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Ein Ski-Unfall hätte fast die Tennis-Karriere von Roger Federer beendet

Roger Federer erlebte beim Skifahren einen grossen Schreckmoment.
Roger Federer erlebte beim Skifahren einen grossen Schreckmoment.Bild: keystone/shutterstock

Wie sich Federer seine Weltkarriere beinahe auf einer Skipiste versaut hätte

Der Schweizer Tennisstar hatte vor einigen Jahren einen schweren Unfall auf den Latten. Das hat sein Kumpel Marc Rosset erzählt.
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25.09.2024, 09:0125.09.2024, 09:01
Yoann Graber
Yoann Graber
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Roger Federer stand am vergangenen Wochenende in Berlin beim Laver Cup, dem Wettbewerb, den er gegründet hat und noch immer organisiert, wieder im Rampenlicht. Der Basler konnte feststellen, dass er immer noch eine immense globale Aura hat.

Doch dazu wäre es beinahe nie gekommen. Dann nämlich, wenn der Skiunfall, den der Mann mit den zwanzig Grand-Slam-Titeln vor rund zwanzig Jahren in einem berühmten Walliser Skiort hatte, schlimmer gewesen wäre …

Lors du premier entrainement de l'equipe de Suisse se preparant a la rencontre avec la France, ici a gauche Marc Rosset avec a droite Roger Federer plaisantant lors des entrainements, ce lundi 02 ...
Rosset und Federer, Davis-Cup-Teamkollegen, hier im Jahr 2001.Bild: KEYSTONE

Es war der Genfer Ex-Tennisprofi und Freund Federers, Marc Rosset (Olympiasieger 1992), der diese pikante Anekdote Ende Juli im Podcast von Tennis Legend erzählte.

«In einem Jahr, nach der Rückreise von Australien, ging ich mit Roger drei Tage lang in Crans-Montana Ski fahren. Er muss 18 oder 19 Jahre alt gewesen sein.»

So viel zum Hintergrund. Was folgte darauf? Marc Rosset, der elf Jahre älter als Federer war, hatte grosse Angst um seinen jungen Freund, der etwas zu waghalsig auf den Latten war.

«An einem Punkt überholte er mich und fuhr über eine Bodenwelle. Er flog ab und ich dachte: ‹Scheisse! Das ist eine Katastrophe! Weil ich sehe, wie er abhebt und rückwärtsfliegt.›»

Nach Federers schwerem Sturz rutscht Rosset zu seiner Rettung.

«Er war 30 Meter weiter unten. Als ich zu ihm komme, war sein Körper in alle Richtungen verdreht. Ich war mir sicher, dass er sich etwas gebrochen hatte. Und da habe ich Angst bekommen, weil der Typ 18, 19 Jahre alt ist. Kannst du dir vorstellen, wenn seine Karriere deswegen vorbei gewesen wäre? Wir hätten nicht gut ausgesehen und ich wäre für die Schweiz gestorben gewesen …»

Der Genfer stiess ein grosses Uff der Erleichterung aus, als Roger Federer ihm einige Sekunden später antwortete, dass «alles in Ordnung» sei.

Dieses Missgeschick hat dem Basler das Skifahren jedenfalls nicht verleidet. Während seiner Karriere erklärte er, dass er sich auf seinen Ruhestand freue, um mit seinen Kindern auf die Skier zu steigen.

Im Jahr 2023 fuhr er zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder Ski – während seiner Karriere hatte er diese Aktivität aufgegeben, um Verletzungen zu vermeiden. Und Anfang dieses Jahres fuhr er mit der ehemaligen Weltucp-Fahrerin Lindsey Vonn, mit der er befreundet ist, über die Pisten der Lenzerheide. Man kann sich vorstellen, dass Federer mit seinen 43 Jahren etwas vorsichtiger war als an jenem berüchtigten Tag in Crans-Montana.

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Landjäger Bitterli
25.09.2024 09:16registriert April 2024
Ich bin mal mit dem Velo gestürzt. Hätte ich mich da tödlich verletzt, wäre ich jetzt nicht da.
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8
    Weiter, immer weiter!
    Gross ist die Lust bei Spielern und Trainern auf die in der Nacht auf den morgigen Sonntag beginnende Klub-WM scheinbar nicht. Dies zeigen unter anderem Aussagen von Manuel Akanji. Aufhalten können – oder wollen – sie die aktuelle Entwicklung aber trotzdem nicht.

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