Die bisherige Weltcupsaison der Skifahrer wird vor allem durch ein Wort geprägt: Absagen. Insbesondere die Männerrennen waren vom Pech verfolgt. Von neun geplanten Starts konnten nur zwei durchgeführt werden. Zuletzt musste in Val d'Isère gar ein Slalom abgesagt werden, weil die Piste bei den Schneeräumungsarbeiten brach.
Das hat zur Folge, dass das Weltcup-Programm in den kommenden Tagen noch dichter gedrängt ist. Am kommenden Donnerstag soll in Gröden eine der abgesagten Abfahrten von Zermatt nachgeholt werden. Am Lauberhorn (12. bis 14. Januar) soll eine der Abfahrten, die in Beaver Creek dem Wetter zum Opfer gefallen sind, durchgeführt werden. In Kitzbühel standen so oder so schon zwei Abfahrten auf dem Programm.
Kein Fan davon ist Beat Feuz. Der Abfahrtsweltmeister und -Olympiasieger sagt gegenüber «Blick»: «Ein Sieg bei einem Klassiker sollte etwas Besonderes bleiben. Wenn in Wengen und Kitzbühel jedes Jahr zwei Abfahrten angesetzt werden, haben wir in zehn Jahren so viele Lauberhorn- und Streif-Sieger.» Dann seien diese Titel nichts Besonderes mehr.
Doppel-Ärger gibt es aber nicht nur bei den Speed-Spezialisten. Auch in Alta Badia sind auf der legendären Gran Risa zwei Riesenslaloms angesetzt. «Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis», sagt Österreichs Altmeister Hans Knauss. «In der Formel 1 wird ja auch nur einmal im Jahr in Monaco gefahren.»
Und auch der deutsche Ex-Skifahrer und TV-Experte Felix Neureuther ist sich sicher: «Solche Doppel-Rennen auf klassischen Pisten sind schädlich für unseren Sport.» Klar ist: Für Ski-Fans stehen in den nächsten Wochen jede Menge absolute Leckerbissen auf dem Programm – sofern das Wetter diese zulässt. (abu)