Cristiano Ronaldo drohte Sperre für WM – doch die FIFA macht für ihn eine Ausnahme
Der Ellbogenschlag von Cristiano Ronaldo bei der 0:2-Niederlage gegen Irland in der WM-Qualifikation vor anderthalb Wochen bleibt vorerst ohne weitere Konsequenzen. Der 40-jährige Portugiese wurde für seine Tätlichkeit gegen den Iren Dara O'Shea von der FIFA zwar mit einer Sperre für drei Spiele belegt, doch wurden zwei davon für ein Jahr «auf Bewährung» ausgesetzt.
Eigentlich sieht die Disziplinarordnung des Fussball-Weltverbands für «Tätlichkeiten einschliesslich Ellbogenstössen, Schlägen, Tritten, Beissen, Spucken oder Schlagen» eine mindestens drei Spiele lange Sperre vor. Jedoch erlaubt das Reglement dem entsprechenden Komitee der FIFA auch, «die Disziplinarmassnahme ganz oder teilweise auszusetzen». Dies ist im Falle von Ronaldo, der seinem Gegner den Ellbogen in den Rücken gerammt hatte, nun geschehen.
Weil Ronaldo im darauffolgenden Quali-Spiel gegen Armenien bereits eine Spielsperre abgesessen hat, kann der Stürmer bei der WM im nächsten Sommer voraussichtlich von Beginn an teilnehmen. Es sei denn, er erlaubt sich bis dahin «einen weiteren Verstoss ähnlicher Art und Schwere», wie die FIFA mitteilt. Dann würde er für zwei weitere Partien gesperrt.
Vor dem Entscheid der FIFA hatte sich der Präsident des portugiesischen Fussballverbands für seinen Superstar eingesetzt. Pedro Proenca wollte, dass die angespannte Atmosphäre in Dublin, die Provokationen gegen Ronaldo – dieser sei kurz vor seinem Ellbogenschlag festgehalten worden – sowie die Tatsache, dass er noch nie eine Rote Karte in einem Länderspiel erhalten hat, als mildernde Umstände in das Urteil einflossen. Das Disziplinarkomitee der FIFA folgte dieser Denkweise offenbar. (nih)
