Wie weiter mit Novak Djokovic? Die ehemalige Weltnummer 1 ist beim Masters-1000-Turnier in Indian Wells gleich zum Auftakt ausgeschieden. Der fünffache Turniersieger verlor in der kalifornischen Wüste gegen den japanischen Qualifikanten Taro Daniel mit 6:7, 6:4 und 1:6, obwohl er im ersten Satz bereits 5:2 führte. Djokovic verlor aber bald den Faden und präsentierte sich sechs Wochen nach seiner Ellbogen-Operation gegen die Nummer 109 der Welt phasenweise erschreckend fehlerhaft.
Career best win!@tarodaniel93 upsets 5x champion Novak Djokovic 7-6(3) 4-6 6-1 to reach Indian Wells third round. #BNPPO18 pic.twitter.com/b7hgqoMCXc
— Tennis TV (@TennisTV) 11. März 2018
Der «Djoker» produzierte 62 (!) unforced Errors, servierte vier Doppelfehler und brachte nur 61 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld. Der Serbe hatte anders als beim Australian Open, wo er im Achtelfinal an Hyeon Chung gescheitert war, auf eine Bandage am lädierten Schlagarm verzichtet, gegen Ende des Matches waren seine körperlichen Probleme aber nicht mehr zu übersehen.
«Für mich fühlte es sich an, wie wenn ich erstmals eine Partie auf der Tour spielen würde», erklärte Djokovic nach der Niederlage. «Es war seltsam, ich verlor total meinen Rhythmus, alles. Ich hatte aber in den vergangenen Wochen auch einige gesundheitliche Probleme. Trotzdem bin ich froh, dass ich nach meiner Operation so schnell wieder auf dem Platz stehen konnte.» Schmerzen im operierten Ellbogen habe er während des Matches aber keine gehabt, so der Serbe.
Your guy is BACK (and more flexible than ever). Tomorrow. Let’s get it 👊🎾 #NoleFam #TennisParadise #FullBloom pic.twitter.com/wVDWueoZUH
— Novak Djokovic (@DjokerNole) 11. März 2018
Nach dem 2. Teil seines Auftaktspiels gegen Federico Delbonis wurde auch Roger Federer zum Schock-Aus von Djokovic befragt. Der Schweizer hatte sich ein Jahr vor dem Serben ebenfalls eine längere Verletzungspause gegönnt, kam – ganz im Gegensatz zum Serben – aber wie ein Phönix aus der Asche zurück.
Federer zeigte dennoch Verständnis für die Probleme seines einstigen Dauerrivalen. «Ich weiss nicht, ob Novak zu 100 Prozent fit ist, das weiss nur er. Aber Fitness ist die wichtigste Grundlage für ein erfolgreiches Comeback», erklärte der 20-fache Grand-Slam-Sieger. «Ausserdem brauchst du Zeit und viele Matches, um schnell wieder in die Spur zu finden.»
Wenn man eine Zeit lang nicht gespielt habe, sei es vor allem mental eine enorme Herausforderung. «Du kannst im Training die Situationen während eines Spiels nicht simulieren. Du kannst dir zwar einreden, dass du Matchball gegen dich hast, aber es ist einfach nicht dasselbe. Wenn du im Rhythmus bist, weisst du immer, was zu tun ist. Falls nicht, musst diesen Extra-Effort leisten und das ist ziemlich anstrengend.»
Nichtdestotrotz glaubt Federer, dass Djokovic bald wieder der Alte sein wird. «Ich wäre nicht überrascht gewesen, hätte er hier in Indian Wells oder dann in Miami gewonnen», so der «Maestro». «Novak ist einfach zu gut, um solche Dinge nicht zu tun. Es ist sein erstes Turnier nach seiner Operation, er wird also nur noch besser werden und das weiss auch er.»