Gut zwei Jahre sind vergangen, seit Magnus Carlsen seinem Gegner Hans Niemann Betrug vorgeworfen hatte. Der Fall sorgte in der Schachwelt für grossen Wirbel. Eine Theorie war, dass Niemann bei seinem Sieg gegen den Serien-Weltmeister Signale über vibrierende Analperlen empfangen hatte.
Nun sorgt ein neuer Skandal für Schlagzeilen im Denksport. Hauptverantwortlicher ist der Grossmeister Kirill Shevchenko. Dem Ukrainer, welcher für den rumänischen Schachverband auftritt, wird wie dem damals 19-jährigen Niemann Betrug vorgeworfen.
Bei einem Turnier in Spanien soll sich der 22-Jährige auf einer Toilette ein Mobiltelefon versteckt haben. Shevchenko verliess während der Partie immer wieder das Spiel und ging auf die Toilette. Ein Gegner meldete seinen Verdacht beim Schiedsrichter und so wurde die Weltnummer 69 genauer beobachtet.
Der Verdacht verdichtete sich, als Shevchenko vor einer besetzten Kabine wartete, obwohl weitere Toiletten frei waren. Ein Funktionär sah das und daraufhin fanden die Verantwortlichen des Turniers ein Handy in der Kabine. Beim Handy wurde eine Notiz auf Ukrainisch gefunden, mit der Nachricht: «Nicht anfassen!»
Die Handschrift auf dem Zettel stimmt mit der von Shevchenko überein. Daraufhin wurde Shevchenko vom Turnier ausgeschlossen und seine bisherigen Partien als Niederlage gewertet. Der Grossmeister bestreitet die Vorwürfe gegenüber den Verantwortlichen.
Susan Polgar, eine der besten Schachspielerinnen der Geschichte, zeigt sich auf der Social-Media-Plattform X schockiert: «Ein Telefon auf der Toilette! Ein trauriger Tag für den Schach-Sport. Aber denkt dran: Jeder ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist.»
Phone in Toilet! Big sad story in chess! Remember, everyone is presumed innocent until proven guilty but this looks really bad.
— Susan Polgar (@SusanPolgar) October 14, 2024
"¡No toques! ¡El teléfono se dejó para que el huésped contestara por la noche!"
22-year-old Ukrainian born GM Kirill Shevchenko (now representing… pic.twitter.com/60WzqBQZBz
Medienanfragen liess Shevchenko bisher unbeantwortet. Welche weiteren Konsequenzen der «WC-Skandal» nach sich zieht, ist bisher noch unklar. (riz)