Auf Youtube war in der Nacht auf Donnerstag ein Video aufgetaucht, das Novak Djokovics Vater Srdjan dabei zeigt, wie er sich mit einem Russen fotografieren lässt, der ein Shirt mit dem Buchstaben «Z» auf der Brust trägt. Russland nutzt den Buchstaben für Propaganda im Ukraine-Krieg. Zudem hielt der Mann, mit dem Djokovic fotografiert wurde, die russische Trikolore in der Hand, die mit dem Konterfei von Wladimir Putin versehen war. Die Aktion hatte Empörung und die Forderung von Strafen ausgelöst.
Vor dem zweiten Halbfinal bei den Australian Open versendet Srdjan Djokovic, Vater des neunfachen Siegers Novak Djokovic, ein Statement. In diesem erklärt der Serbe, er werde dem Spiel nicht wie gewohnt in der Rod Laver Arena beiwohnen. Er wolle damit sicherstellen, dass das Spiel im Mittelpunkt des Interesses stehe – und nicht er und seine Aktionen.
«Ich bin hier, um meinen Sohn zu unterstützen. Ich hatte keine Absicht, für solche Schlagzeilen zu sorgen», lässt Srdjan Djokovic ausrichten. «Meine Familie hat den Horror des Kriegs durchlebt und ich wünsche mir nichts ausser Frieden», heisst es weiter. Um Störungen zu verhindern, werde er dem Halbfinal fernbleiben. Srdjan Djokovic stellt sich unter Hausarrest.
Auch Tennis Australia, Ausrichter der Australian Open, hat offenbar bei der Familie Djokovic interveniert. Man habe Spieler und ihrer Entourage wiederholt daran erinnert, sich nicht an störenden Aktionen zu beteiligen.
Novak Djokovic trifft am Freitagmorgen (9.30 Uhr Schweizer Zeit) erstmals auf den Amerikaner Tommy Paul (25, ATP 35). Der Serbe stand bisher neunmal im Halbfinal der Australian Open, neunmal erreichte er den Final, neunmal gewann er den Titel. Djokovic ist damit Rekordsieger. Gewinnt er am Sonntag zum zehnten Mal, zieht er mit seinem 22. Grand-Slam-Sieg nicht nur mit dem Rekordhalter Rafael Nadal gleich, sondern wird auch wieder die Nummer 1 der Welt.