In der Nacht auf Montag beginnt das letzte WTA-Turnier der Saison. An den Finals in Cancun duellieren sich die acht besten Spielerinnen der Saison – es ist eines der prestigeträchtigsten Turniere des Kalenders. Doch die Bedingungen in Mexiko scheinen dem Event nicht gerecht zu werden.
Where the players meet the 𝙥𝙡𝙖𝙮𝙖 🌊
— wta (@WTA) October 28, 2023
The world's best are in Cancun for the GNP Seguros #WTAFinals! pic.twitter.com/qpJxGhoK5V
Die Probleme für die WTA begannen schon bei der Suche nach einem Austragungsort. Eigentlich hatte der Weltverband geplant, das Jahresendturnier ab 2019 für zehn Jahre im chinesischen Shenzhen auszutragen. Doch aufgrund der Coronapandemie und der ungeklärten Fragen rund um die ehemalige Spitzenspielerin Peng Shuai musste umdisponiert werden. Dieses Jahr war erst rund einen Monat vor dem Turnier klar, wo dieses stattfinden würde.
Die Wahl fiel auf den Badeort Cancun in Mexiko. Das Land war schon 2021 mit Guadalajara Gastgeber des Turniers. Im Gespräch war auch Saudi-Arabien, was wegen des dortigen Standes der Frauenrechte für Kritik sorgte. Oder Tschechien, wo allerdings die belarussische Spitzenspielerin Aryna Sabalenka nicht hätte einreisen dürfen.
Aber auch in Cancun funktioniert längst nicht alles wie gewünscht. Die Konstruktion des temporären Stadions – aufgestellt neben einem Golfplatz in der touristischen Hotelzone ausserhalb des Stadtzentrums von Cancun – dauerte länger als gedacht. Als die Spielerinnen Anfang Woche in Mexiko ankamen, war das Stadion noch eine Baustelle.
Our Player Relations team is in Cancun for the WTA Finals. pic.twitter.com/a24f301QEh
— Professional Tennis Players Association (@ptpaplayers) October 27, 2023
Ein Training auf dem Platz war so unmöglich – sehr zum Ärger der Spielerinnen. «Wir hatten am Samstag etwa 45 Minuten, um uns mit dem Platz im Stadion vertraut zu machen. Ich bin nicht glücklich und ich bin mir ziemlich sicher, dass die anderen Spielerinnen auch nicht glücklich sind», sagte Aryna Sabalenka.
Eigentlich bräuchten die Spielerinnen rund drei bis vier Tage, um sich an die Bedingungen an einem neuen Ort zu gewöhnen, erklärte die Weltranglistenerste. «Das hier entspricht nicht dem Niveau der WTA-Finals.»
Aryna Sabalenka says she hopes WTA will do a better job next year because ‘this is not the conditions for WTA Finals’:
— The Tennis Letter (@TheTennisLetter) October 28, 2023
“I’m not happy that we couldn’t practice on the match court, meaning like on the stadium. I think this is not the level for the WTA Finals. We literally have… pic.twitter.com/lQxODuO7fz
Auch Ons Jabeur, die Weltnummer 7 aus Tunesien, war enttäuscht. «Ich bin überhaupt nicht glücklich, dass heute der erste Tag war, an dem wir im Stadion ein paar Bälle spielen konnten», sagte sie am Samstag. Und Marketa Vondrousova teilte in ihrer Instagram-Story ein Bild, in dem die Spielerinnen mit Photoshop zu Bauarbeiterinnen gemacht wurden.
Die Bedingungen in Cancun waren derart prekär, dass auch Abgeordnete von der von Novak Djokovic gegründeten Spielerinnengewerkschaft (Professional Tennis Players Association – PTPA) nach Mexiko reisten, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Denn auch neben dem Stadion der Baustelle schien einiges nicht zu passen. Sabalenkas Trainer Anton Dubrov bemängelte, dass es neben dem nicht fertigen Stadion nur zwei Trainingsplätze gebe und nur eine Person vor Ort sei, die Rackets bespannen könne.
Trotz der widrigen Bedingungen treten heute Abend (23 Uhr Schweizer Zeit) Jelena Rybakina aus Kasachstan und die US-Spielerin Jessica Pegula zum ersten Spiel des Turniers an. Gespannt darf man sein, welche Rolle der Wind spielen wird. Entgegen ersten Berichten findet das Turnier nun nämlich auf einem Outdoor-Court statt.
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Excited for play to begin!#WTAFinals pic.twitter.com/ztNTgjK6pZ
Grundsätzlich ist das kein Problem: Die Temperaturen in Cancun betragen derzeit zwischen 25 und 30 Grad. Doch an der Küste ist es eben auch windig. «Wir werden wegen des Windes sicher mehr Fehler begehen. Es wird die Spiele ausgeglichener machen», ist sich die Polin Iga Swiatek sicher.
Von den acht besten Tennisspielerinnen des Jahres gibt es Durchhalteparolen. Man müsse alles rundherum ausblenden, und sich aufs Tennis zu konzentrieren. Aber grundsätzlich sind sie sich alle einig. «Ich hoffe, nächstes Jahr macht die ETA einen besseren Job», sagt Aryna Sabalenka. Und Ons Jabeur betont: «Das darf nie, nie, nie wieder passieren. Wirklich nie.»
Mit Material der Nachrichtenagentur keystone-sda.
Ich arbeite im Bereich temporäre Bauten und Plane unter anderem auch Tribünen.
Diese wird hoffentlich nicht freigegeben wir abgebildet.