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Fussball: Schweiz muss in EM-Quali in Serbien antreten – gegen Belarus

Switzerland's midfielder Granit Xhaka, right, talks with Serbia's goalkeeper Vanja Milinkovic-Savic and Serbia's defender Nikola Milenkovic during the FIFA World Cup Qatar 2022 group G  ...
An der WM kam es zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen serbischen Spielern und Granit Xhaka.Bild: keystone

Absurder UEFA-Entscheid: Schweiz muss gegen Belarus in Serbien antreten

Bei der WM-Partie zwischen der Schweiz und Serbien kam es zu heftigen Auseinandersetzungen um den aus dem Kosovo stammenden Kapitän Granit Xhaka. Nun muss er mit der Nati in Serbien antreten.
22.12.2022, 15:3422.12.2022, 19:06
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Ein Artikel von
t-online

Die WM-Vorrundenpartie zwischen Serbien und der Schweiz war nicht nur aufgrund des torreichen und spannenden Spielverlaufs (2:3) denkwürdig, sondern auch, weil es auf dem Platz immer wieder zu Rudelbildungen und Provokationen kam. Im Mittelpunkt stand dabei vor allem der Schweizer Kapitän Granit Xhaka. Wie auch sein Teamkollege Xherdan Shaqiri stammt Xhaka aus dem Kosovo ab – jener Republik auf dem Westbalkan, die 2008 ihre Unabhängigkeit von Serbien ausgerufen hat.

Die Spannungen rund um den Kosovo, der von Serbien nicht als eigenständiger Staat anerkannt wird, schlugen auch in Katar auf den Fussballplatz über. So griff sich Xhaka direkt vor der serbischen Trainer- und Auswechselbank provozierend in den Schritt, während Lippenleser vernommen haben wollen, dass Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic den Begriff «Šiptar» – eine abwertende Bezeichnung albanischstämmiger Personen, zu denen auch die Mehrzahl der Kosovaren zählen – benutzt haben soll.

Belarus empfängt die Schweiz in Novi Sad

In diese hitzige Gemengelage goss der europäische Fussball-Dachverband UEFA nun mit einer absurden Entscheidung wohl nur noch weiter Öl ins Feuer. Demnach wird die Schweiz ihr nächstes Länderspiel im März 2023 in Serbien austragen müssen. Jedoch nicht gegen die «Adler» um Filip Kostic und Dusan Vlahovic, sondern gegen Belarus.

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Das belarussische Nationalteam.Bild: keystone

Aufgrund der UEFA-Sanktionen gegen Belarus im Zuge der Unterstützung des russischen Krieges gegen die Ukraine darf die Nationalmannschaft keine offiziellen Länderspiele in den eigenen Staatsgrenzen und vor heimischem Publikum austragen. Damit ist das Team gezwungen, einen Ausweichspielort für seine Partien in der EM-Qualifikationsrunde zu finden. Dieser wird gegen die Schweiz nun also das Stadion Karadjordje in Novi Sad, Heimstätte des zweifachen jugoslawischen Meisters FK Vojvodina, sein – wohl auch, weil Serbien eines der wenigen Länder Europas ist, das noch geregelte politische Beziehungen zu Belarus pflegt.

Es darf also gespannt beobachtet werden, wie Xhaka, Shaqiri und Co. während des unverhofften Länderspiels in Serbien begrüsst werden. Denn, als sei diese Ansetzung nicht bereits brenzlig genug, befindet sich ausgerechnet auch noch der Kosovo in einer Gruppe mit Belarus. Dieses für den Juni 2023 geplante Duell ebenfalls nach Serbien zu vergeben, dürfte jedoch wohl selbst der UEFA zu gefährlich und absurd sein. (t-online)

Kosovo's Elbasan Rashani and Kosovo's Arber Zeneli celebrate after scoring the third goal during the UEFA Nations League soccer match between Kosovo and Cyprus at Fadil Vokrri stadium in Pri ...
Auch der Kosovo trifft in der EM-Quali auf Belarus.Bild: keystone
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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
22.12.2022 15:49registriert Juli 2014
"... dürfte jedoch wohl selbst der UEFA zu gefährlich und absurd sein."

Mir scheint, für die UEFA und die FIFA ist gar nichts mehr absurd.
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Laggoss
22.12.2022 15:50registriert Januar 2021
Wenn die Genies der UEFA wieder einmal am Werk sind...

Und ich dachte, die UEFA sei daran interessiert, Ausschreitungen im Rahmen von Fussballspielen möglichst zu vermeiden. Bin gespannt, ob die noch zur Vernunft kommen.

Abgesehen davon sollten Staaten, die sich als Gehilfe eines Angriffskrieges hervortun vom internationalen Sport ausgeschlossen werden.
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Magnum
22.12.2022 15:53registriert Februar 2015
Und das Rückspiel findet dann statt in Belgrad in Polen oder Estland statt? Die UEFA ist echt ein Clown-Verein vor dem Herrn.
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