Winterthur entgleitet in der Romandie der perfekte Saisonstart. Die Zürcher verlieren bei Lausanne-Sport nach zweimaliger Führung 2:3.
Matchwinner für die im zweiten Pflichtspiel unter Trainer Peter Zeidler zum ersten Mal erfolgreichen Lausanner war Neuzugang Gaossou Diakité. Der aus Salzburg ausgeliehene 19-jährige Mittelfeldakteur glich nach einer Stunde zum 1:1 aus und erzielte in der 93. Minute aus spitzem Winkel den Siegtreffer.
Damit nahm die Partie in der Tuilière doch noch den Ausgang, den die Stärkeverhältnisse erahnen liessen. Das Heimteam besass die deutlich gefährlicheren Chancen und war über weite Strecken spielbestimmend.
Ähnlich wie im starken Frühjahr auf dem Weg zum kaum mehr für möglich gehaltenen Ligaerhalt agierten Uli Fortes Winterthurer aber lange geschickt. Am Ende wiederholte sich die Geschichte aus der ersten Hälfte der Vorsaison, als späte Gegentore viele Punkte kosteten.
In der 43. Minute brachte Brian Beyer, der designierte Nachfolger des nach Luzern gezogenen Spielmachers Matteo Di Giusto, die Gäste mit dem einzigen Winterthurer Torschuss in der ersten Halbzeit in Führung. Das 1:1 beantwortete Christian Gomis dank eines groben Schnitzers umgehend mit einem vollendeten Konter zur neuerlichen Führung. Es war der zweite Schuss aufs Tor der Winterthurer.
Erst das 2:2 leitete schliesslich den Umschwung ein. Wobei Stefanos Kapino den Foulpenalty von Kaly Sène in der 82. Minute zunächst parierte und Sène erst im Nachsetzen erfolgreich war.
Lausanne-Sport – Winterthur 3:2 (0:1)
5137 Zuschauer. - SR Cibelli.
Tore: 43. Beyer (Jankewitz) 0:1. 61. Diakite (Lekoueiry) 1:1. 64. Gomis (Durrer) 1:2. 81. Sène 2:2. 93. Diakite (Soppy) 3:2.
Lausanne-Sport: Letica; Mouanga (66. Soppy), Sow (66. Okoh), Dussenne, Poaty; Roche; Custodio, De la Fuente (46. Lekoueiry), Diakite; Ajdini (82. Traore), Sène (89. Butler-Oyedeji).
Winterthur: Kapino; Sahitaj, Arnold, Durrer; Ulrich (65. Cueni), Zuffi, Jankewitz (65. Diaby), Sidler; Schneider (73. Stillhart); Beyer (82. Mühl), Gomis (82. Golliard).
Bemerkungen: 88. Gelb-Rote Karte gegen Durrer. 81. Kapino pariert Penalty von Sène, Sène trifft im Nachsetzen. Verwarnungen: 22. de la Fuente, 28. Jankewitz, 34. Custodio, 63. Arnold, 68. Schneider, 80. Durrer.
Der Super-League-Aufsteiger Thun lanciert die Saison mit einem clever erspielten Auswärtssieg im Tessin. Die Mannschaft von Trainer Mauro Lustrinelli gewinnt in Lugano nach Rückstand 2:1.
Leonardo Bertone drehte das Spiel mit einer Doublette in der zweiten Halbzeit. Der Routinier – einer von nur drei Ü30-Spielern in Thuns Kader und Leistungsträger in der Schaltzentrale – verwandelte nach einer Stunde einen Foulpenalty und in der 85. Minute einen Freistoss.
Damit stellte Bertone das Geschehen im Cornaredo auf den Kopf. Gegen das letztlich zu passiv agierende Lugano hatten die Aufsteiger aus dem Berner Oberland zwar erstaunlich viele Spielanteile und konnten sie sich mehr als 20 Mal im Abschluss versuchen. Bertones Tore waren aber im ganzen Spiel die einzigen Schüsse aufs Tor von Amir Saipi.
Nach einer Viertelstunde hatte Ousmane Doumbia das in der ersten Stunde ohne Renato Steffen und Ezgjan Alioski und im Sturmzentrum mit Neuzugang Kevin Behrens aufgelaufene, zunächst abgezockte Lugano mit einem Kopfball in Front gebracht. Mit dem kapitalem Rückspiel am kommenden Donnerstag bei Cluj in der Europa-League-Qualifikation im Hinterkopf verliess sich Lugano in der Folge zu sehr aufs Verwalten. Den Penalty verschuldete Aussenverteidiger Zachary Brault-Guillard, der Michael Heule im Strafraum zu Boden riss.
Erst nach dem 1:2 intensivierte Lugano seine Offensivbemühungen merklich, allerdings ohne Erfolg. Die letzte Chance vereitelte Thuns Goalie Niklas Steffen in der 96. Minute mit einer Parade gegen Alioski.
Lugano – Thun 1:2 (1:0)
3897 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 16. Doumbia (Grgic) 1:0. 63. Bertone (Penalty) 1:1. 85. Bertone 1:2.
Lugano: Saipi; Brault-Guillard (69. Zanotti), Kelvin (74. Dos Santos), Mai, El Wafi; Bottani (60. Renato Steffen), Grgic, Doumbia (60. Mahmoud), Cimignani (60. Alioski); Bislimi; Behrens.
Thun: Niklas Steffen; Fehr, Montolio, Bürki, Heule (79. Bamert); Bertone; Reichmuth (66. Matoshi), Roth (79. Janjicic), Meichtry (66. Käit); Ibayi (71. Gutbub), Rastoder.
Bemerkungen: Verwarnungen: 37. El Wafi, 62. Brault-Guillard, 95. Niklas Steffen.
(ram/sda)