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YB: Trainereffekt schon verpufft – «unbedingte Wille hat gefehlt»

L'attaquant bernois Cedric Itten reagit lors de la rencontre du championnat de football de Super League entre le FC Lausanne-Sport et BSC Young Boys le dimanche 17 mars 2024 au stade de la Tuilie ...
Kann sich nicht erklären, weshalb YB ständig nachlässt: Stürmer Cedric Itten.Bild: keystone

«Der unbedingte Wille hat gefehlt» – bei YB ist der Trainereffekt schon verpufft

Das Auf und Ab von YB in dieser Saison geht weiter. Die durch den 5:1-Erfolg gegen Basel entfachte Euphorie erhielt mit der Niederlage vom Sonntag direkt wieder einen Dämpfer. Der Effekt des Trainerwechsels scheint nur von kurzer Dauer gewesen zu sein.
18.03.2024, 10:2718.03.2024, 12:53
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Schon wenige Tage nach dem grossen Entscheid, sich trotz Platz 1 in der Super League und dem Doublesieg in der letzten Saison von Trainer Raphael Wicky zu trennen, schien dieser Früchte zu tragen. Mit 5:1 wurde der FC Basel im ersten Spiel von Joël Magnin als Interimstrainer aus dem Wankdorf gefegt. Die Verantwortlichen um Christoph Spycher und Sportchef Steve von Bergen schienen Recht zu bekommen. Eine Woche später sieht die Lage bei YB aber schon wieder ganz anders aus.

Am gestrigen Sonntag unterlagen die Young Boys auswärts 0:2 gegen Lausanne-Sport. Es war ein bis auf die Startphase schwacher Auftritt – ein über grosse Teile ebenso blutleerer wie in den letzten Wochen unter Wicky. Dementsprechend gross war die Ratlosigkeit bei Spielern und Trainer nach der Partie.

«Wir haben super angefangen, super Power gehabt, aber dann den Kopf hängen lassen», sagt Cedric Itten nach der Partie zu Blue, um dann anzufügen: «Ich kann es mir auch nicht erklären, dass wir wieder nicht an die ersten 20 Minuten anknüpfen konnten.» Nach den ungenutzten Chancen in der Startphase hätten sich dann zu viele Fehlpässe in entscheidenden Momenten eingeschlichen. Defensivspieler Sandro Lauper ergänzt: «Wir haben ihnen in die Karten gespielt, weil wir zu viele Löcher in der Mitte gehabt haben, wodurch wir in Konter gelaufen sind.»

«Uns hat der unbedingte Wille gefehlt.»
Trainer Joël Magnin

In den Augen von Trainer Magnin habe zudem der «unbedingte Wille, jeden Zweikampf zu gewinnen, gefehlt». Es ist kein gutes Zeichen für ein Team, wenn ihm der Wille und die Einsatzbereitschaft fehlt. Dafür verdienen die Spieler Kritik, aber es ist auch die Aufgabe des Trainers, die Intensität hochzuhalten. Dies scheint Magnin in der vergangenen Woche ebenso wenig gelungen zu sein wie zuvor Wicky.

Dass YB seine PS nicht zweimal nacheinander über die volle Distanz auf den Platz bringen konnte, empfindet Itten als «sehr frustrierend». Zumal für den 27-jährigen Stürmer klar ist: «Wenn wir wie gegen Basel über 90 Minuten dieselbe Energie bringen, schlagen wir jedes Team in dieser Liga.» Auch Lauper kann nicht erklären, «weshalb wir wieder so viel weniger Intensität auf den Platz bringen als gegen Basel». Eigentlich hätte der Titelverteidiger auf dem deutlichen Erfolg aufbauen wollen, «aber wir haben es uns wieder kaputt gemacht».

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Auch Trainer Joël Magnin erscheint nach der Niederlage in Lausanne ratlos.Bild: keystone

Aufgrund der vielen Aussetzer und der mittlerweile vierten Liga-Niederlage in diesem Jahr müssen die Berner nun um die Tabellenführung zittern. Servette steht derzeit punktgleich auf Platz 2, zehn Runden sind noch zu spielen. Weil YB im Cup und in der Europa League ausgeschieden ist, droht eine titellose Saison – was aufgrund des eigentlich stärksten Kaders der Super League eine grosse Enttäuschung wäre.

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Hier bleiben aber auch Spycher und von Bergen nicht von Kritik verschont. Die gewichtigen Abgänge im Sommer – mit Fabian Rieder, Cédric Zesiger und Christian Fassnacht gingen drei absolute Leistungsträger – konnten nicht ansatzweise aufgefangen werden. Die Auftritte von Darian Males und den weiteren Zugängen waren bisher eher eine Enttäuschung, ausserdem ist weder die Defensive noch die Offensive auf dem Niveau des Vorjahrs. Dennoch liess man im Winter auch noch Ulisses Garcia und den besten Torschützen Jean-Pierre Nsame ziehen.

«Wir müssen noch einmal über die Bücher.»
Sandro Lauper

Noch ist bei YB nichts verloren, doch ist Konkurrent Servette mit nur einer Niederlage in den letzten 20 Spielen in der Super League in deutlich besserer Form. Ausserdem scheint der Trainereffekt bereits nach einem Spiel verpufft. Können sich die Berner unter Magnin, der bis im Sommer an der Seitenlinie stehen soll, weiterhin nicht fangen, gilt auch für Sport-Vorstand Spycher und Sportchef von Bergen, was Sandro Lauper nach dem schwachen Auftritt in Lausanne sagte: «Da müssen wir noch einmal über die Bücher.»

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