Bunt, bunter, Ski-WM 1991! In einer Ära, in der Neonfarben, gewagte Muster und extravagante Schnitte die Skipisten eroberten, setzten auch die Besten der Welt modische Statements. Und so wurde die Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm nicht nur sportlich, sondern auch stilistisch zum Spektakel. Ein Rückblick auf eine Mode-Ära, die so wild war wie die Abfahrten selbst.
25 Archivbilder von der Ski-WM 1991:
Anita Wachter besichtigt den Slalom-Kurs. Die Vorarlbergerin wird Zwölfte beim Sieg von …
… Vreni Schneider. Es ist das dritte WM-Gold der Elmerin, nachdem sie 1987 und 1989 jeweils im Riesenslalom siegte.
Übertrieben viel Schnee hat es 1991 nicht, wie der Blick in den Hintergrund zeigt bei der Fahrt von Alexej Maslov aus der Sowjetunion. Ja, die gab es damals noch.
Für den italienischen Publikumsliebling Alberto Tomba «la Bomba» endet die WM in Saalbach ohne Medaille: Platz 4 im Slalom, Ausfall im Riesenslalom.
Von einer Taillierung bei den Ski ist noch nichts zu sehen. Der Deutsche Markus Wasmeier rast ins Tal.
Stahlblauer Himmel, blütenweisser Schnee, farbenfrohes Dress: Die Österreicherin Ingrid Salvenmoser wird im Riesenslalom Achte.
Hinter Vreni Schneider gewinnt die Jugoslawin Natasa Bokal im Slalom die Silbermedaille.
In einer Art Leoparden-Krokodil-Muster schnappt sich der Schwede Johan Wallner Riesenslalom-Bronze.
Ein süsses Familienbild mit ganz viel Tragik. Denn Super-G-Weltmeisterin Ulli Maier, die Töchterchen Melanie ein Küsschen gibt, stürzt drei Jahre nach der WM 1991 in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen so schwer, dass sie stirbt.
Mit dem Spinnenmuster fährt das US-Team auch nach Saalbach noch jahrelang, allerdings in anderer Farbkombination als hier Eva Twardokens.
Die Franzosen, im Bild ist Christophe Saioni, setzen in Saalbach auf Grün als Hauptfarbe.
Der Spanier Vicente Tomas Hernandez holt tief Luft.
Die Deutsche Michaela Gerg zieht das Konzept der Farbenvielfalt konsequent durch.
Der Bennauer Urs Kälin gewinnt mit Silber im Riesenslalom seine erste Medaille an einem Grossanlass. Geschlagen wird er nur von einem …
… und das ist Rudi Nierlich aus Österreich. Der begnadete Techniker, der 1989 in Vail schon Doppel-Weltmeister in Slalom und Riesenslalom wurde, kommt drei Monate nach dem Triumph in Saalbach bei einem Autounfall ums Leben.
Die engste Linie wählt der Norweger Didrik Marksten. Sie führt ihn immerhin auf Rang 8 im Riesenslalom.
Narcisa Sehovic aus Jugoslawien in einem Schachbrettmuster, das heute kroatische Nationalteams präsentieren.
Mit diesem massiven Bügel vor dem Gesicht wird der Franzose Patrice Bianchi Siebter im Slalom.
Dass der ÖSV-Designer sich womöglich mehr als einen Jagertee genehmigte, dürfte Stephan Eberharter ziemlich egal sein: Der 21-Jährige wird Weltmeister im Super-G und in der Kombination. Eberharter fällt später aus dem Weltcup-Kader und feiert eine grandiose «zweite Karriere», in der er Olympiasieger (2002), nochmals Weltmeister (2003) und Gesamtweltcupsieger (2001/02 und 2002/03) wird.
Bei den Frauen stellt die Sowjetunion in den 90er-Jahren ein starkes Abfahrtsteam. Swetlana Gladyschewa gewinnt in Saalbach WM-Bronze und gewinnt im Weltcup einen Super-G …
… ihre Kollegin Warwara Zelenskaja gewinnt vier Abfahrten und steht 13 Mal auf einem Podest.
Kombinations-Vizeweltmeisterin Ingrid Stöckl posiert mit einigen Maskottchen der Ski-WM 1991.
In der Abfahrt sieht Kristian Ghedina das Ziel nicht, in der Kombination gewinnt der Italiener WM-Silber.
Die Walliserin Chantal Bournissen lässt sich nach ihrem Triumph in der Kombination feiern.
Bunt, bunter, Ski-WM 1991? Die nonverbale Antwort des Norwegers Jan Einar Thorsen: Ihr könnt mich mal!