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Olympia 2024

Olympische Spiele Paris – so sieht das House of Switzerland aus

Das «Maison Suisse» in Paris
Das «Maison Suisse» in Paris. Bild: Dfae/Präsenz Schweiz

Jodeln und Beatboxen in Konkurrenz: So sieht das House of Switzerland in Paris aus

Es ist der Treffpunkt bei Schweizer Erfolgen an den Olympischen Sommerspielen. Und es ist eine Premiere, die mit grossen Herausforderungen verbunden ist.
28.05.2024, 21:44
Rainer Sommerhalder / ch media
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Es ist das Epizentrum bei Schweizer Medaillen. Es ist ein Stück Heimat in der Ferne. Es ist eine helvetische Visitenkarte für französische Gäste. Es ist ein Imageträger für unser Land. Das House of Switzerland dient an Olympischen Spielen so manchem Zweck. Im Sommer in Paris erlebt der Treffpunkt in rot-weiss eine Premiere, die nicht ganz ohne ist.

Alexandre Edelmann, der Chef ad interim von Präsenz Schweiz, gibt zu, dass die Machbarkeitsstudie für das aktuelle Projekt mehr Zeit beanspruchte und tiefgründiger war als bei früheren Ausgaben. Die Organisation, welche die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland fördert und die Strategie des Bundesrates für die Landeskommunikation der Schweiz umsetzt, ist seit 2004 für diesen Auftritt bei Olympia verantwortlich. Zuletzt fiel das Projekt 2021 in Tokio und 2022 in Peking allerdings zweimal den Rahmenbedingungen inmitten der Pandemie zum Opfer.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begutachtet ein Modell des Schwimmstadions.Bild: www.imago-images.de

Eine 1,07 m breite Türe als Nadelöhr

In Paris erlebt man nun das erste House of Switzerland seit den Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Im Gegensatz zum grosszügig konzipierten Chaletbau auf einer Wiese am Fusse eines südkoreanischen Skigebiets, präsentierte sich die Ausgangslage für das urbane Konzept der Spiele in Frankreich weitaus schwieriger. Freier Raum ist im Zentrum der Millionenstadt nicht wirklich vorhanden und die Mieten schiessen in der Zeit des Megaanlasses in astronomische Höhen.

Die Lösung in diesem Dilemma heisst Schweizer Botschaft. Genauer gesagt der rund 2000 Quadratmeter grosse Garten dieses altehrwürdigen Gebäudes im Zentrum der Hauptstadt. Dort werden während der Olympischen Spiele und der Paralympischen Spiele in einem zweistöckigen Pavillon auf insgesamt 1000 m2 bis zu 1500 Besucher täglich und maximal 500 Gäste gleichzeitig willkommen geheissen.

Auch die Schweizer Sportlerinnen und Sportler finden in der Athletenlounge ihren traditionellen Rückzugsort. Offen fürs Publikum ist der Pavillon von elf Uhr morgens bis elf Uhr nachts.

Die Botschafts-Premiere ist in dreierlei Hinsicht eine Herausforderung, wie Alexandre Edelmann erklärt. Zum einen muss trotz Partystimmung im Garten die konsularische Arbeit der Mitarbeitenden im normalen Rahmen weiterlaufen. Und die Erfahrung zeigt, dass diese während eines solchen Events eher zu- als abnimmt.

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Der franzöische Rugby Star Antoine Dupont mit der olympischen Flamme. Bild: www.imago-images.de

Zum Zweiten misst die schmalste Durchgangstür vom Eingang in Richtung Garten gerade mal 1,07 m in der Breite. Alle Besuchenden und sämtliches Material inklusive Installation passiert dieses Nadelöhr. Und zum Dritten muss unter Regie der Fedpol die Sicherheit vor Ort zu jeder Zeit gewährt sein. Das Konzept wird dem Eintritt ins Bundeshaus ähneln. «Wir investieren viel in die Sicherheit, wollen aber trotzdem vor allem unsere Gastfreundschaft und die Diversität des Landes präsentieren», sagt Alexandre Edelmann.

Von der Röschti bis hin zum Walliser Wrap

Die Schweiz will bei Olympia seine auf Vielfalt basierende Identität inszenieren. Ein Land, das Tradition und Moderne vereint. Dieses Konzept gilt auch für das Programm am Nationalfeiertag, der inmitten der Spiele gefeiert wird. Dort dürfen die Gäste je nach Vorliebe ihr Talent an einem Jodel-Workshop oder einem Beatbox-Happening – gerne auch bei beidem – erkunden.

Ein Drittel der Kosten von rund 4 Millionen Franken wird von privater Seite beigesteuert. Als Gegenleistung haben Firmen wie «On», «Swatch», «Omega», «Schweiz Tourismus», «Swiss Wine Promotion» und «Le Gruyère» auch optisch ihren Auftritt. Mit Genf, Waadt und Basel-Stadt gehören auch drei Kantone zu den Partnern.

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Um diese Medaillen wird in Paris gekämpft.Bild: www.imago-images.de

Getrunken wird an einer Bar, gegessen im Restaurant mit rund 50 Sitzplätzen. Es werden ausschliesslich Schweizer Speisen und Weine angeboten. Auch hier mischt die Menükarte Traditionelles mit Modernem – von der Röschti bis hin zum Walliser Wrap, bestehend aus Poulet mit Curry, Aprikose, Mandel, Estragon und Sucrine. Und wer einen Salat bestellt, kann das Besteck gleich mitessen.

Abgerundet wird das Programm mit den Auftritten verschiedener Musikerinnen und Musiker. Sänger und Snowboard-Freestyler Pat Burgener etwa wird zwei Gigs zum Besten geben. Für Action sorgen auch die visuellen Installationen von zwei jungen Genfer Gegenwarts-Künstlerinnen. Die wichtigste Feier im House of Switzerland ist und bleibt allerdings die Präsentation der gewonnenen Medaille. Je öfter dies geschieht, desto besser die Party. (aargauerzeitung.ch)

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