Überraschende Nachrichten aus der Welt des Profi-Golfs: Der Streit der grossen Golf-Organisationen PGA Tour und DP World Tour mit der aus Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour ist überraschend beigelegt. Am Dienstag gaben die Parteien in einer gemeinsamen Medienmitteilung bekannt, eine «bahnbrechende Vereinbarung zur Vereinheitlichung des Golfsports» getroffen zu haben und zukünftig zusammenzuarbeiten. Demnach ist nun ein saudi-arabischer Staatsfonds (PIF), der bisher an der LIV Tour beteiligt war, Teilhaber einer neuen gemeinsamen Organisation.
Breaking: The PGA Tour, LIV Golf and the DP World Tour have merged "to unify the game of golf," it was announced Tuesday.
— ESPN (@espn) June 6, 2023
More: https://t.co/PVIW1GKF5Y pic.twitter.com/Eytna4X7xp
Mit der Einigung, in Zukunft zusammenzuarbeiten, erfolgte gleichzeitig die einvernehmliche Beendigung aller anhängigen Rechtsstreitigkeiten zwischen den beteiligten Parteien. Zudem sollen für nach der Saison 2023 Möglichkeiten geschaffen werden, dass die Spieler von der LIV Tour wieder zur PGA Tour oder zur DP World Tour, der früheren European Tour, zurückkehren können. Ein Name für die neue Organisation, die auch das von der LIV Tour eingeführte Team-Format weiter fördern will, soll noch bekannt gegeben werden.
Doch viele Golfprofis wurden von der Meldung offenbar auf dem falschen Fuss erwischt. So schreibt etwa der Kanadier Mackenzie Hughes auf Twitter: «Es gibt nichts Schöneres, als über Twitter zu erfahren, dass wir mit einer Tour fusionieren, mit der wir nie etwas zu tun haben wollten.»
Nothing like finding out through Twitter that we’re merging with a tour that we said we’d never do that with.
— Mackenzie Hughes (@MacHughesGolf) June 6, 2023
Golf-Journalist Dan Rapaport schreibt, dass die PGA Tour seine Spieler nicht informiert habe: «Sie haben es erfahren wie wir alle auch. Es wird jede Menge stinksaure Golfspieler geben, die Millionen abgelehnt haben, um weiterhin auf der PGA Tour spielen zu können.» Die Spieler seien «schockiert, verwirrt und angewidert».
There’s gonna a tonnnnn of angry PGA Tour players who turned down hundreds of millions of dollars. Do you compensate those guys? What happens with the designated events next year?
— Dan Rapaport (@Daniel_Rapaport) June 6, 2023
This is a player-run organization and they didn’t tell them shit. https://t.co/VrIy8iXqCL
Die LIV Tour existiert seit dem Sommer 2022. Die vom saudi-arabischen Staat finanzierte Turnierreihe schmiss mit Geld nur so um sich und warb der PGA Tour viele Starspieler ab – darunter Phil Mickelson, Bryson DeChambeau, Sergio Garcia, Brooks Koepka oder Bubba Watson.
Die PGA Tour schloss die abgewanderten Profis aus. Eine Rückkehr sollte unmöglich bleiben – bis jetzt. Wie die Zukunft des Golfsports nach dieser überraschenden Meldung genau aussieht, ist derzeit noch unklar. Klar ist: Nachdem die PGA Tour über ein Jahr versuchte, seine Spieler davon zu überzeugen, dass es unmoralisch sei, Saudi-Geld anzunehmen, spannt sie nun genau mit diesen Geldgebern zusammen. (abu/sda)
Hoffe mal die Migros Golfcard bleibt vorerst unabhängig vom Saudi-Staatsfonds 😂