In der Endabrechnung fehlten Daniel Yule beim Slalom in Gurgl drei Hundertstel für eine Klassierung unter den ersten drei. Der Schweizer Rekordgewinner in Weltcup-Slaloms vergab eine noch bessere Klassierung im ersten Durchgang, in dem er lediglich Platz 13 belegt hatte.
Yule hatte damit auch deutlich hinter Loïc Meillard gelegen. Der längst im Wallis sesshaft gewordene Neuenburger, aus Schweizer Sicht dank Platz 4 am Morgen mit der aussichtsreichsten Ausgangslage, schied im zweiten Durchgang nach einem Einfädler aus.
Den im Vergleich zu Yule umgekehrten Weg gingen Marc Rochat und Ramon Zenhäusern. Der Waadtländer und der «Doppelmeter», nach halbem Pensum auf den Plätzen 9 und 8, rutschten in der Schlussrangliste auf die Positionen 19 und 22 ab.
Zum Schweizer Sextett im zweiten Durchgang gehörten auch Luca Aerni und Tanguy Nef. Der Berner und der Genfer klassierten sich gemeinsam auf Platz 20. Noel von Grünigen verpasste die Qualifikation für die Entscheidung knapp, Sandro Simonet schied im ersten Lauf ebenfalls nach einem Einfädler aus.
Manuel Feller legte die Basis zu seinem dritten Weltcup-Sieg mit überlegener Bestzeit im ersten Durchgang, in dem er seine Konkurrenten um mindestens gut neun Zehntel hinter sich liess. Von dieser grossen Marge rettete der Tiroler 23 Hundertstel auf Schwarz ins Ziel. Der Kärntner stiess dank Bestzeit im zweiten Lauf um drei Plätze nach vorne. Michael Matt machte auf dem Weg zu seinem ersten Weltcup-Podestplatz seit fast fünf Jahren sogar 14 Ränge gut.
Das Trio sorgte für den ersten österreichischen Dreifach-Erfolg in einem Weltcup-Slalom seit fast 23 Jahren. Damals in Wengen hatten die Fahrer des ÖSV, angeführt von Benjamin Raich, sogar zu fünft vorne gelegen.
Kurz vor Ende des zweiten Laufs musste man das Rennen kurz unterbrechen, weil Klima-Aktivisten der «Letzten Generation» den Zielraum stürmten und oranges Pulver verstreuten. Henrik Kristoffersen ärgerte sich über die Aktivistinnen und wollte gar auf sie losgehen.
Henrik « Tyson » Kristoffersen 👊🏻💥 pic.twitter.com/LdsTBwybaL
— Out Of Context FIS Alpine (@FISALPINE_OOC) November 18, 2023
«Die haben null Respekt vor den Athleten», sagte der Norweger nach dem Rennen zum SRF und beschwerte sich darüber, dass der Protest unter anderem das Rennen des Schweizers Loïc Meillard, der dadurch erst später als geplant starten konnte, gestört hätte. «Es ist so dumm», fuhr Kristoffersen weiter und ergänzte: «Wenn man ein Problem hat mit dem Klima oder so, dann kann man den politischen Weg gehen, aber nicht hier bei einem sportlichen Ereignis.» Der 29-Jährige hofft auf starke Konsequenzen für die Beteiligten, wie er sagte.
(nih/sda)