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Super League

Derby zwischen FCZ und GC – Schiri-Entscheid sorgt für erhitzte Gemüter

Reibereien zwischen den Spielern im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen Grasshopper Club Zuerich, GC, und Zuerich, FCZ, im Letzigrund, am Sonntag, 30. Maerz 2025 in Zuerich. ( ...
GC unterlag im Derby – am Ende sorgte auch der Schiedsrichter für Diskussionen.Bild: keystone

«Nur noch lächerlich»: Schiri-Entscheid im Derby sorgt für erhitzte Gemüter

31.03.2025, 09:4131.03.2025, 16:43
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Die Sachlage ist vermeintlich klar: In der 32. Minute kommt GC-Verteidiger Benno Schmitz beim Stand von 0:0 im Zürcher Derby zu spät und trifft Benjamin Mendy am Schienbein, als dieser den Ball schon weitergespielt hat. Es ist ein Foul, Schiedsrichter Luca Cibelli entscheidet aber auf Vorteil. Mendy reagiert, indem er Schmitz von hinten auf die Achillessehne tritt. Viele sehen hier eine Tätlichkeit, die mit Rot bestraft werden müsste, Cibelli belässt es jedoch bei einer Verwarnung. Auch der Video-Assistent greift nicht ein.

Für Stephan Klossner, Schiedsrichter-Experte bei Blue, ist es der richtige Entscheid. Für eine Tätlichkeit brauche es «übermässige Härte oder Brutalität». Diese fehle beim Foul von Mendy in den Augen des früheren Super-League-Schiedsrichters. «Der Treffer ist nicht intensiv, er rutscht ab. Deshalb ist die Gelbe Karte für mich hier korrekt», so Klossner. Mit dieser Meinung steht er aber ziemlich alleine da.

Unter dem Post mit Klossners Erklärung auf Instagram kommentiert Mladen Petric, auch er Blue-Experte: «Das kann man ja nicht mehr anschauen. Nur noch lächerlich.» Auf Nachfrage stellte er klar: «Klar Rot.» Dies sehen auch Admir Mehmedi und Rolf Fringer so. Trotz seiner Verbindung zum FC Zürich sagt Mehmedi: «Das ist eine klare Tätlichkeit und eine Rote Karte.» Auch Fringer hätte den französischen Weltmeister des Feldes verwiesen, wie er im Blue-Studio erklärt. Mit Ex-Schiedsrichter Urs Meier widerspricht Klossner auch ein Berufskollege. Gegenüber dem «Blick» erklärt Meier: «Es ist absichtlich, was Mendy macht. Das wäre für mich Rot.»

War der Entscheid richtig?

Der Gefoulte selbst erklärte nach der 1:2-Niederlage gegen den Stadtrivalen: «Die Aktion von Mendy war für mich eine klare Tätlichkeit. Der Ball war weit weg und er trat mir mit der offenen Sohle in die Wade.» Es sei nicht das erste Mal, dass GC benachteiligt werde, fuhr Schmitz weiter. «Ich kann einige Spiele in der ganzen Saison aufzählen, wo es wirklich gegen uns läuft.» Er glaube nicht, dass es beabsichtigt sei, aber «es ist sehr bitter und ärgerlich, dass wir jedes Wochenende über das Thema sprechen müssen». Zumal das Foul von Mendy eine spielentscheidende Szene gewesen sei. Mit einem Mann weniger hätte es der FCZ möglicherweise nicht zum Sieg geschafft. Gerade für das sich im Abstiegskampf befindliche GC hätte schon ein Unentschieden wertvoll sein können.

So beträgt der Rückstand auf Yverdon neu fünf Punkte. Diese Hypothek müssten die Grasshoppers in den verbleibenden neun Runden aufholen, um den Gang in die Barrage zu verhindern. Immerhin trennen das Team von Tomas Oral weiterhin sieben Zähler vom direkten Abstiegsplatz. (nih)

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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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hans gwüsst
31.03.2025 10:21registriert Januar 2016
Seit wann braucht denn eine Tätlichkeit «übermässige Härte oder Brutalität»? Seit gestern?
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jaähä
31.03.2025 09:58registriert April 2015
Finds ja lustig das Klossner hier von keiner übermässigen Härte spricht, aber es für ähnliche Szenen sogar im Kampf um den Ball schon Glatt Rot gab. Während ein Griff ins Gesicht ja schon Rot gibt, soll das nichbüberhart sein? Klare Tätlichkeit. Die Stellungnahmen von Klossner etc. sind allgemein für nichts, die wollen ihre Schützlinge nicht anhreifen, da wird jeder noch so absurde Entscheid verteidigt. Besser einen unabhängigen Experten befragen. Wie auch immer, GC war gestern dermassen miserabel, dass man sich besser über sich selber ärgern muss. Cibellis Glück.
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Dr. Haggis
31.03.2025 10:26registriert August 2018
Der angebliche "Schiedsrichter-Experte" Klossner ist lächerlich. Er hat Angst seinen Schiri-Kollegen auf dem Platz zu kritisieren. Seine Begründung: Der Treffer sei "nicht intensiv" ist völlig falsch.
Richtig ist: Selbst wenn der Foulende den Gegner gar nicht getroffen hätte, wäre es trotzdem ein Platzverweis. Die der Aktion zugrunde liegende böse Absicht, den Gegner verletzen zu wollen, genügt. Dass es sich dabei um Absicht gehandelt hat, ist aus dem Videobeweis ersichtlich.
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