Es waren kuriose Szenen aus Washington, die am Donnerstag die Runde machten. US-Präsident Donald Trump empfing die Spieler von Juventus Turin, die anlässlich der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft in den USA weilen, im Weissen Haus. Doch Trump sprach mit den Fussballern und Funktionären nicht etwa über Fussball oder anderen Sport, sondern pushte seine Politik zu Migration oder Trans-Frauen im Sport und diskutierte die Situation zwischen Israel und dem Iran.
«Ehrlich gesagt, war ich überrascht. Es war ein bisschen seltsam», sagte US-Nationalspieler Timothy Weah, der bei Juventus unter Vertrag steht, später nach dem 5:0-Sieg über Al-Ain, den Vertreter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Juventus player Tim Weah on being at the White House:
— Leyla Hamed (@leylahamed) June 19, 2025
"They told us that we have to go and I had no choice but to do it”
“When he [Trump] started talking about the politics with Iran and everything, it was kind of like, I just want to play football man.” pic.twitter.com/hi44GnayCj
Als Trump angefangen habe, über die Politik mit dem Iran zu reden, habe er gedacht: «Ich will einfach nur Fussball spielen, Mann», erklärte Weah. Eigentlich hätte er lieber auf den Besuch verzichtet. «Sie haben uns gesagt, dass wir gehen müssen. Ich hatte keine Wahl», sagte der 25-Jährige. Es sei grundsätzlich eine coole Erfahrung gewesen, das Weisse Haus zu sehen. «Aber ich bin kein Freund der Politik, also war es nicht so spannend», so Weah.
Weah wurde wie auch Weston McKennie, der andere US-Spieler in den Reihen von Juventus Turin, von Trump persönlich begrüsst «Wir haben zwei grossartige amerikanische Spieler. Wo seid ihr, meine amerikanischen Spieler?», sagte Trump, bevor er ihnen die Hand schüttelte. «Ich hoffe, ihr werdet die beiden besten Spieler auf dem Platz sein.»
US President Trump welcoming Juventus into the Oval Office
— 🎥 The AJC 🏳️🏴 (@The_AJC_) June 18, 2025
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Dabei hatte sich McKennie vor fünf Jahren sehr kritisch zu Trump geäussert: «Ich glaube nicht, dass Trump der richtige Mann für das Amt des Präsidenten ist. Ich bleibe bei diesen Worten. Ich glaube, er versteht nicht die Verantwortung, die er für das ganze Land hat. Ich glaube, er ist ignorant. Ich unterstütze ihn nicht ein bisschen. Ich glaube nicht, dass er ein Mann ist, der zu seinem Wort steht. In meinen Augen kann man ihn als Rassisten bezeichnen», sagte der damalige Schalke-Spieler gegenüber «Bild».
Doch warum wurde Juventus Turin überhaupt ins Oval Office eingeladen? Offiziell wurde nichts über die Gründe kommuniziert, doch es ist naheliegend, dass John Elkann damit zu tun hat. Der 49-jährige New Yorker ist der CEO der Exor Investmentfirma, die Hauptaktionär bei Juventus ist. Trump beschrieb ihn am Mittwoch als «fantastischen Businessman aus einer langen Reihe von Gewinnern.» (abu)
McKennie (innerlich): „Und ich hoffe, du wärst bei Home Alone 2 geblieben – ohne Comeback.“