Die Schweiz hat an den laufenden Olympischen Sommerspielen in Paris bereits eine Silber- und eine Bronzemedaille auf dem Konto. Was noch fehlt, ist eine Olympiasiegerin oder ein Olympiasieger. Somit muss Swiss Olympic auch noch nicht in die ganz tiefen Prämien-Taschen greifen – wobei der Schweizer Verband im internationalen Vergleich auch eher bescheidene Prämien ausspricht.
40'000 Franken gab es bei den Winterspielen in Peking für einen Olympiasieg in einer Einzeldisziplin, 60'000 Franken gab es für Gold von Teams von zwei bis vier Personen und 80'000 Franken für Mannschafts-Gold (mehr als vier Personen). Bei den nordischen Ländern Norwegen, Schweden oder Island gibt es dagegen überhaupt keine Prämien.
Da gibt es Verbände, die auch heuer in Paris deutlich grössere Spendierhosen anhaben. Diese 15 Länder schütten gemäss «Forbes» sechsstellige Goldprämien aus.
Nirgends wird ein Olympiasieg besser belohnt als in Hongkong. Für Sportler der chinesischen Sonderverwaltungszone lohnt sich aber auch ein Platz neben dem Podest. Für Rang 4 gibt es immer noch 100'000 Dollar.
In Israel gibt es auch für die weiteren Podestplätze eine sechsstellige Prämie. Und als kleines Zückerchen sind die Geldzustüpfe steuerbefreit.
Neben der grossen Gold-Prämie dürfen sich serbische Medaillengewinner auch über finanzielle Absicherung freuen. Sie erhalten ab dem 40. Altersjahr eine Staatspension, die monatlich ausbezahlt wird.
Bei Malaysia ist das Gefälle stark: Gibt es für Olympiasieger über 200'000 Dollar, erhalten Bronzegewinner noch knapp zehn Prozent dieser Summe.
Italien macht im Gegensatz zu anderen Ländern keinen Unterschied zwischen Einzel- und Teamsportarten. Holt eine Mannschaft Olympiagold, erhält jedes einzelne Mitglied die volle Prämie.
Auch Litauen wartet mit einer Besonderheit auf: Hier erhalten nicht nur die Sportlerinnen und Sportler, sondern auch die Coaches die Erfolgsprämie.
Ein Olympiagold musste Moldawien bislang noch nie finanziell belohnen. Seit 1996 – dem ersten Start als eigenständiges Land – wurden zwei Silber- und sechs Bronzemedaillen eingefahren.
Lettland arbeitet mit einer kontinuierlichen Abstufung. Bis zum sechsten Platz erhält man jeweils 60 Prozent der vorhergehenden Prämie.
Ungarn zeigt sich im internationalen Vergleich auch bei Bronzemedaillen besonders grosszügig: 88'000 Dollar gibt es für einen dritten Platz.
Früher wären die hohen Prämien Bulgarien noch deutlich teurer zu stehen gekommen: 1980 wurde das Land mit acht Mal Gold, 16 Mal Silber und 17 Mal Bronze Dritter im Medaillenspiegel.
Auch für die Ukrainer gibt es ordentlich Geld für Gold bei Olympia. Zuletzt in Tokio gab es aber nur einen Olympiasieg.
Kosovaren können zu ihrem Olympiabonus beinahe noch die doppelte Summe dazuverdienen, wenn sie gleichzeitig einen Rekord aufstellen: Dann gibt es noch 218'000 US-Dollar obendrauf.
Estnische Medaillengewinner profitieren noch etwas länger von ihrem Erfolg: In den folgenden zwei Jahren gibt es monatliche Unterstützungsbeiträge von mehreren tausend Dollar.
Noch hat der tschechische Verband keinen Cent ausschütten müssen: Tschechien steht in Paris noch ohne Medaille da.
In Spanien lohnt es sich nicht, mit einem Team Olympiasieger zu werden. Im Gegensatz zu den Einzel-Wettbewerben gibt es dort nur 82'000 Dollar, die dann noch aufgeteilt werden müssen.
(abu)