Nick Kyrgios, Enfant terrible des Profitennis, hat sich seine nächste Entgleisung geleistet. Im Doppel-Halbfinale bei den Australian Open setzte sich der 26-Jährige mit seinem Partner Thanasi Kokkinakis gegen das Top-Doppel Granollers/Zeballos durch und zog überraschend ins Endspiel ein. So weit das Sportliche.
Während des Matches allerdings vergass der streitbare Australier kurzzeitig seine gute Kinderstube. Wieder einmal.
Nachdem er im zweiten Satz ein Aufschlagspiel verloren hatte, zerschmetterte er erst seinen Schläger und zeigte dann beim Gang zur Bank einigen Fans plötzlich den Mittelfinger.
Nick Kyrgios threw his racket on the court after surrendering a break point.
— ESPN (@espn) January 27, 2022
He then raised his middle finger in the direction of the Australian Open crowd. pic.twitter.com/woS9R585kr
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Tennis-Rüpel bei diesem Turnier daneben benimmt. Zwei Tage zuvor hatte er einen Ball derart heftig ins gegnerische Feld gedonnert, dass dieser bis ins Publikum flog und dort einen kleinen Jungen im Gesicht traf. Der fing sofort an zu weinen. Kyrgios entschuldigte sich, indem er dem Kleinen seinen Schläger schenkte.
Auch die Beschwerden seiner Gegner über Kyrgios' Verhalten häuften sich in den letzten Tagen. Unter anderem bekam Deutschlands Doppelspezialist Tim Pütz Kyrgios' Unsportlichkeit zu spüren. Nach dem Viertelfinalmatch sagte Pütz: «Was er dann teilweise zwischen erstem und zweiten Aufschlag macht, hat nichts mit Entertainment zu tun, das hat nichts mit witzig zu tun, das ist einfach nur unsportlich.»
Pütz' Doppelpartner Michael Venus attestierte Kyrgios gar «die Reife eines 10-Jährigen. Am Ende des Tages ist er einfach nur ein absoluter Idiot.»
Der eigenwillige Kyrgios wähnt sich auf einer Mission. Der Mann aus Canberra, auch schon als «Bad Boy» des Tennis bezeichnet, will seine Landsleute nach den enormen Corona-Strapazen glücklich machen und bestens unterhalten. Die Arenen gleichen bei seinen Matches mit Kokkinakis einem Hexenkessel.
Am Samstag im Finale treffen Kyrgios/Kokkinakis auf ihre Landsmänner Matthew Ebden und Max Purcell. Man darf gespannt sein, ob die Unterstützung der Fans dann immer noch derart enthusiastisch ausfallen wird wie in den bisherigen Matches.
(flv/t-online.de)
Mindestens einen zweiten gibt es... sind beides Kindsköpfe die nicht in die Sportwelt gehören!
Neben dem Platz hat er die letzten 2 Jahre gezeigt, dass er ein durchaus reifer und reflektierender Mensch ist. Wohl mehr als viele andere in dem Alter.