Matchwinnerin in dem mit gut 34'128 Zuschauern wiederum ausverkauften St.-Jakob-Park war Ann-Katrin Berger. Deutschlands Goalie parierte im Penaltyschiessen die Versuche von Amel Majri und Alice Sombath und bewahrte ihr Team zuvor mehrmals vor Rückständen.
Mit etwas Glück und mindestens so viel Leidenswillen setzten sich die während 105 Minuten zu zehnt spielenden Deutschen damit überraschend durch. Im zweiten Halbfinal kommt es am nächsten Mittwoch in Zürich zum Duell zwischen dem achtfachen Europameister Deutschland und Topfavorit und Schweiz-Bezwinger Spanien. Den ersten Finalisten ermitteln am Dienstag in Genf England und Italien.
Das Penaltyschiessen wurde auch deshalb möglich, weil Melvine Malard in der 123. Minute aus 30 Metern nur die Latte traf und Berger in der 105. Minute in extremis nach einem missratenen Kopfball von Janina Minge zur Stelle war. Ausserdem zählten zwei Tore der über weite Strecken drückenden Französinnen wegen Abseits nicht.
Das frühe 0:1 durch einen Foulpenalty glich Sjoeke Nüsken in der 25. Minute aus. In der 69. Minute scheiterte Nüsken zudem mit einem Foulpenalty an Pauline Peyraud-Magnin. Zwei Tore der über weite Strecken drückenden Französinnen zählten wegen Abseits nicht.
Den bis Samstag seit Dezember zwölfmal in Folge siegreich gewesenen, aber an Grossanlässen noch titellosen Französinnen half nicht, dass sie bereits ab der 13. Minute in Überzahl spielten. Deutschlands Innenverteidigerin Kathrin Hendrich zog Griedge Mbock Bathy in der 13. Minute bei einer Flanke völlig unnötig im Strafraum an den Haaren. Den fälligen Penalty verwandelte Grace Geyoro zur Führung.
Die gemessen an den Torchancen und Spielanteilen unterlegenen, aber in kämpferischen Belangen hart dagegenhaltenden Deutschen zogen aus dem frühen Platzverweis Kraft. Nur zehn Minuten nach dem 0:1 kamen sie durch den Kopfball von Nüsken nach einem Corner zum Ausgleich.
Auch über die volle Distanz wog Hendrichs Ausschluss gegen die individuelle Klasse und das hohe Tempo der französischen Offensive nur scheinbar zu schwer. Dass neben dem verletzten Captain Giulia Gwinn wegen einer Rotsperre auch deren Stellvertreterin, die Offensivspielerin Carlotta Wamser fehlte, erschwerte die Aufgabe für die achtfachen Europameisterinnen zusätzlich. Doch auch davon liess sich das in der Verteidigung zur Improvisation gezwungene Ensemble von Trainer Christian Wück nicht aus der Bahn werfen.
Mit dem erneuten Sieg wahrte Deutschland wie im Halbfinal der EM 2022 (2:1) die Ungeschlagenheit gegen Frankreich an Endrunden.
Frankreich - Deutschland 1:1 (1:1, 1:1) n.V.; 5:6 i.P.
Basel. - 34'128 Zuschauer.
SR Olofsson (SWE).
Tore: 15. Geyoro (Penalty) 1:0. 25. Nüsken 1:1.
Penaltyschiessen: Minge 0:1, Majri - (Berger hält); Dallmann 0:2, Karchauoi 1:2; Knaak 1:3, Malard 2:3; Däbritz - (drüber), Baltimore 3:3; Berger 3:4, Jean-François 4:4; Bühl 4:5, N'Dongala 5:5; Nüsken 5:6, Sombath - (Berger hält).
Frankreich: Peyraud-Magnin; De Almeida (112. N'Dongala), Mbock (85. Sombath), Lakrar, Bacha; Geyoro (112. Majri), Jean-François, Karchaoui; Cascarino (77. Malard), Katoto (77. Matéo), Diani (67. Baltimore).
Deutschland: Berger; Linder (20. Kleinherne), Hendrich, Minge, Knaak, Kett (114. Cerci); Brand (120. Dallmann), Senss (120. Däbritz), Nüsken, Bühl; Hoffmann (98. Schüller).
Bemerkungen: Deutschland ohne Gwinn (verletzt) und Wamser (gesperrt). 13. Rote Karte gegen Hendrich. 69. Peyraud-Magnin hält Penalty von Nüsken.
Verwarnungen: 17. Wück (Trainer Deutschland). 19. Diani. 52. Brand. 75. Nüsken (im nächsten Spiel gesperrt). 101. Kett. 115. Lakrar. (riz/sda)
Also eigentlich extremst enttäuschend dass Frankreich 75min lang mit einer Spielerin mehr kein reguläres Tor zustande bringt.
Hätte ich nie und nimmer gedacht nachdem Spiel 🇩🇪 vs 🇸🇪
Dachte das gibt ein Torfesrival seitens Frankreich.