Für Stan Wawrinka ging das US Open in New York in der 3. Runde zu Ende. Der Waadtländer verlor die Partie gegen den Kanadier Milos Raonic in gut zwei Stunden 6:7 (6:8), 4:6, 3:6.
.@milosraonic defeats Wawrinka 7-6, 6-4, 6-3 to set up a R4 clash against John Isner!#USOpen pic.twitter.com/khguknSv4b
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Die Chance auf einen positiven Ausgang der Partie verpasste Wawrinka im Tiebreak des ersten Satzes, als er beim Stand von 6:4 zwei Satzbälle vergab. «Mir fehlte in diesen Momenten die mentale Härte», sagte der Romand, dessen Enttäuschung über die Niederlage sich aber in Grenzen hielt. Beim Satzball nach eigenem Aufschlag setzte er eine Vorhand diagonal ins Aus. «Solche Fehler zahlst du auf diesem Niveau 'Cash'.»
Nach dem verlorenen ersten Satz folgte ein leichter Bruch im Spiel des dreifachen Grand-Slam-Siegers, der insbesondere beim Return Mühe bekundete. Der Lausanner schaffte es während der ganzen Partie nicht, den Aufschlag des sehr konstant spielenden Kanadiers zu durchbrechen. Den einzigen Breakball vergab er im ersten Satz.
Für Wawrinka war es die erste Niederlage in Flushing Meadows nach zuvor neun Siegen in Folge. 2016 hatte er dank einem Finalsieg gegen Novak Djokovic das Turnier gewonnen, im letzten Jahr fehlte er, nachdem er sich kurz zuvor zweimal am linken Knie hatte operieren lassen.
Trotz der klaren Niederlage reiste Wawrinka mit einem guten Gefühl aus New York ab. «In Wimbledon hätte ich dafür unterschrieben, wo ich jetzt stehe», sagte der 33-Jährige. Er spüre, dass er körperlich und spielerisch wieder zurück sei. «Aber ich muss mich auch mental wieder an dieses Level gewöhnen», so der Lausanner.
Ob er den Davis Cup in zwei Wochen in Biel spielen wird, liess er offen. «Tendenziell aber eher nicht.» Bis Ende Jahr will er noch die Turniere in St. Petersburg, Tokio, Schanghai, Basel und Paris-Bercy spielen und dabei möglichst viel Matchpraxis und Punkte sammeln. In der Weltrangliste stösst er nach dem US Open in die Region um Platz 90 vor.
Rafael Nadal qualifiziert sich am US Open in New York nur mit Mühe für die Achtelfinals. Der Titelverteidiger wird beim 5:7, 7:5, 7:6 (9:7), 7:6 (7:3) gegen Karen Chatschanow hart gefordert.
Als nach 4:23 Stunden ein Return von Karen Chatschanow (ATP 26) an der Netzkante hängenblieb, war die bislang attraktivste Partie am diesjährigen US Open beendet. Der Russe hatte dem Titelverteidiger im geschlossenen Arthur-Ashe-Stadium alles abverlangt und sich die Standing Ovation des Publikums redlich verdient.
A champion always finds a way...
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A massive test but @RafaelNadal overcomes Khachanov 5-7, 7-5, 7-6, 7-6 to reach R4!https://t.co/A9rhp5wBjr#USOpen pic.twitter.com/GD8bWPfRS3
Der 22-Jährige aus Moskau brachte während viereinhalb Stunden die Weltnummer 1 in ernsthafte Schwierigkeiten. «Er ist jung, ein toller Spieler und er hat alles, was es braucht», sagte Nadal. «Er hat eine grossartige Zukunft vor sich und wird noch viele Partien gewinnen.» Das Lob des Spaniers war für einmal nicht nur eine nett gemeinte Floskel für den Verlierer. Chatschanow deutete an, dass er einer derjenigen sein könnte, der einst in die Fussstapfen der «Big Five» treten könnte.
Dass es am US Open zu keiner temporären Wachablösung zwischen den beiden kam, lag auch daran, dass Chatschanow die Chance, als er beim Stand von 7:5 und 5:4 zur 2:0-Satzführung aufschlagen konnte, nicht nutzte. Nadal gelang das Rebreak und schaffte nach der Schliessung des Dachs die Wende. Knapp zwei Stunden später bot sich Chatschanow im vierten Durchgang bei 6:5 und Aufschlag Nadal die Möglichkeit zum neuerlichen Satzausgleich, nachdem er bei 4:5 das Rebreak geschafft und das Ende noch einmal hinausgezögert hatte.
«Es gab ein paar schwierige Situationen, denen ich entkommen bin», sagte Nadal. «Physisch und mental hat mir die Partie viel abverlangt.» Vor allem mit dem Service bekundete er Probleme, während der ganzen Partie gelang ihm kein einziges Ass - im Gegensatz zu 22 von Chatschanow. Auch körperlich wirkte er zu Beginn nicht ganz auf der Höhe, die rechte Patellasehne bandagierte er nach dem ersten Satz ein. Als es ernst wurde, drehte der Spanier aber wie so oft auf.
(sda)