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Olympia 2022

Sarah Meier hat eine klare Meinung zum Dopingfall der Russen bei Olympia

epa09734362 Kamila Valieva of Russia performs during the Women Single Skating - Free Skating of the Figure Skating Team Event at the Beijing 2022 Olympic Games, Beijing, China, 07 February 2022. EPA/H ...
Eiskunstläuferin Kamila Waljewa wurde positiv erwischt.Bild: keystone

Meier zum Russen-Doping: «Hoffe, Trainer und Ärzte werden sehr hart bestraft»

11.02.2022, 15:2411.02.2022, 15:49
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Die russische Eiskunstläuferin Kamila Waljewa steht im Zentrum eines olympischen Doping-Skandals. Über das Schicksal der 15-Jährigen, die mit dem Team Gold holte, soll in Bälde der Sportgerichtshof entscheiden.

Erschüttert über die Ereignisse zeigte sich Sarah Meier. «Natürlich trägt man auch in diesem Alter eine gewisse Verantwortung, doch man muss seinem Team vertrauen können», schrieb die Europameisterin von 2011 auf Instagram.

Meier findet, das erst 15 Jahre alte Mädchen sei von ihrem Team im Stich gelassen worden. Die Bülacherin hofft, «dass in allererster Linie ihr Team (Trainer, Ärzte) sehr hart bestraft wird.»

100 statt 80 Sprünge am Tag

Auch zum Thema Doping im Eiskunstlauf hat Meier eine klare Meinung. «Für alle diejenigen, die sagen, Doping nütze ja im Eislaufen nichts: Falsch.» Man könne pro Tag 100 statt 80 Sprünge trainieren, ohne müde zu werden. Über Jahre mache das wohl einen Unterschied.

Begonnen hatte der Wirbel, als die Organisatoren der Spiele in Peking die eigentlich für Dienstag geplante Medaillen-Zeremonie für den Team-Wettbewerb ohne Angabe weiterer Gründe absagten. Die 15-jährige Waljewa hatte tags zuvor das russische Team zum Olympiasieg geführt. Im Einzel-Wettbewerb der Frauen, der nächste Woche stattfinden wird, tritt die Europameisterin als eine der Favoritinnen an.

Rasche Klärung erwünscht

Waljewa war Ende Dezember 2021 bei den nationalen Titelkämpfen in St.Petersburg positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden. Die am Donnerstag aufgetauchten Gerüchte wurden durch die Internationale Test-Agentur ITA bestätigt.

Da der betreffende Test ausserhalb der Olympischen Spiele stattgefunden hat und damit in erster Linie die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA dafür zuständig ist, entwickelt sich ein juristisches Gezerre. Die RUSADA hob nach dem Erhalt des Befundes die am Dienstag ausgesprochene Suspendierung nach einem Einspruch Waljewas bereits wieder auf. Das IOC geht allerdings dagegen vor und will vor dem Internationalen Sportgericht CAS das Startrecht der Russin im Einzel-Wettbewerb überprüfen lassen.

Kamila Valieva, of the Russian Olympic Committee, reacts in the women's team free skate program during the figure skating competition at the 2022 Winter Olympics, Monday, Feb. 7, 2022, in Beijing ...
Kamila Waljewa gilt als «Wunderkind».Bild: keystone

Das IOC hat kein Interesse daran, dass daraus eine juristische Hängepartie entsteht. Es drängt deshalb auf eine rasche Klärung, um den Schaden von den Spielen in Peking abzuwenden. Nun ist der CAS an der Reihe.

«Alle Ergebnisse sind negativ gewesen»

Das russische Olympia-Team ROC hält dieses Vorgehen nicht für rechtens. «Die Dopingkontrolle eines positiv getesteten Athleten gilt nicht für den Zeitraum der Olympischen Spiele», hiess es in einer Erklärung. Waljewa habe nach dem positiven Test am 25. Dezember 2021 wiederholt Dopingkontrollen bestanden – unter anderem bereits in Peking während des Teamwettbewerbs. «Alle Ergebnisse sind negativ gewesen», so das ROC.

Brisant ist der Fall auch, weil Russlands Sportler wegen des staatlich organisierten Dopingbetrugs 2014 in Sotschi erneut unter besonderer Beobachtung stehen. Das Land ist wie bei den Sommerspielen in Tokio erneut gesperrt, für die Athleten darf weder die russische Hymne gespielt noch ihre Flagge gehisst werden. (ram/sda/dpa/afp)

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Die besten Bilder der Olympischen Spiele 2022 in Peking
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Die besten Bilder der Olympischen Spiele 2022 in Peking
Zum Abschied gibt's wie immer ein riesiges Feuerwerk.
quelle: keystone / wu hong
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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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einmalquer
11.02.2022 16:27registriert Oktober 2017
Der Spitzensport ist in das gleiche Wirtschaftssystem eingebunden mit den gleichen Wachstums-Regeln.

Es muss immer besser, immer weiter, immer höher und immer schneller sein. Wachstum eben.

Und wenn die Regeln stören, bescheisst man eben.

Das tun Autofirmen, das tun Banken, das tun viele.

Manchmal fliegt es auf, manchmal kommt man damit durch.

Alles ganz normal - dies alles gehört zu unserem Wirtschaftssystem.
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Salvatore_M
11.02.2022 17:27registriert Januar 2022
Gut geschrieben von Sarah Meier. Das IOC sollte auf Trainer und Ärzte des ‘Mädchens’ ein besonderes Augenmerk legen und sich nicht mit den erstbesten Antworten zufrieden geben. Dieser Fall muss aufgeklärt werden. Doping hat vor, während und nach Olympia nichts im Sport zu suchen.
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Butternut
11.02.2022 17:46registriert Februar 2014
Für mich ist es suspekt ,dass so junge Sportler starten dürfen. Alter wenigstens auf Sechzehn Jahre raufsetzen. Finde sie auch super , aber das Mittel ist eine verbotene Substanz also muss sie auch bestraft werden egal wie alt sie ist . Sonst machen die Russen weiter mit ihrem System ,Minderjährige mit verbotenen Substanzen vollzupumpen . Persönlich hoffe ich die Strafe ist nicht zu hart , künstlerisch ist sie auch sehr gut und schaue ihr gerne zu . Braucht es immer so viele Sprünge? Der künstlerische Teil sollte höher bewertet werden , immer höher weiter braucht es beim Eislaufen nicht.
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