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Was sich seit Wochen abzeichnet, könnte am Samstagabend endlich Tatsache werden: der 18. Meistertitel des FC Basel in seiner 123-jährigen Vereinsgeschichte. Verlieren die Young Boys ihr Auswärtsspiel gegen die Grasshoppers (17.45 Uhr), gewinnen die Basler das Heimspiel gegen Sion (20 Uhr) oder enden beide Partien unentschieden, dann baut der Serienmeister seine eindrückliche Rekordmarke auf sieben Titel in Folge aus. Ein Erfolg, der auch gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League wäre.
Für FCB-Trainer Urs Fischer, der vor dem grössten Erfolg der Karriere steht, ist die Marschrichtung klar: «Für mich gibt es nur ein Szenario: gewinnen und den Sack zu machen.» Dem FC Sion, der seinen Platz im europäischen Geschäft noch nicht auf sicher hat, zollt der Zürcher in Basler Diensten Respekt: «Die Walliser sind auf Punkte angewiesen und wissen, wie man in diesem Stadion besteht.» Fischer sprach damit den letztjährigen Cupfinal an, als die Sittener dem FCB mit 3:0 eine der empfindlichsten Niederlagen im St.Jakob-Park zugefügt hatten.
Sions Trainer Didier Tholot, der beim letzten Meisterschaftssieg der Walliser in Basel 1997 als Spieler mit dabei war, setzt im Tor wieder auf den Russen Anton Mitrjuschkin. Die Ausgangslage nimmt er gelassen: «Diese kann für Basel ein Vor-, aber auch aufgrund des Drucks ein Nachteil sein.»
Die Partie in Basel, für die am Freitag 31'200 Tickets abgesetzt waren, könnte zu einem reinen Basler Schaulaufen werden, falls die Young Boys zuvor das Verfolgerduell gegen die Grasshoppers verlieren sollten. GC-Trainer Pierluigi Tami muss im Duell mit den formstarken Bernern neben dem seit Wochen verletzten Marko Basic auch den gesperrten Kim Källström ersetzen.
YB fährt nach neun Siegen in den letzten zehn Spielen mit breiter Brust nach Zürich. «Wir wollen ungeschlagen zurückkehren, aber ein Sieg wäre wünschenswert», sagte YB-Coach Adi Hütter. Bevor der 2. Platz nicht unter Dach und Fach ist, will sich der Vorarlberger auf keine Experimente einlassen. Mit der Entwicklung der Mannschaft seit seiner Ankunft im September ist er zufrieden. Inzwischen hätten sie nicht nur einen Plan A, sondern auch einen Plan B. «Wir können uns den Gegebenheiten anpassen und sind flexibler und vielseitiger geworden.»
In den Partien am Sonntag steht der Abstiegskampf im Fokus. Der Tabellenletzte Vaduz gastiert bei Lieblingsgegner St.Gallen. Noch nie haben die Liechtensteiner in der Super League gegen die Ostschweizer verloren. «Ein Mythos, den ich mir nicht erklären kann», sagte Vaduz-Trainer Giorgio Contini. Für St.Gallens Coach Joe Zinnbauer sind «solche Serien da, um gebrochen zu werden». Sein Team hat nach dem 0:3 vor drei Wochen im Ländle noch eine Rechnung offen. «Aber Vaduz wird Vollgas geben. Für die geht es um alles.»
Lugano, das nur einen Punkt vor Vaduz liegt, empfängt Luzern, das sich noch Hoffnungen auf die Europa-League-Plätze machen darf. Für Luganos Trainer Zdenek Zeman ist klar: «Zuhause muss man punkten.» Viermal treten die Tessiner in den verbleibenden sechs Partien zuhause an, in der zweitletzten Runde kommt es in Vaduz zum möglicherweise entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt. Luzern wird von Assistenztrainer Patrick Rahmen gecoacht, da Cheftrainer Markus Babbel von der Liga für zwei Spiele gesperrt wurde. (qae/sda)