Stan Wawrinka verliert am French Open in der 2. Runde. Der Champion von 2015 unterliegt zu später Stunde dem Russen Pawel Kotow (ATP 56) 6:7 (5:5), 4:6, 6:1, 6:7 (5:7).
Wawrinka konnte damit die starke Leistung in der Auftaktpartie gegen Andy Murray nicht bestätigen. Stattdessen ist es der 25-jährige Russe, der erstmals die 3. Runde eines Grand-Slam-Turniers erreichte.
Viel hatte dafür gesprochen, dass der 39-jährige Waadtländer zum 43. Mal bei einem der vier grossen Tennisanlässe im Jahr die ersten zwei Runden überstehen würde. Er begann gegen den formstarken Kotow, der vergangene Woche in Lyon den Viertelfinal, vor allem beim Return zu fehlerhaft und konnte ihn so nie wirkungsvoll unter Druck setzen.
Dann schien sich der Schweizer gefangen zu haben, gewann den dritten Satz 6:1 und führte im vierten gegen den immer müder wirkenden Russen 3:1. Wie bereits im gesamten Jahr fehlte es Wawrinka aber an Stabilität, er verlor drei Games in Folge, davon gleich zweimal bei eigenem Aufschlag.
Der Kampfgeist war aber wie immer da. Nach Mitternacht noch immer angepeitscht von den Fans unter dem Dach des Court Suzanne-Lenglen machte Wawrinka das Break noch einmal gut. Im Tiebreak bewies aber Kotow wie schon im ersten Satz die besseren Nerven. Nach 3:40 Stunden segelte eine Vorhand des Schweizers beim zweiten Matchball ins Aus.
Damit ist aus Schweizer Sicht nur noch Viktorija Golubic im Rennen, deren Zweitrundenpartie wegen des Regens auf Donnerstag verschoben wurde.
Carlos Alcaraz steht in der 3. Runde des French Open. An einem regnerischen Tag in Paris profitierte er davon, dass er als Weltnummer 3 auf dem überdachten Court Philippe Chatrier spielen konnte. Gegen Jesper De Jong (ATP 176) setzte er sich 6:3, 6:4, 2:6, 6:2 durch, bekundete dabei zwischenzeitlich aber überraschend Mühe.
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Ab dem dritten Satz machte er deutlich mehr unerzwungene Fehler als Winner und wurde in den letzten beiden Sätzen je zweimal gebreakt. Am Ende lag es aber an seinem starken Return-Spiel, dass er sich doch souverän durchsetzte. Im entscheidenden Satz nahm er dem Niederländer alle vier Aufschlagspiele ab.
Auch Stefanos Tsitsipas setzt sich in vier Sätzen durch und steht am French Open in der nächsten Runde. Die griechische Weltnummer 6 schlug den Deutschen Daniel Altmaier (ATP 83) 6:3, 6:2, 6:7 (2:7), 6:4. Wie Alcaraz gab also auch Tsitsipas im zweiten Spiel an diesem Grand-Slam-Turnier erstmals einen Satz ab. Insgesamt zeigte er aber eine starke Leistung und liess sich nur einmal breaken.
Die haushohe Favoritin Iga Swiatek setzte sich in fast drei Stunden 7:6 (7:1), 1:6, 7:5 gegen Naomi Osaka durch - nach Abwehr eines Matchballs. Die Japanerin, wie Swiatek vierfache Grand-Slam-Siegerin und ehemalige Weltranglistenerste, belegt nach einer Babypause nur noch Platz 134 des WTA-Rankings, spielte aber erstmals seit der Geburt ihrer Tochter vor knapp elf Monaten so gut wie zuvor – bis sie den Sieg auf dem Racket hatte.
Sie führte im dritten Satz 5:2, hatte bei 5:3 und eigenem Aufschlag die Chance zum grossen Triumph, ehe sie doch noch den berühmten schweren Arm bekam. Lange brachte sie die Favoritin mit viel Druck und wenigen Fehlern arg in Bedrängnis, ehe diese doch noch den Kopf aus der Schlinge zog.
THE GREAT ESCAPE 🎩
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Beim French Open in Paris sind alle Partien auf den Aussenplätzen ohne Dach für den Tag abgesagt worden. Das bedeutet, dass das Zweitrundenspiel von Viktorija Golubic (WTA 76) gegen Anastasia Potapowa (WTA 41) erst am Donnerstag um 11 Uhr stattfinden wird. Eine der wenigen Partien, die noch ausgetragen werden können, ist jedoch jene vom anderen Schweizer im Turnier. Stan Wawrinka (ATP 98) trifft noch am Mittwochabend auf den Russen Pawel Kotow (ATP 56). (nih/sda)