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Federer präsentierte sich zu später Stunde in der Arena, in der auch Namensgeber Rod Laver sass, in glänzender Spiellaune. Er spielte von Beginn an sehr offensiv und aggressiv, stiess immer wieder ans Netz vor und setzte damit Berdych enorm unter Druck.
Federer schlug Winner um Winner und liess seinem Widersacher nicht den Hauch einer Chance. Am Ende wies die Statistik bei nur 17 nicht erzwungenen Fehlern 40 Winner für den 17-fachen Grand-Slam-Sieger aus, am Netz gewann Federer 20 von 23 Punkten.
Den Weg zum Sieg ebnete sich Federer vom 1:2 im ersten Satz bis zur 2:0-Führung im zweiten Durchgang mit sieben gewonnen Games in Serie. Und auch im dritten Satz gelang Federer gleich im ersten Game das letztlich entscheidende Break. Federer schlug enorm stark auf und musste Berdych, gegen den er schon sechs Niederlagen kassiert hat, keinen einzigen Breakball zugestehen.
Erstaunlicherweise habe er sich am Morgen noch eher platt und müde gefühlt, verriet der Basler. «Erst 20 bis 30 Minuten vor dem Match stellte ich fest: Ich fühle mich eigentlich recht gut.» So gut, dass er nachher feststellen konnte: «Das fühlte sich um Welten besser an als in den ersten zwei Runden.»
Die Highlights – fast nur Winner von Federer. Schon beeindruckend! Hier die 8 schönsten Punkte:
Nach den mässigen Auftritten in den ersten beiden Partien gegen Jürgen Melzer und Noah Rubin waren Zweifel an Federers Form nach seiner halbjährigen Pause aufgekommen. Mit seinem Auftritt gegen Berdych, der erstmals seit 2010 in Melbourne nicht in die Viertelfinals vorstiess, beseitigte Federer diese in eindrücklicher Manier.
Nicht völlig überrascht von der Leistungssteigerung war Coach Severin Lüthi. «Auf eine Art schon, aber ich war bereit dafür, dass er mich überrascht», sagte der Berner. «Roger ist gemacht für Matches wie diesen.» Eine der grössten Stärken seines Schützlings sei es, in jeder Situation das Positive zu sehen. So habe er nie damit gehadert, dass er bereits in der 3. Runde gegen Berdych spielen musste.
«Manchmal ist es einfacher gegen stärkere Gegner, die du aber gut kennst», erklärte Federer die Steigerung. «Es ist jedenfalls wunderbar und fühlte sich Welten besser an als in den ersten zwei Runden.» Mit einer so guten Leistung habe er allerdings auch nicht gerechnet. «Ich stellte mich auf einen grossen Kampf, vielleicht fünf Stunden lang, ein.»
In der Runde der letzten 16 trifft Federer am Sonntag mit dem Japaner Kei Nishikori auf einen weiteren Top-Ten-Spieler. Die Nummer 5 der Welt bekundete mit dem Slowaken Lukas Lacko ebenfalls keine Probleme und setzte sich klar in drei Sätzen durch. Gegen Nishikori hat Federer vier von sechs Duellen gewonnen.
Eines war er sich zu später Stunde aber sicher: «Heute werde ich besser schlafen als in den letzten Tagen.» Ob das auch für Tomas Berdych gilt, darf bezweifelt werden. «Ich wünschte, ich wäre Zuschauer auf der Tribüne gewesen», war der Kommentar des Tschechen zum Spiel. (pre/sda)