In Fussballschweden sorgt ein Tor derzeit für ziemlichen Aufruhr – oder besser gesagt ein Eigentor.
Dieses geschah im Drittligaspiel zwischen dem AFC Eskilstuna und dem IFK Stocksund. Während erstere noch um den Klassenerhalt spielen, waren die Gäste bereits vor dem Spiel am Sonntag ausser Abstiegsgefahr. In Schweden dauern die Saisons von Frühling bis Herbst, weshalb am letzten Wochenende der vorletzte Spieltag anstand.
Die drei Punkte konnte Eskilstuna also deutlich besser gebrauchen als Stocksund, doch wie der 5:4-Heimsieg zustande kam, rief auch den schwedischen Fussballverband auf den Plan. So erzielten die Gäste gleich drei Eigentore. Besonders kurios: Jenes zum 1:5 in der 52. Minute. Dabei spielte ein Stocksund-Verteidiger den Ball völlig unbedrängt einfach ins eigene Tor. Dieses war vom herausgestürmten Goalie, der ebenfalls keinen guten Eindruck machte, leer gelassen worden.
Eigentlich lässt diese Szene wenig Interpretationsspielraum, doch der Integritätsbeauftragte des schwedischen Fussballverbands (SvFF), Johan Claesson, sagt gegenüber «Mitt I»: «Es ist ein ziemlich merkwürdiges Eigentor, das muss man schon sagen, und es ist auch eine ziemlich grosse Zahl während des Spiels. Aber es ist auch nicht super einzigartig.» Beim «Aftonbladet» fügt er an: «Wir haben schon schlimmere Situationen erlebt, bei denen nichts Unerlaubtes vorgefallen ist.»
Es sei schwierig, Leistungen zu bewerten, erklärt Claesson. Dennoch werde die Partie natürlich untersucht. «Wir haben Verfahren für solche Vorfälle. Wir haben auch Kontakte zu Wettanbietern, von denen wir eine Antwort erwarten.» So soll zum Beispiel herausgefunden werden, ob ungewöhnlich hohe Beträge auf ein Spiel gesetzt wurden. Dies würde auf eine mögliche Manipulation hindeuten.
Auffällig ist auch, dass es nur eines von drei Eigentoren von Stocksund war, wobei die anderen beiden relativ «normal» zustande kamen. Das Eigentor zum 1:5 ging im Anschluss an das Spiel aber viral. «Alle Beteiligten fanden das wahrscheinlich ziemlich beschämend», sagte Stocksund-Trainer Adam Gürsoy nach dem Spiel.
Am Ende setzte sich Eskilstuna trotzdem nur knapp 5:4 durch – die Eigentore könnten dem Klub also den Verbleib in der dritten schwedischen Liga sichern.
Im Pokalkracher zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen läuft am Dienstagabend die 17. Minute, als Manuel Neuer aus dem Tor stürmt. Sein Ziel ist es, vor Jeremie Frimpong am Ball zu sein. Der Torhüter, welcher diese Position wie kaum ein anderer prägte, kommt allerdings zu spät, er rennt den Leverkusener über den Haufen.