McLaren setzt wenn nötig auf Stallorder: «Wäre verrückt, dies nicht zu tun»
Wer wird Formel-1-Weltmeister? Im letzten Rennen können noch drei Fahrer die Krone holen: Lando Norris und Oscar Piastri im McLaren, sowie Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull.
Für den Showdown am Sonntag (14 Uhr) in Abu Dhabi will McLarens Geschäftsführer Zak Brown falls nötig die sogenannte «Papaya»-Regeln, die besagen, dass weder Norris noch Piastri bevorzugt wird, über Bord werfen. Der 54-Jährige erklärte, dass er zwar grundsätzlich auf eine Stallorder verzichten möchte. Es hänge aber vom Qualifying und dem Renngeschehen ab.
«Wenn es im Rennen ziemlich klar sein sollte, dass einer eine Chance hat und der andere nicht, werden wir alles tun, um den Fahrertitel zu gewinnen. Es wäre verrückt, dies nicht zu tun», sagte Brown am Freitag gegenüber Sky Sports.
Vorteile liegen bei Norris
Norris hat es aber in den eigenen Händen: Um Weltmeister zu werden, muss der Engländer «nur» aufs Podest fahren. Das schaffte er 17 Mal in diesem Jahr – aber eben sechsmal auch nicht.
Wenn er es ein siebtes Mal nicht schafft, beginnt die grosse Rechnerei. Norris hat vor dem Saisonfinale 12 WM-Punkte mehr als Verstappen und 16 mehr als Piastri. Die ersten zehn Fahrer werden absteigend mit 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 und einem Punkt belohnt.
Norris im Training der Schnellste
Im ersten Teil des grossen Finales um den WM-Titel setzte Norris ein Zeichen. Der WM-Leader fuhr zweimal Trainingsbestzeit. Im ersten Training auf dem Yas Marina Circuit war Norris allerdings nur minim schneller als sein erster WM-Verfolger Verstappen. Der Titelverteidiger im Red Bull war acht Tausendstelsekunden langsamer, Norris' Teamkollege Piastri setzte aus. Seinen Wagen durfte der Mexikaner Patricio O'Ward fahren. Das war schon lange so geplant.
In den zweiten 60 Minuten wurde es deutlicher. Norris distanzierte Verstappen um über dreieinhalb Zehntelsekunden, Piastri reihte sich nur auf Platz 11 ein. Verstappen, dessen Titel-Ära 2021 in Abu Dhabi begonnen hatte, begnügte sich allerdings mit einer einzigen schnellen Runde. Nun folgt am Samstagmittag das Abschlusstraining, bevor es am Nachmittag (15 Uhr) im Qualifying um die besten Startplätze geht. (ram/sda)
