Seit einigen Tagen beschäftigt die «Causa Giorgi» die italienische (und internationale) Tenniswelt. Die 32-Jährige hatte sich stillschweigend aus dem Tennissport zurückgezogen. Dem Statement der Spielerin, die nach ihrem Rücktritt tagelang weder auffindbar noch erreichbar war, folgte eine Erklärung via Instagram: «An meine lieben Fans, ich bin glücklich, hiermit offiziell meinen Rücktritt vom Tennissport zu verkünden», schrieb die italienische Tennisspielerin, die auch als Model tätig ist.
Schnell wurde die Vermutung laut, dass Giorgi, die ihre Heimat nach dem Rücktritt verlassen hatte, aus steuerlichen Gründen geflohen sei. So sollen Steuerbehörden auf sie aufmerksam geworden sein, weil sie keine Einkommensteuererklärung abgegeben habe.
Am vergangenen Sonntag hatte die Italienerin in ihrer Instagram-Story ihr sofortiges Karriereende erklärt, war aber nicht direkt auf Spekulationen über die Gründe für ihr tagelanges Verschwinden eingegangen. Nach dem Wirbel um ihr mutmassliches Verschwinden haben sich die Anwälte der Tennisspielerin Camila Giorgi geäussert und Stellung bezogen.
Camila Giorgi has apparently retired from professional tennis. Farewell to one of the most enigmatic and unintentionally funny players of her generation. She will be missed. pic.twitter.com/YyWFHu56j1
— Max Gao (@MaxJGao) May 8, 2024
Laut italienischen Medienberichten soll Giorgi sich in den USA aufhalten. Sie sei womöglich vor dem Finanzamt aus ihrer italienischen Heimat geflohen. Alle Preisgelder müssten ans Finanzamt abgeführt werden. Auch bei ihrer Familie soll es Unregelmässigkeiten gegeben haben.
Nun haben sich ihre Anwälte Federico Marini und Cristian Carmelo Nicotra zu dem Fall geäussert und mitgeteilt, dass ihre Abwesenheit nichts mit einer Flucht vor dem Steueramt zu tun habe. In einer Mitteilung hiess es:
Den Anwälten zufolge hat sie über ihre Entscheidung zurückzutreten, mehrere Monate lang nachgedacht. «Da Camila während Corona über eine allmähliche Entschleunigung ihres Lebens nachdachte, fiel es ihr schwer, mit dem neuen Wettkampfstress klarzukommen», heisst es in der Mitteilung.
Giorgi werde alle nötigen Erklärungen abgeben, so die Anwälte. Ihre Einnahmen – Turnierpreise – seien dem Finanzamt bekannt, es gebe nichts zu verbergen. Das Problem sei, dass Fehler gemacht wurden, während Camila abwesend war. «Sie hatte die engsten Familienmitglieder beauftragt, die jedoch wichtige Fehler begangen haben, und als wir uns der Situation bewusst wurden, war es bereits zu spät und es war nicht möglich, alles zu bereinigen».
In den vergangenen Tagen gab es grosse Sorge um Giorgi, die über längere Zeit nicht erreichbar gewesen sein soll. Die International Tennis Integrity Agency (Itia) führte sie als «zurückgetreten», womit ihr Karriereende bekannt wurde. Dann bestätigte sie selbst das Ende ihrer Laufbahn. Giorgi, die auch eine Unterwäsche-Marke namens «Giomila» führt, war in der Weltrangliste zuletzt nur noch ausserhalb der Top 100 unterwegs gewesen.
(t-online.de/kat)