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Handball-EM: Weltrekord, Stars und Schweiz-Gegner – 14 spannende Fakten

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Hier wird beim Eröffnungsspiel ein Weltrekord aufgestellt: In Düsseldorf trifft die Schweiz auf Gastgeber Deutschland.Bild: www.imago-images.de

Weltrekord, Stars und Schweizer Gegner – die 14 spannendsten Fakten zur Handball-EM

Eröffnungsspiel mit Weltrekord, Titelfavoriten aus dem hohen Norden, die Schweizer Spiele und das Kader: Das sind die 16 wichtigsten Fragen und Antworten vor dem Beginn der Handball-Europameisterschaft am Mittwoch in Deutschland.
09.01.2024, 18:14
Alessandro Crippa / ch media

Die Handball-EM in Deutschland startet am Mittwoch gleich mit einem Weltrekord. Wenn die Schweiz und Deutschland in Düsseldorf aufeinandertreffen, werden über 53'000 Fans vor Ort sein. So etwas gab es im Handball noch nie. Doch dazu weiter unten mehr.

Enden wird die EM mit dem Final am 28. Januar in Köln. Was muss man zum Turnier sonst noch wissen? Wir beantworten vor dem Start die 16 wichtigsten Fragen rund um die Europameisterschaft.

Warum ist das Eröffnungsspiel so speziell?

Das Spiel zwischen Deutschland und der Schweiz findet im Düsseldorfer Fussballstadion statt. Das Dach der Arena kann geschlossen werden, sodass auch bei tiefen Temperaturen gespielt werden kann. Über 53'000 Fans werden zugegen sein, so viele wie noch nie bei einem Handballspiel. Die Arena wird restlos ausverkauft sein. Der Schweizerische Handball-Verband (SHV) rechnet mit über 3000 Handballfans aus der Schweiz. In Düsseldorf ist am Mittwochnachmittag sogar ein Fanmarsch mit den Schweizer Anhängern geplant.

Wann und gegen wen spielt die Schweiz?

Die Schweiz spielt in der Gruppe A und hat die Ehre, in Düsseldorf das offizielle Eröffnungsspiel zu bestreiten. Danach folgen die Partien gegen Frankreich (Sonntag) und Nordmazedonien (Dienstag) in Berlin.

  • 10. Januar, 20.45 Uhr: Schweiz – Deutschland
  • 14. Januar, 18.00 Uhr: Schweiz – Frankreich
  • 16. Januar, 18.00 Uhr: Schweiz – Nordmazedonien
Swiss Andy Schmid celebrate the goal during the Handball EHF Euro 2018 qualification game between Switzerland and Germany in Zurich, Switzerland, Saturday, November 05, 2016. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Im November 2016 traf die Schweiz um Andy Schmid im Zürcher Hallenstadion auf Deutschland.Bild: KEYSTONE

Wo wird gespielt?

Für das Eröffnungsspiel ist das Fussballstadion in Düsseldorf Schauplatz des Geschehens. Die restlichen Gruppenspiele finden in Berlin (Mercedes-Benz-Arena/14'800 Zuschauer), Mannheim (SAP-Arena/13'200) und München (Olympiahalle/12'000) statt. Die Hauptrunde wird in zwei Gruppen à 6 Teams ausgetragen, diese Spiele finden in Hamburg (Barclays Arena/13'300 Zuschauer) und Köln (Lanxess Arena/19'750) statt. Die Finalspiele werden ebenfalls in Köln über die Bühne gehen.

Welche Gruppen gibt es?

  • Gruppe A (Düsseldorf, Berlin): Schweiz, Deutschland, Frankreich, Nordmazedonien.
  • Gruppe B (Mannheim): Spanien, Österreich, Kroatien, Rumänien.
  • Gruppe C (München): Island, Ungarn, Serbien, Montenegro.
  • Gruppe D (Berlin): Norwegen, Slowenien, Polen, Färöer.
  • Gruppe E (Mannheim): Schweden, Niederlande, Bosnien und Herzegowina, Georgien.
  • Gruppe F (München): Dänemark, Portugal, Tschechien, Griechenland.

Wie ist der Modus?

Alle Teams tragen drei Gruppenspiele aus. Die besten beiden Teams der Gruppe kommen in die Hauptrunde, die anderen beiden scheiden aus. Die Hauptrunde wird in 2 Gruppen à 6 Teams gespielt. Von diesen beiden Gruppen qualifizieren sich wiederum die ersten zwei Teams für die Halbfinals.

Wer sind die Favoriten?

Dänemark hat zuletzt dreimal hintereinander die WM gewonnen und gilt deshalb als heissester Titelanwärter. Ebenfalls stark einzustufen sind die Franzosen. Medaillenkandidaten sind aber auch der aktuelle Titelhalter Schweden sowie Spanien, das davor zweimal den EM-Titel einheimste. Zum erweiterten Favoritenkreis gehören Norwegen, Island und Gastgeber Deutschland. Die Erwartungshaltung beim Gastgeber ist dabei riesig. Eine offizielle Zielsetzung des Verbands gibt es zwar nicht, gemeinhin wird vom DHB-Team aber der Halbfinaleinzug erwartet. Auf dem Papier sind aber zumindest Dänemark, Frankreich, Spanien und Schweden stärker einzustufen als die Deutschen. Ein dritter EM-Titel (nach 2004 und 2016) wäre demnach eine mittlere Sensation.

epa10439339 Denmark's team pose with the trophy after winning the IHF Men's World Championship handball final match between Denmark and France, in Stockholm, Sweden, 29 January 2023. EPA/Jes ...
Dänemark wurde im letzten Jahr zum dritten Mal in Serie Handball-Weltmeister.Bild: keystone

Wie stehen die Schweizer Chancen auf eine Medaille?

Um ehrlich zu sein: sehr schlecht. Einerseits gehört die Schweiz auf dem Papier nicht zu den besten zehn Nationen auf dem Kontinent, andererseits hat sie mit Frankreich und Deutschland bereits zwei harte Brocken als Gruppengegner. Weil nur die beiden Besten pro Gruppe weiterkommen, wäre nur schon der Einzug in die Hauptrunde eine Überraschung. Gegen Nordmazedonien hat die Schweiz aber Chancen auf den Sieg. Es ist auch das erklärte Ziel des Verbandes, diese Partie zu gewinnen. Mit den Südosteuropäern haben die Schweizer ohnehin noch eine Rechnung offen, haben sie doch in der Quali zur EM 2022 beide Vergleiche knapp verloren und dadurch die letzten europäischen Titelkämpfe verpasst.

Wie sieht die bisherige Schweizer EM-Bilanz aus?

Seit 1994 finden im Handball die Europameisterschaften statt, alle zwei Jahre gibt es das Turnier. Die Schweiz ist heuer das fünfte Mal dabei. 2002 erreichte das Team den 13. Platz (von 16 Mannschaften), 2004 den 12. Platz (16 Teams), bei der Heim-EM 2006 gab es den 14. Platz (16 Teams) und 2020 bei der letzten Teilnahme den 16. Platz (24 Teams).

Welches sind die Starspieler?

Der Schweizer Andy Schmid gehört sicherlich dazu. Ebenso werden die Augen auf den aktuell besten Torhüter, Niklas Landin (Dänemark), gerichtet sein. Zu den Stars gehören auch Landins Landsmann Mathias Gidsel, Altmeister Nikola Karabatic oder Dika Mem (Frankreich), Jim Gottfridsson (Schweden), Juri Knorr (Deutschland), Gisli Kristjansson (Island), Sander Sagosen (Norwegen), Domagoj Duvnjak (Kroatien) und Alex Dujshebaev (Spanien).

Montenegro's Mirko Radovic, right, in action against France's Nikola Karabatic during the Main Round Group I, Handball World Championship match between France and Montenegro in Krakow, Polan ...
Der 39-jährige Nikola Karabatic trifft mit Frankreich unter anderem auf die Schweiz. Bild: keystone

Warum steht Andy Schmid dermassen im Fokus?

Andy Schmid, der unbestrittene Star der Schweizer Mannschaft, spielt seine letzte Saison als aktiver Handballer. Der Ausnahmekönner ist fünfmal zum besten Spieler in der Bundesliga, der stärksten Liga der Welt, gewählt worden. Er hat zwölf Jahre lang das Trikot der Rhein-Neckar Löwen getragen. Dazu kommt, dass Schmid nach der Saison Michael Suter, den aktuellen Nationaltrainer, beerben wird.

epa04957685 Andy Schmid (C) of Rhein-Neckar Loewen in action against Kielce players Uros Zorman (L) and Denis Buntic (R) during the EHF Champions League handball match between Rhein-Neckar Loewen and  ...
Andy Schmid spielte lange in Deutschland und tritt nach dieser Saison zurück.Bild: EPA/DPA

Wo kann man die Handball-EM im TV verfolgen?

SRF zeigt die drei Gruppenspiele der Schweiz im Free-TV. Die Spiele der Deutschen werden von den Stationen ARD und ZDF übertragen.

Seit dieser Saison überträgt «Dyn» alle Spiele der Handball-Bundesliga. Der neue Player hat sich zudem die Rechte für alle Spiele der EM gesichert. Allerdings muss man dafür ein Abonnement lösen. Das Monats-Abo kostet knapp 15 Franken. Bei der Buchung eines Jahresabos kostet der Monat noch rund 12 Franken.

Wie sieht das Schweizer Aufgebot aus?

  • Tor: Nikola Portner (SC Magdeburg), Leonard Grazioli (TV Hüttenberg).
  • Flügel links: Marvin Lier (Kadetten Schaffhausen), Samuel Zehnder (TBV Lemgo).
  • Rückraum links: Lenny Rubin (HSG Wetzlar), Luka Maros, Zoran Markovic (beide Kadetten Schaffhausen).
  • Rückraum Mitte: Andy Schmid, (HC Kriens-Luzern), Manuel Zehnder (ThSV Eisenach), Mehdi Ben Romdhane (Kadetten Schaffhausen), Felix Aellen (BSV Bern).
  • Rückraum rechts: Nicolas Raemy (Wacker Thun), Michael Kusio (BSV Bern).
  • Flügel rechts: Cédrie Tynowski (Pfadi Winterthur), Maximilian Gerbl (TSV Hannover-Burgdorf)
  • Kreis: Lukas Laube (TVB Stuttgart), Lucas Meister (SC Magdeburg), Joël Willecke (HSC Suhr Aarau).

Wer fehlt bei der Schweiz?

Abwehrchef Samuel Röthlisberger fällt mit einer Handverletzung aus, auch Rückraumspieler Dimitrij Küttel fehlt. Er hat sich am Innenband verletzt und verpasst die EM. Am Sonntag ist zudem bekannt geworden, dass Jonas Schelker sich im letzten Testspiel einen Kreuzbandriss zugezogen hat.

Switzerland's Samuel Roethlisberger with the most valuable player cow bell during the Yellow Cup Handball game between Switzerland and Netherlands in Switzerland, Winterthur, Sunday 05 January 20 ...
Er wird der Schweiz fehlen: Abwehrchef Samuel Röthlisberger.Bild: KEYSTONE

Wer sind Schweizer Schlüsselspieler?

Andy Schmid wird das Schweizer Spiel in der Offensive gestalten. Von Lenny Rubin werden Würfe und Tore aus der zweiten Reihe erwartet. Nikola Portner ist im Tor so etwas wie die Lebensversicherung der Mannschaft. Wer in der Abwehr nach dem Ausfall von Samuel Röthlisberger das Zepter schwingt, ist noch ungewiss, die Last wird wohl auf mehrere Schultern, namentlich auf jene von Lucas Meister und Lukas Laube, verteilt. (aargauerzeitung.ch)

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