Fangen wir bei den wichtigen Entscheidungen an: Die mit hohen Erwartungen in die Saison gestarteten Jacksonville Jaguars verpassen die Playoffs. Dabei hätten sie am letzten Spieltag der Regular Season lediglich einen Sieg gegen die Tennessee Titans gebraucht. Diese waren aus dem Playoff-Rennen längst ausgeschieden und so ging es dem Team von Mike Vrabel gegen Jacksonville um nichts mehr. Wobei so ganz stimmt das nicht – denn von Beginn weg war klar, dass sie dem Rivalen die Teilnahme an den Playoffs vermiesen wollten.
Und das gelang den Titans vor allem dank Runningback Derrick Henry. Dieser erzielte beim 28:20-Erfolg 153 Yards Raumgewinn sowie einen Touchdown. Einen starken Tag erwischte zudem DeAndre Hopkins, der bei seinem Touchdown von einem langen Lauf Henrys im Vorfeld profitierte und bereits zuvor mit einem einhändigen Catch für ein Highlight gesorgt hatte.
Look ma, one hand @DeAndreHopkins
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Bedanken können sich dafür die Pittsburgh Steelers. Aufgrund der Niederlage von Jacksonville und ihrem Sieg gegen die Baltimore Ravens, welche ihre Stammspieler schonten, erbt das Team von Trainer Mike Tomlin den letzten Playoff-Platz der AFC. Den entscheidenden Touchdown-Pass von Mason Rudolph beim 17:10-Sieg schnappte sich Diontae Johnson.
DIONTAE JOHNSON. 71 YARDS. FOR THE LEAD.
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Derweil bewies Steelers-Profi Godwin Igwebuike, der vor allem in den Special Teams zum Einsatz kommt, seine grossen Regel-Kenntnisse. Als der Ball nach einem Kickoff der Ravens nahe der Endzone der Steelers liegen blieb, legte sich der 29-Jährige nämlich ausserhalb des Spielfelds hin und berührte dann den Ball. So wurde Baltimore bestraft, weil sie den Ball gemäss der Regel seitlich aus dem Spielfeld gekickt haben, was bei Kickoffs nicht erlaubt ist. Anstatt an der 5-Yard-Linie, begann der Drive von Pittsburgh somit 35 Yards weiter vorne.
One of the smartest plays you'll see. 💯
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Godwin Igwebuike fields the kickoff while laying out of bounds to force the penalty on Baltimore.
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Auch die Buffalo Bills feierten in ihrem 17. Saisonspiel einen extrem wichtigen Erfolg. Dank des 21:14-Siegs gegen die Miami Dolphins sicherte sich das Team von Trainer Doug McDermott Platz 1 in der Division AFC East und den 2. Platz in der Conference, was mit Sicht auf die Playoffs sehr nützlich sein kann. Während Buffalo nun zu Hause auf Pittsburgh trifft, bekommen es die Dolphins nämlich auswärts mit Kansas City um Patrick Mahomes zu tun.
Den entscheidenden Touchdown erzielte dabei Tight End Dawson Knox einige Minuten vor Schluss, eine geworfene Interception von Dolphins-Quarterback Tua Tagovailoa besiegelte kurz darauf die Niederlage Miamis. Zuvor hatte Buffalos Deonte Harty einen Punt der Dolphins über 96 Yards in die gegnerische Endzone getragen und so für den Ausgleich gesorgt.
DEONTE HARTY 95 YARDS TO THE HOUSE
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Für ein weiteres Highlight hatte in der ersten Halbzeit Trent Sherfield gesorgt. Der Wide Receiver fing einen der beiden Touchdown-Pässe von Bills-Quarterback Josh Allen. Dabei liess Sherfield es kurz so scheinen, als wäre er in der Luft stehen geblieben. Im Fallen fing er den Ball, nachdem ein Dolphins-Verteidiger ihn abgefälscht hatte.
UNREAL touchdown catch from Trent Sherfield! 🤯 #BillsMafia
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Miami trifft in den Playoffs dann auf ein ausgeruhtes Chiefs-Team. Kansas City konnte seine Stammspieler im letzten Saisonspiel nämlich schonen, weil sich mit Blick auf die Playoffs an ihrem Platz nichts mehr verändern konnte. Eine Ausnahme bildete dabei Verteidiger Chris Jones. Dieser sicherte sich mit seinem 10. Sack der Saison nämlich noch einen Bonus in Höhe von 1,25 Millionen Dollar. Darüber darf man sich auch mal dezent freuen:
CHRIS JONES GETS HIS BONUS! The whole @Chiefs sideline was HYPED for him.
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Am Ende hatten die Chiefs dann noch mehr zu feiern. Sie setzten sich nämlich auch mit dem Ersatzpersonal gegen die Los Angeles Chargers durch. Neben Jones' Sack lag dies vor allem an einem Fumble der Chargers nahe der Endzone von Kansas City. Nachdem Quarterback Easton Stick den Ball fallen gelassen hatte, schnappte sich Kansas Citys Mike Edwards diesen nämlich und rannte über 97 Yards zum Touchdown.
97-YD TD! @Chiefs recover the fumble and take it to the 🏠
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Es kommt selten vor, dass ein Team gleich auf mehreren der wichtigsten Positionen einen Neuanfang wagt und dabei in allen Fällen goldrichtig liegt. Bei den Houston Texans war aber genau das der Fall. Rookie-Quarterback C. J. Stroud erwies sich ebenso als Volltreffer wie Trainer DeMeco Ryans, der seine erste Saison als Head Coach in der NFL absolvierte.
Im letzten Spiel brillierte Stroud einmal mehr und sicherte Houston beim 23:19-Sieg in Indianapolis die erste Playoff-Teilnahme seit vier Jahren. Unterstützung erhielt er dabei vor allem vom 23-jährigen Receiver Nico Collins, der 195 Yards Raumgewinn sowie einen Touchdown erzielte.
JUST. LIKE. THAT.
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C.J. STROUD DEEP TO NICO COLLINS FOR THE TD 🔥 #INDvsHOU pic.twitter.com/NYY0CR6UFg
CJ STROUD ARE YOU SERIOUS?!
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Und auch bei den Los Angeles Rams sorgte ein Rookie für Schlagzeilen. Puka Nacua, der in der fünften Runde des letztjährigen Drafts ausgewählt wurde, brach in seiner Premierensaison in der NFL nämlich mehrere Rekorde. Beim 21:20-Sieg in San Francisco schnappte er sich nämlich seine 105. Reception und stellte sein Total an Receiving Yards auf 1486. Beides sind Rekordwerte für einen NFL-Neuling.
Dies feierte der 22-Jährige, dessen Vater vor knapp zwölf Jahren verstorben ist, nicht nur mit seinem Team, sondern auch mit seiner Mutter. Im Anschluss an das Spiel sagte er: «Trotz des lauten Stadions fühlte es sich an, als wäre ich alleine mit meiner Mutter und als wären mein Vater und meine Grossmutter auch bei uns.» Ausserdem wünschte er sich, dass in den Rekordbüchern nicht nur Puka Nacua stehen würde, sondern alle elf Spieler, die mit ihm auf dem Feld stehen. «Denn es braucht wirklich alle elf», so Nacua.
Attraktiv war dieses Spiel nicht wirklich. Weder die New England Patriots noch die New York Jets hatten mit dem Kampf um die Playoffs noch etwas zu tun. Dennoch lohnt es sich, zumindest einige Szenen anzuschauen. Denn in Foxborough schneite es während der Partie ununterbrochen. So liessen es sich weder die Jets-Verteidiger nach einer Interception noch Runningback Breece Hall nach einem langen Touchdown nehmen, einen Schneeengel zu machen.
we've got celebratory SNOW ANGELS ❄️❄️❄️ pic.twitter.com/4GL7tOzpr8
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50-yard touchdowns call for snow angels ❄️ @BreeceH
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Ein schwieriger Job war es bei dem Wetter nicht nur für die beiden Quarterbacks, sondern auch für die Kicker. Greg Zuerlein von den Jets schoss aus 49 Yards an den Pfosten, was ihm bei dem Schneegestöber nicht wirklich vorzuwerfen ist – zumal er die restlichen drei Versuche beim 17:3-Sieg alle verwandelte.
snow doink asmr
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Ein schönes Winterbild lieferte auch Longsnapper Thomas Hennessy. Sein Job ist es, bei Field-Goal-Versuchen sowie den Extrapunkten nach Touchdowns den Ball zum Holder, der diesen dann für den Kicker ausrichtet und fixiert, zu werfen. Um an der Seitenlinie zu üben, nahm er die Schneeschaufel selbst in die Hand.
Weil die Tampa Bay Buccaneers zeitgleich in Carolina gewannen, brachte den New Orleans Saints die Machtdemonstration gegen Atlanta nicht den gewünschten Platz in den Playoffs. Für Highlights war beim 48:17-Erfolg dennoch gesorgt. Allen voran Wide Receiver Chris Olave sorgte mit seinem Touchdown für offene Münder.
.@chrisolave_ juggled it to himself 🔥
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Nach ihrem hervorragenden Saisonstart mit zehn Siegen aus elf Spielen mussten sich die Philadelphia Eagles nun zum fünften Mal in den letzten sechs Spielen geschlagen geben. Obwohl sie noch Chancen auf den Division-Sieg gehabt hätten – Dallas spielte zeitgleich gegen Washington – war das Team um Quarterback Jalen Hurts gegen die New York Giants von Beginn weg im Hintertreffen.
Beim 27:10-Erfolg wurde Giants-Runningback Saquon Barkley mit zwei Touchdowns zum Mann des Spiels. Für Philadelphia hatte die Niederlage aufgrund des deutlichen 38:10-Siegs der Dallas Cowboys keine Konsequenzen. Mit Blick auf das Playoff-Duell gegen Tampa Bay von nächster Woche sollten die Eagles aber möglichst schnell ihre Form von Beginn der Saison wiederfinden. Einfach wird das aber nicht – zumal sich Hurts eine Verletzung am Finger zugezogen hat und auch Star-Receiver A. J. Brown das Spiel in New York vorzeitig beenden musste.
Am nächsten Wochenende startet endlich der wichtigste Teil der Saison: die Playoffs. Am «Wild Card Weekend» stehen sechs Erstrundenspiele an, von den sieben Playoff-Teams der beiden Conferences bekommen also nur die beiden Erstplatzierten ein Freilos in der ersten Runde. Auf diese Spiele dürfen sich NFL-Fans freuen: