Sport
Fussball

WM-Qualifikation: Schweizer Nati schlägt den Kosovo deutlich mit 4:0

epa12355537 Switzerland's Manuel Akanji, center, celebrates after scoring the 1-0 with teammates from left, Breel Embolo and Granit Xhaka, and Silvan Widmer, right, during the FIFA 2026 World Cup ...
Die Schweizer Nati gewinnt im vierten Spiel erstmals gegen den Kosovo.Bild: keystone

Die Nati überfährt den Kosovo zum Auftakt der WM-Quali: «Schade ist es nur 4:0»

Das Schweizer Nationalteam startet mit einem überzeugenden Sieg in die WM-Qualifikation. Gegen Kosovo gewinnt die Mannschaft von Trainer Murat Yakin 4:0.
05.09.2025, 19:4005.09.2025, 23:13
Mehr «Sport»

Das Nationalteam wird zum Wohlfühlort für Breel Embolo. Der Stürmer liess sich im Schweizer Dress zum vierten Mal in Folge als Torschütze feiern. Im so wichtigen Auftaktspiel zur WM-Qualifikation traf Embolo gar doppelt. Beide Male kam der Assist von Dan Ndoye, zuerst eine schöne Flanke in den Rücken der Verteidigung, dann ein Pass mit der Fussspitze. Beide Male vollendete Embolo kaltblütig.

Es waren Embolos Tore 19 und 20 im 78. Länderspiel. Damit zog der 28-Jährige mit Hakan Yakin und Lauro Amado gleich – nur elf Spieler haben in der Geschichte des Nationalteams noch mehr Treffer erzielt. Und für den Angreifer war es der erfreuliche Abschluss einer turbulenten Woche.

WM-Qualifikation: Breel Embolo ist der MVP bei Schweiz vs. Kosovo
Bild: sofascore
«Ich glaube, es war die beste erste Halbzeit seit langem und die zweite Halbzeit war nicht gut. Wir haben begonnen, Dinge zu machen, die nicht geplant waren. Ich bin auch selbstkritisch, mit der zweiten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Wenn wir so weiterspielen wie zu Beginn, machen wir das fünfte, sechste oder siebte Tor. Schade ist es am Ende nur ein 4:0. Die jungen Spieler brauchen vielleicht auch noch etwas Zeit, um über 90 Minuten konstant zu spielen. Aber am Ende wollten wir die drei Punkte und das ist uns gelungen.»
Granit Xhaka

Am Montag wurde sein Wechsel zu Rennes bekannt. Dieser wurde nötig, weil Embolo bei Monaco nicht mehr zum Zug kam. In dieser Saison hat er noch keine Spielminute in der Statistik. Am Mittwoch folgte der Gerichtstermin in Basel. Embolo wollte am Berufungsprozess beweisen, dass er nach einem Vorfall im Mai 2018 zu Unrecht wegen Drohung verurteilt wurde – ohne Erfolg. Trotz allen Nebenschauplätzen schenkte Yakin dem Angreifer das Vertrauen und wurde belohnt.

Wieder vier Tore in einer Halbzeit

Embolo war Teil einer Mannschaft, die gegen Kosovo vollumfänglich überzeugte. Der Gegner war nach acht Siegen aus den letzten zehn Spielen mit viel Selbstvertrauen nach Basel gereist. Dass sich Mittelfeldspieler Leon Avdullahu dafür entschieden hatte, für Kosovo statt für die Schweiz zu spielen, schien den Aufwärtstrend zu bestätigen. Der Solothurner gab in Basel sein Debüt, das ihm nicht in guter Erinnerung bleiben dürfte.

«Turbulent waren diese Tage für mich nicht, ich war immer sehr ruhig. Ich bin hier, um der Mannschaft zu helfen. Wenn ich hierherkomme, zählt nur die Nati und die Leistung. Das erste Spiel ist immer schwierig, aber wir waren da und präsent, haben eine tolle erste Halbzeit gezeigt. Die einzige Kritik: Wir könnten noch mehr Tore schiessen. Unser Ziel ist es, nun noch etwas unberechenbar zu sein, mehr die Tiefe zu suchen und den Rhythmus zu wechseln. Das klappte in der ersten Halbzeit schon gut.»
Breel Embolo

Kosovos Nationaltrainer Franco Foda hatte im Vorfeld angekündigt, gegen die Schweiz nicht nur verteidigen zu wollen, sondern mit offensiver Spielweise den Sieg anzustreben. Davon war in der Partie aber wenig zu sehen. Gut 20 Minuten hielten die Kosovaren dagegen, dann machten die Schweizer mit vier Toren innert 23 Minuten alles klar.

Neben Embolo schrieben sich zwei Verteidiger in die Torschützenliste ein. Manuel Akanji eröffnete das Skore mit seinem Kopfballtor in der 22. Minute nach einem von Ruben Vargas getretenen Eckball. Silvan Widmer traf nach schöner Vorarbeit von Fabian Rieder zum zwischenzeitlichen 3:0. Wie bereits in den beiden Testspielen im Juni erzielte die Schweiz vier Tore und wie zuletzt gegen die USA fielen alle Treffer in der ersten Hälfte.

«Das Resultat ist sehr gut. Wenn man genau hinschaut und kritisch ist, dann ist nicht immer alles gut in einem Fussballspiel. In der zweiten Halbzeit hat die Effizient und Konsequenz gefehlt. Der letzte Pass hat nicht gestimmt oder der Schuss war nicht gut genug. Aber am Ende ist es ein gutes Resultat und der Auftakt, den wir uns gewünscht haben. Wir müssen immer bereit sein. Der Start ist sehr gut, die Euphorie ist gross, aber am Montag geht es mit einem schwierigen Spiel weiter.»
Manuel Akanji

Yakin zählt auf Erfahrung

Gegen die von Emotionen angetriebene Mannschaft des Kosovo stellte Murat Yakin ein grosse Portion Erfahrung entgegen. So setzte er in der Verteidigung unter anderem auf Silvan Widmer, obwohl dieser im Klub längst nicht mehr gesetzt ist und auch nur eines der letzten sieben Spiele des Nationalteams bestritten hat. Auf der anderen Seite kam Ricardo Rodriguez zu seinem 130. Länderspiel.

«Es ist immer ungewiss, wenn du ein Jahr lang keinen solchen Ernstkampf hast. Ich bin zufrieden, wie die Jungs das umgesetzt haben. Wenn du 4:0 führst musst du die Anfangsphase der 2. Halbzeit überstehen. Wir mussten Rodriguez rausnehmen und haben kurz gewackelt, am Ende war es aber souverän. Dass die Intensität bei einer 4:0-Führung etwas nachlässt, ist klar. Wir haben lange auf diese WM-Qualifikation hingearbeitet. Die Freundschaftsspiele haben gut ausgesehen, aber hier geht es um Punkte. Der Startsieg zuhause tut gut. Wir haben konzentriert begonnen und den verdienten Sieg geholt.»
Murat Yakin

Auch die Innenverteidiger Akanji und Nico Elvedi sowie die Mittelfeldspieler Captain Granit Xhaka und Remo Freuler brachten viel Erfahrung auf den Platz, dem die kosovarischen Nationalspieler letztlich nichts entgegenzusetzen hatten. Nach drei Unentschieden feierte die Schweiz im vierten Duell gegen Kosovo den ersten Sieg. Er kam zu einem äusserst wichtigen Zeitpunkt, die drei Punkte zum Auftakt der nur sechs Runden dauernden Qualifikation waren Pflicht.

Weiter geht es für die Schweiz mit dem zweiten Heimspiel in Basel. Am Montag ist Slowenien zu Gast.

WM-Qualifikation: Die Statistiken zu Schweiz vs. Kosovo
Bild: sofascore

Schweiz - Kosovo 4:0 (4:0)
Basel. - 33'996 Zuschauer (ausverkauft). - SR Marciniak (POL).
Tore: 22. Akanji 1:0. 25. Embolo 2:0. 39. Widmer 3:0. 45. Embolo 4:0.
Schweiz: Kobel; Widmer, Elvedi, Akanji, Rodriguez (46. Muheim); Xhaka, Freuler; Vargas (60. Aebischer), Rieder (60. Manzambi), Ndoye (85. Itten); Embolo (76. Zakaria).
Kosovo: Muric; Vojvoda, Amir Rrahmani (64. Krasniqi), Dellova, Paqarada (46. Gallapeni); Avdullahu (84. Berisha), Rexhbecaj (46. Albion Rrahmani), Muslija; Ermal Krasniqi (46. Zabergja), Muriqi, Jashari.
Bemerkungen: Verwarnungen: 71. Muheim, 78. Widmer. (abu/sda)

Die Tabelle:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Mehrfach-Torschützen in der Champions League
1 / 21
Die Mehrfach-Torschützen in der Champions League
5 Tore: Erling Haaland (Manchester City) beim 7:0 gegen Leipzig am 14. März 2023.
quelle: imago/pro sports images / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Er schwingt die Champions League Flagge wie kein anderer
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
35 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Atavar
05.09.2025 21:28registriert März 2020
Bisher absolut stark, konzentriert, effizient. Ndoye gefällt mir sehr gut.
222
Melden
Zum Kommentar
35
Warum Marc Reichert nach «Justiz-Skandal» bleibt
Im Nachgang zum «Fall Bayreuther» hat die Liga Ryan Gardner gefeuert. Aber Marc Reichert, der zweite Mann, der für diesen «Skandal-Freispruch» von Gavin Bayreuther verantwortlich ist, darf bleiben.
Der «Fall Bayreuther» hatte selbst international für Aufsehen gesorgt: Lausannes Verteidiger Gavin Bayreuther checkte im Playoff-Viertelfinal gegen die SCL Tigers Linienrichter Dario Fuchs in den Rücken. Er kam, weil es kein Schiedsrichter gesehen hatte, nicht nur beim Spiel straffrei davon.
Zur Story