Keine Frage: Wer jeweils am Super10Kampf in die Gesichter der Athletinnen und Athleten blickt, der stellt dabei viel Freude fest. Dabei geht es für sie ausnahmsweise einmal um nichts, allerhöchstens um ein klitzekleines bisschen Ruhm und Ehre. Der Anlass, mit dem Geld für die Schweizer Sporthilfe gesammelt wird, ist ein Plausch-Event.
«Das behaupten die Sportler jedenfalls im Vorfeld. Aber sobald es ‹Los!› heisst, kippt der Schalter im Kopf», sagt Serge von Grünigen und lacht. «Man kriegt den Spitzensportler in ihnen nicht so einfach raus.»
Der 29-jährige von Grünigen ist beim Super10Kampf für die Spiele-Entwicklung verantwortlich. An ihm und seinem Team liegt es, dass die Sportler tatsächlich diese kindliche Freude an den Spielen entwickeln, die für das Gelingen des Abends so wichtig ist.
Den roten Faden der diesjährigen Show bilden Gesellschaftsspiele. Als dies feststand, begann die Arbeit des Berners so richtig. «Ich nahm Brettspiele wieder einmal in die Hand, schaute auch, was vielleicht schon einmal umgesetzt wurde, und ich liess mein Hirn machen, was es gerade machen wollte», schildert von Grünigen den ersten Teil des Entwicklungsprozesses.
Zehn Spiele schafften es als Konzept an einen Testtag im September, daraus wurden in Absprache mit allen Beteiligten letztlich fünf ausgewählt. «Besonders freue ich mich auf unsere Version von ‹Mario Kart›», verrät der Spielmacher. «Ich glaube, dass das in der Halle super ankommt, weil wohl jeder das Game und die Figuren kennt.»
Von Grünigen ist Sportlehrer und deshalb mit einer Vielzahl von Sportspielen vertraut. «Was ich sonst mit Kindern mache, mache ich hier mit etwas grösseren und stärkeren Kindern, und in einer etwas grösseren Halle», sagt er. Gerade die Dimensionen der Arena in Zürich muss er stets im Kopf haben. «Wir haben Erfahrungswerte von früheren Jahren, zum Beispiel, was die Grösse von Gegenständen betrifft. Sind sie zu klein, nimmt man sie im Hallenstadion gar nicht wahr.»
Der Spielmacher muss die Spiele einerseits so konzipieren, dass sie in der Halle wirken, und andererseits müssen sie so gestaltet sein, dass sie die Zuschauer einfach verstehen. Zudem dürfen die Anlagen nicht allzu üppig ausfallen: Bloss vier, fünf Minuten haben Serge von Grünigen und ein Dutzend Helfer zwischen zwei Spielen für den Umbau Zeit.
Was den Super10Kampf ebenfalls besonders macht, ist die Tatsache, dass Sportler verschiedener Geschlechter und mit völlig unterschiedlichen Körperbauten mit- und gegeneinander antreten. In diesem Jahr ist Para-Leichtathletin Elena Kratter mit dabei, die eine Prothese trägt. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, sind die Spiele als Team-Wettkämpfe aufgebaut. So können innerhalb der Teams die Athleten jene Rolle ausüben, die ihnen am besten liegt. Und damit jene Freude haben, die den Super10Kampf seit jeher zu einem ganz besonderen Wettkampf macht.
Und zum Dank wurde einmal die ganze Klasse ims Hallenstadion zum Super-10-Kampf eingeladen. Toller Event 😊