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NFL: Einbeiniger Mahomes und Überraschung in Buffalo – die Highlights

KANSAS CITY, MO - JANUARY 21: Kansas City Chiefs quarterback Patrick Mahomes 15 comes up limping in the first quarter of an AFC divisional playoff game between the Jacksonville Jaguars and Kansas City ...
Auch mit nur einem voll funktionstüchtigen Bein ist Patrick Mahomes zu stark für die Jacksonville Jaguars.Bild: www.imago-images.de

Einbeiniger Mahomes, gnadenlose Eagles und Überraschung in Buffalo – die NFL-Highlights

Patrick Mahomes lässt sich weder von Jacksonville noch von einer Verletzung stoppen, in Philadelphia träumen Fans und Spieler weiter vom Titel, während Buffalo die Segel streichen muss. Ausserdem scheitert Dallas einmal mehr in der entscheidenden Phase. Das waren die NFL-Viertelfinals.
23.01.2023, 09:4424.01.2023, 06:57
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Einbeiniger Mahomes ist immer noch zu gut

73'220 Zuschauerinnen und Zuschauer im Schockzustand. Hat sich ihr Quarterback gerade verletzt? Endet die Saison für die Kansas City Chiefs tatsächlich so? Diese Fragen stellten sich die Fans und wohl auch einige der Spieler, als Patrick Mahomes das Feld gegen die Jacksonville Jaguars angeschlagen verlassen und Ersatz-Quarterback Chad Henne übernehmen musste. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach Touchdowns von Travis Kelce und Jacksonvilles Christian Kirk sowie einem Field Goal der Chiefs 10:7 für die Gastgeber.

Doch auch Henne gelang es, die Offense gegen eine an diesem Abend schwache Jaguars-Defense übers Feld zu führen und in seinem ersten Drive einen Touchdown-Pass anzubringen. Erneut war es Tight End Kelce, der für die Chiefs punktete. So ging das Team von Coach Andy Reid mit einer 17:10-Führung in die Halbzeit. Doch dass Jacksonville noch deutlich grössere Rückstände aufholen kann, bewies es in der Woche zuvor beim 31:30-Sieg gegen die Los Angeles Chargers, wo die Jaguars zwischenzeitlich 0:27 zurücklagen.

Und tatsächlich hielten sie die Partie spannend. Im Schlussviertel drang Runningback Travis Etienne in die Endzone und verkürzte auf 17:20 aus Sicht der Jaguars. Es folgte der Moment des einbeinigen Mahomes.

Der 27-Jährige übernahm in der zweiten Halbzeit wieder das Steuer, doch waren ihm die Schmerzen deutlich anzusehen. Mahomes humpelte ständig und war nicht mehr fähig, durch Läufe Raumgewinn zu erzielen. Und trotzdem dirigierte er die Offense gegen eine harmlose Jaguars-Defense, der kein einziger Sack gelang, noch einmal über das Feld. Am Ende des Drives warf er den Ball zu Marquez Valdes-Scantling, der frei in der Endzone stand.

Trotzdem war die Partie noch offen. Vor allem, nachdem Jags-Quarterback Trevor Lawrence einige gute Würfe angebracht hatte und seine Offensive kurz vor der Endzone stand. Doch durch einen Fumble von Jamal Agnew nach einem kurzen Pass kamen die Chiefs wieder in Ballbesitz. Und weil Lawrence im nächsten Drive noch eine Interception warf, reichte es nur noch zu einem späten Field Goal und so konnte die 20:27-Niederlage nicht mehr verhindert werden.

Bengals überrennen zahnlose Bills

Im Halbfinal treffen die Chiefs auf die Cincinnati Bengals. Diese setzten sich überraschend deutlich in Buffalo durch. Das Team von Coach Zac Taylor profitierte dabei einerseits vom gewohnt coolen Joe Burrow, der seinem Spitznamen «Joe Brrrr 🥶» im Schnee und bei Minusgraden einmal mehr gerecht wurde. Andererseits funktionierte das Laufspiel gegen eine zahnlose Bills-Defense hervorragend. Bereits nach gut drei Minuten fand Burrow sein Lieblingsziel Ja'Marr Chase für den ersten Touchdown.

Der Bills-Offense um Josh Allen gelang erst einmal gar nichts. Im ersten Viertel schaffte diese gerade einmal acht Yards Raumgewinn. So ging Cincinnati dank eines Touchdowns von Tight End Hayden Hurst 14:0 in Führung. Erst im zweiten Viertel brachte Allen die Bills aufs Scoreboard, als er den Ball aus kürzester Distanz in die Endzone lief.

So schöpfte Buffalo nach einem ganz schwachen Start noch einmal Hoffnung, doch nach der Pause ähnelte die Offensive wieder jener, die im ersten Viertel auf der Stelle trat. Und weil die Bengals-Runningbacks Joe Mixon und Samaje Perine ein ums andere Mal im Schnitt über fünf Yards erliefen, kam Buffalo kaum noch in Ballbesitz. Mixon kam insgesamt auf 123 Yards und erzielte zudem einen Touchdown.

Die Entscheidung brachte dann aber Verteidiger Cam Taylor-Britt, der kurz vor Schluss einen Pass von Josh Allen abfing. Der 26-jährige Quarterback zeigte eine schwache Partie, was für Unmut bei seinem besten Wide Receiver Stefon Diggs, der nur vier Pässe für insgesamt 35 Yards fing, sorgte. Im letzten Viertel war zu sehen, wie Diggs einige Worte an seinen Quarterback richtete, nach dem Spiel soll der 29-Jährige aus der Kabine gestürmt sein, noch bevor der Trainerstab überhaupt vom Feld dorthin zurückgekehrt war. Sowohl Allen als auch Trainer Sean McDermott nahmen den «sehr ehrgeizigen» Diggs aber in Schutz.

Die Bengals reisen nun wie schon im letzten Jahr nach Kansas City, wo sie in der Nacht auf Montag (0.30 Uhr) um den Einzug in den Super Bowl spielen.

Gnadenlose Eagles dominieren Giants

Einen noch viel deutlicheren Sieg feierten die Philadelphia Eagles. Der wieder genesene Quarterback Jalen Hurts brillierte wie schon so oft in dieser Saison. Bereits zur Halbzeit führte Philadelphia gegen die New York Giants 28:0. Hurts hatte zu dem Zeitpunkt bereits zwei Touchdown-Pässe – auf Dallas Goedert und DeVonta Smith – geworfen und war einmal selbst in die Endzone gelaufen. Die Giants, die noch in der Woche zuvor die Minnesota Vikings aus den Playoffs gekegelt hatten, waren kaum wiederzuerkennen.

Die drei Touchdowns von Jalen Hurts.Video: YouTube/NFL

Dies hatte auch damit zu tun, dass die Eagles-Defense jeden Angriffsversuch im Keim erstickte. Fünfmal drang ein Verteidiger zu Quarterback Daniel Jones durch, bevor dieser einen Pass anbringen konnte. Dazu schnappte sich Cornerback James Bradberry eine Interception. Erst nach der Hälfte des dritten Viertels gelang New York durch Runningback Matt Breida doch noch ein Touchdown, doch zu diesem Zeitpunkt war die Partie längst entschieden.

Zwei Minuten vor Schluss setzte Eagles-Runningback Kenneth Gainwell dann den Schlusspunkt. Die Eagles siegten 38:7 und dürfen nun auf die erste Super-Bowl-Teilnahme seit dem Titelgewinn in der Saison 2017/18 hoffen.

Die Cowboys bleiben die Cowboys

Im Halbfinal trifft Philadelphia auf die San Francisco 49ers, welche sich 19:12 gegen die Dallas Cowboys durchgesetzt haben. Dabei konnten sich die «Niners» vor allem auf ihre Defensive verlassen. Denn Rookie-Quarterback Brock Purdy gelang kein einziger Touchdown und auch sonst blieb die Offensive eher blass. Einzig George Kittle wusste zu überzeugen. Der Tight End fing alle fünf Pässe, welche Purdy auf ihn warf, und erzielte insgesamt 95 Yards Raumgewinn.

Dennoch war es Runningback Christian McCaffrey, der als einziger Spieler von San Francisco in die Endzone drang. Dazu erzielte Kicker Robbie Gould neben dem Extrapunkt auch vier Field Goals und war somit für 13 der 19 Punkte verantwortlich.

Aufseiten der Cowboys wurden die Fehler der Offensive zum Verhängnis. Dak Prescott warf gleich zwei Interceptions, die hätten verhindert werden können. Im ersten Viertel warf er bei einem Pass in Richtung von Wide Receiver Michael Gallup genau in die Arme von Deommodore Lenoir.

Kurz vor der Halbzeit vergaben die Cowboys eine gute Ausgangslage, weil Prescott zum doppelt gedeckten Passempfänger CeeDee Lamb werfen wollte. Der Ball wurde von Jimmie Ward abgefälscht und landete in den Armen von Fred Warner. Weil die 49ers die verbleibende Zeit zu einem Field Goal nutzten, gingen sie dann 9:6 in Führung, anstatt mit drei oder gar sieben Punkten in Rückstand zu gehen.

In der 2. Halbzeit gelang der Cowboys-Offense nur wenig, doch weil auch ihre Defense standhielt, bekamen sie am Ende noch einmal zwei Chancen, um auszugleichen. Der erste Drive endete jedoch direkt mit einem Punt. So musste es Prescott im zweiten Versuch gelingen, seine Offensive in nur 45 Sekunden über das gesamte Feld zu führen. Doch Tight End Dalton Schultz, der zu Beginn des Spiels noch einen Touchdown gefangen hatte, passte bei einem Pass nicht richtig auf. Statt den rechten Fuss noch einmal im Feld auf den Boden zu stellen, lief er direkt raus – nur hatte er den Ball erst fest in der Hand, als der rechte Fuss schon in der Luft war.

So war Dallas zu weit von der Endzone entfernt und konnte nicht einmal mehr einen «Hail Mary» versuchen, bei welchem der Ball aus grosser Distanz in die Endzone geworfen und gehofft wird, dass ein eigener Spieler den Ball fängt. Der letzte Spielzug sorgte dann wie schon im letzten Jahr für Stirnrunzeln. Der kurze Pass auf KaVontae Turpin blieb ohne Ergebnis, da er sofort zu Boden gebracht wurde und es nicht mehr schaffte, den Ball wieder zu einem Mitspieler zurückzuwerfen. Im letzten Jahr rannte Quarterback Prescott kurz vor Schluss durch die Mitte und Dallas gelang es nicht, rechtzeitig die Uhr anzuhalten, um noch eine Chance auf den Sieg zu haben.

Erneut muss Dallas also in den Playoffs gegen die San Francisco 49ers die Segel streichen. Für Mike McCarthy könnte dies die letzte Niederlage als Cowboys-Trainer gewesen sein. Das Team von Coach Kyle Shanahan hingegen reist nun nach Philadelphia, wo es am nächsten Sonntagabend um 21 Uhr auf die Eagles trifft.

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