Fabian Frei, wie sieht es in der Kabine aus?
Fabian Frei: Nicht gut. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt, das hat man ja auch auf dem Platz gesehen. Es tut weh. Aber mir fehlen die Worte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einen solchen Moment in meiner aktiven Laufbahn noch erleben werde. Jetzt ist es so und es gilt die Situation anzunehmen. Analysieren, nach vorne schauen, besser machen. Was auch immer.
Wie haben Sie die Atmosphäre im Stadion empfunden, vor allem nach Abpfiff?
Es gab schon andere Spiele, bei denen die Leute enttäuscht nach Hause sind oder verärgert. Aber heute hat der Kessel schon ziemlich gebrodelt.
Was braucht es jetzt?
Viel reden ist wichtig. Aber reden allein hilft uns auch nicht. Es braucht eine Reaktion auf dem Platz, es muss ein Ruck durch die Mannschaft gehen, damit wir noch näher zusammenstehen. Nur gemeinsam kommen wir da raus.
Was hat der Auftritt mit dem Zeitpunkt des Trainer-Rausschmisses zu tun?
Gewinnen wir, hätte es geheissen, es war der richtige Impuls. Ich treffe diese Entscheidungen nicht, ich bin dazu da, Fussball zu spielen und das machen wir derzeit nicht so gut. Das belastet mich am meisten.
Was heisst das?
Was ich sehe, ist eine verunsicherte Mannschaft. Eine Mannschaft, die nicht so recht weiss, was sie macht.
Am Donnerstag gegen Luzern hat die Mannschaft eine gute Energie ausgestrahlt. Warum war das drei Tage später wie weggeblasen?
Ich habe schon nach dem Luzern-Spiel gesagt, dass man sich nicht blenden lassen darf. Fehler sind auch da passiert, vielleicht nicht so viele wie heute.
Haben die fussballerischen Defizite etwas damit zu tun, dass diese Gruppe noch nicht sehr lange beisammen ist?
Das kann sein. Viele neue Spieler hatten wir aber in der Vergangenheit auch schon und es hat dennoch besser funktioniert. Was ich sagen kann, ist, dass es innerhalb des Teams einen guten Spirit gibt, die Jungs halten zusammen. Wir sind eher zu lieb zueinander.
Wie war denn Ihre persönliche Reaktion auf den Trainerwechsel?
Man schluckt schon einmal trocken. Wenn man Neunter ist, kommt so etwas aber nicht komplett aus dem Nichts.
Und wie versucht Heiko Vogel das Team hinter sich, hinter seine Idee zu bringen?
Ich traue ihm das zu. Auch im Februar war es eine schwierige Situation, und er hat das gut gemeistert.
Trauen Sie es ihm auch zu nachdem ihm der Gegenwind im Stadion heftig ins Gesicht geblasen ist?
Ich traue es ihm zu, absolut.
Einfacher wird es für den FC Basel nicht. Als nächstes steht am Sonntag (16.30 Uhr) ein Auswärtsspiel bei Meister YB an.
Was würden wir sagen, wenn wir unseren Job gerne behalten würden und uns ein Journalist fragt, was wir von unserem Chef halten?
Fragt Fabian Frei nochmals nach seiner Karriere, oder wenn Vogel nicht mehr beim FCB ist.