Novak Djokovic steht im Final des French Open und kann am Sonntag mit seinem 23. Grand-Slam-Sieg zum alleinigen Rekordhalter an Major-Titeln werden.
Der lang erwartete Halbfinal gegen die Weltnummer 1 Carlos Alcaraz wurde zu Beginn des dritten Satzes zum Drama, als beim Spanier nach zweieinhalb Stunden starke Krämpfe einsetzten - genau dann, als die Partie Fahrt aufgenommen und hochklassig geworden war. Alcaraz gab zwar nicht auf, konnte sich jedoch nur noch sehr eingeschränkt bewegen und gewann in der restlichen Stunde nur noch ein Game. Am Ende stand ein nie mehr gefährdetet 6:3, 5:7, 6:1, 6:1-Sieg.
Djokovic war deutlich besser in die Partie gestartet als der 16 Jahre jüngere Alcaraz, der in seinem ersten French-Open-Halbfinal - und zweiten bei einem Major insgesamt - verkrampft wirkte. Erst Mitte des zweiten Satzes wurde der Spanier stärker, es entwickelten sich die erhofften intensiven und hochklassigen Ballwechsel.
Vielleicht war es diese Anspannung, die nach dem Satzausgleich zu den Krämpfen bei Alcaraz führten. Er gab beim Stand von 1:1 sogar freiwillig sein Aufschlagspiel ab, um sich behandeln zu lassen. Am Ende nützte aber alles nichts mehr. Er sicherte sich aber viel Respekt, in dem er bis zum Ende auf die Zähne biss - auch, als längst klar war, dass er keine Chance auf den Sieg mehr haben würde. Für den Moment wehrte Djokovic aber den Angriff des erst gerade 20-jährig gewordenen US-Open-Champions noch einmal ab.
Gegner von Djokovic im Final ist die Weltnummer 4 Casper Ruud aus Norwegen, der dem Deutschen Alexander Zverev (ATP 27) mit 6:3, 6:4, 6:0 keine Chance liess.
Djokovic kann mit einem Sieg nicht nur vor Rafael Nadal alleiniger Grand-Slam-Rekordhalter werden, sondern auch von Alcaraz wieder die Nummer 1 zurückkolen. Gegen Ruud, der bereits im letzten Jahr im Final stand und gegen Rafael Nadal chancenlos blieb, hat der Serbe in vier Partien noch nie einen Satz verloren.
(dab/sda)