 33 Skorerpunkten nur noch Durchschnitt. Obenaus schwingen in dieser Sparte die beiden YB-Spieler Stéphane Chapuisat und Hakan Yakin. Chapuisat knackte in der Saison 2003/04 mit 24 Toren und 19 Assists als bislang einziger die 40-Punkte-Marke, Yakin blieb mit 24 Treffern und 15 Vorlagen in der Saison 2007/08 knapp darunter.
Werfen wir noch ein Auge auf die grossen Ligen und unser Nachbarland Österreich, dessen Bundesliga vom Niveau her am ehesten mit der Super League korreliert. Auch im direkten Vergleich mit Robert Lewandowski, Jamie Vardy, Lionel Messi, Ciro Immobile und Shon Weissman vom Wolfsberger AC muss sich Nsame nicht verstecken.
Mit seinen 80 Minuten pro Tor liegt der YB-Torjäger in dieser Kategorie gar an der Spitze, Lewandowski traf nur alle 81 Minuten. Dafür hat der polnische Stürmer von Bayern München mit 1,10 Toren pro Spiel die etwas bessere Torquote. Wie Ciro Immobile von Lazio Rom liegt Lewandowski mit 34 Treffern noch vier vor Nsame.
Bei den Skorerpunkten fällt Nsame etwas ab. Hier liegt er auch hinter WAC-Stürmer Weissman, der bei ebenfalls 30 Toren noch vier Assists mehr auf dem Konto hat. Einsame Spitze ist in dieser Sparte aber Lionel Messi. Neben seinen 25 Toren hat der sechsfache Weltfussballer auch noch 22 Tore vorbereitet.
Nur weil ich ungeschlager Badichampion im Ping-Pong bin, gehe ich nächstes Jahr ja auch nicht an die Tischtennisweltmeisterschaften.