Leandro Riedi (ATP 503) verlor das Qualifikantenduell gegen den Briten Oliver Tarvet 4:6, 4:6, 4:6. Damit liess der 23-jährige Zürcher in seinem ersten Grand-Slam-Turnier eine günstige Ausgangslage ungenutzt. Riedi hatte den einzigen Spieler zugelost bekommen, der noch schlechter klassiert ist als er. In der Weltrangliste ist der zwei Jahre jüngere Tarvet 230 Plätze hinter Riedi zu finden. Er durfte nur dank einer Wildcard zur Qualifikation antreten.
The emotions of reaching a first Grand Slam main draw 🙏
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Mit dem Heimpublikum im Rücken und bei für London ungewohnt hohen Temperaturen zeigte Tarvet eine souveräne Leistung und überzeugte vor allem bei eigenem Aufschlag. Er gewährte dem Schweizer in drei Sätzen keine Breakchance und benötigte für den Dreisatzsieg nur gut 2:20 Stunden. Dass der 21-Jährige, der an der Universität von San Diego spielt, davor noch keinen ATP-Match bestritten hatte, war ihm nicht anzumerken.
Während Riedi die Heimreise antreten muss, darf sich Tarvet nun auf das ganz grosse Duell freuen. In der 2. Runde trifft der Newcomer am Mittwoch auf den Titelverteidiger Carlos Alcaraz – vorausgesetzt der Spanier setzt sich gegen den Italiener Fabio Fognini durch.
Auch Viktorija Golubic (WTA 82) hatte sich bei ihrem Lieblingsturnier mehr ausgerechnet. In Wimbledon hatte sie vor vier Jahren mit der Qualifikation für die Viertelfinals ihr bestes Grand-Slam-Resultat erreicht. Nun blieb die 32-jährige Zürcherin gegen die Amerikanerin Ann Li (WTA 65) mit 3:6, 6:4, 1:6 relativ chancenlos.
Li diktierte das Geschehen fast nach Belieben und bestimmte die Punkte. Sie schlug gut auf, erzeugte enorm viel Druck, beging aber auch viele Fehler. Am Ende reichte die Balance aber gegen eine Golubic, die etwas zu passiv agierte und nie ihren Rhythmus fand.
Die Schweizerin startete zwar gut und ging schnell 2:0 in Führung. Danach übernahm Li aber resolut das Zepter und liess sich auch durch den Verlust des zweiten Satzes nicht aus dem Konzept bringen. Im dritten Durchgang dominierte die ehemalige Juniorenfinalistin in Wimbledon wieder deutlich.
Der als Nummer 9 gesetzte Daniil Medwedew hatte in den letzten beiden Jahren jeweils im Halbfinal gegen den späteren Sieger Carlos Alcaraz verloren, nun war bereits in der 1. Runde gegen den Franzosen Benjamin Bonzi (ATP 64) in vier Sätzen Endstation. Medwedew war bereits am French Open in der 1. Runde gescheitert, am Australian Open in der zweiten. Die ehemalige Nummer 1 wird jetzt in der Weltrangliste mindestens auf Platz 14 abrutschen.
Brilliant Bonzi 🙌
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Benjamin Bonzi defeats Daniil Medvedev 7-6 (2), 3-6, 7-6 (3), 6-2 to claim his second win against a top 10 player #Wimbledon pic.twitter.com/fs6UA3Ou7b
Die Weltranglistenerste bei den Frauen meisterte ihre erste Hürde auf dem Weg in ihren ersten Wimbledonfinal relativ problemlos. Aryna Sabalenka startete gegen die kanadische Qualifikantin Carson Branstine (WTA 194) gewohnt gnadenlos und führte nach wenigen Minuten 5:0. Danach tat sie sich zwar etwas schwerer, gewann am Ende aber klar 6:1, 7:5.
(abu/sda)