Ein hoher Ball im Basler Strafraum. Renato Steffen rauscht heran. Er zieht mit links aus 15 Metern ab – und trifft mit seinem Volley herrlich zum 2:0.
In der 69. Minute ist dieser Treffer gegen harmlose Basler die Vorentscheidung. Steffen, einst selber beim FCB engagiert, feiert sein Tor, indem er mit seiner rechten Hand ein Telefongespräch imitiert und sich danach symbolisch beide Hände abhackt.
«Dieser Torjubel musste ein bisschen sein», sagte Luganos Matchwinner nach dem Schlusspfiff bei «Blue Sport». Weshalb? Steffen wich im Interview aus. Dabei ist der Grund klar: David Degen.
Der Präsident des FC Basel hatte unlängst in einem Podcast seine klare Meinung geäussert, als eine mögliche Rückkehr Steffens zum FCB das Thema war. «Finanziell konnten wir das nicht machen», verriet Degen. Und weiter sagte er in Bezug auf Steffens angeblich sehr hohes Gehalt in Lugano, dass Basel niemals so viel offerieren würde: «Was Steffen in Lugano bekommt? Da hättest du mir beide Hände abhacken müssen, damit ich den Stift in die Hand nehme und unterschreibe.»
«Mich hat das zusätzlich angestachelt», gab Renato Steffen zu. Der 32-Jährige hatte schon Luganos Führungstor kurz vor der Pause vorbereitet, nach seinem Eckball traf mit Albian Hajdari ein weiterer Ex-Basler.
Der FC Lugano meldet mit dem Heimsieg seine Ambitionen auf den Meistertitel an. Schliesslich schwächelten Leader YB und der erste Verfolger Servette zuletzt, während die Tessiner die letzten sechs Liga-Spiele alle gewonnen haben. Bei einem Spiel mehr als die Young Boys beträgt der Rückstand Luganos, das 1949 den letzten von drei Meistertiteln holte, noch drei Punkte.
Dass der FC Basel mit dem Meistertitel in dieser Saison nichts zu tun haben wird, war nach dem völlig verkorksten Herbst schon früh klar. Nun ist auch die Hoffnung gestorben, dass es Rot-Blau doch noch irgendwie in die Finalrunde schafft.
Der FCB hat neun Punkte Rückstand und ein schlechtes Torverhältnis – bei noch drei Spielen eine unlösbare Aufgabe. Vielmehr kämpft Basel nach der Niederlage in Lugano noch gegen den Barrage-Platz. (ram)
Hinter Lugano steht ein amerikanischer Milliardär Joe Mansueto, Eigentümer (61%, Umsatz ca. 2mia, 70mio Gewinn) einer Finanzhandels- und Analysefirma, Eigentümer (100%) einer MLS Mannschaft, Chigago 500mio Wert. Er steht auf der Forbesliste mit einem ~Vermögen von 6mia.
Ich denke in der Tat, dass zur Zeit kein Club besser zahlt als Lugano und sicher der FCB da nicht mithalten kann.
Auch die Sache mit Georg Heitz, früher erfolgreicher Sportchef in Basel und seit längerem auf der Lohnliste Mansueto, spielt sicher eine Rolle in dieser Geschichte.