Er wird schon als der neue Usain Bolt angepriesen – und das nicht zu Unrecht. Bereits mit 16 Jahren unterbot Gout Gout im Dezember den australischen Rekord über 200 m mit einer Zeit von 20,04 Sekunden, Bolt lief in seiner Juniorenzeit neun Hundertstelsekunden langsamer. Ohnehin war im selben Alter erst ein Athlet in der Geschichte schneller als Gout (Erriyon Knighton), dessen Talent offensichtlich ist.
Nun sorgte der Australier, dessen Eltern vor seiner Geburt aus dem Südsudan nach Down Under kamen, erneut für Aufsehen. Erstmals durchbrach der inzwischen 17-Jährige über 100 m nämlich die magische Marke von zehn Sekunden. Und zwar gleich doppelt. Sowohl im Halbfinal als auch im Final der australischen U20-Meisterschaften in der Leichtathletik kam er nach 9,99 Sekunden ins Ziel. Selbstverständlich holte er sich in Perth so den Titel.
In seine offizielle Statistik werden die Zeiten leider nicht einfliessen, da er von zu starkem Rückenwind unterstützt wurde. Beim 1. Lauf waren es 3,5 Meter pro Sekunde, im Final dann 2,6. Die Grenze für Rekordzeiten liegt bei 2,0 Metern pro Sekunde. Dennoch freute sich Gout, der noch zur Schule geht, danach: «Darauf habe ich gehofft. Ich hatte nicht den erhofften Start, aber ich habe mich einfach auf das konzentriert, worauf ich musste und weiter Gas gegeben. Dann habe ich die Zeit gesehen, ich könnte nicht glücklicher sein.»
Schon vor einigen Wochen durchbrach er in seiner Paradedisziplin über 200 m eine magische Grenze. In den Staatsmeisterschaften von Queensland, wo Gout zu Hause ist, lief er 19,98 Sekunden. Auch diese Zeit gilt aufgrund des Rückenwinds aber nicht als neue persönliche Bestzeit.
Dennoch ist klar, dass sich Gout Gout langsam an die Weltspitze heranpirscht. Schon im letzten Jahr war er an 23. Position der schnellsten Menschen über 200 m. Gout, der durch solche Leistungen natürlich ins Rampenlicht rückt, will das aber ausblenden: «Natürlich gibt es Momente, in denen es zu viel wird mit der medialen Aufmerksamkeit, aber ich konzentriere mich auf das Training und mein Rennen, um meinen Job zu erledigen.» (nih)