Alexander Bublik startete als Nummer 2 der Setzliste und als Nummer 33 der Weltrangliste ins Gstaader Turnier. Nach seinem sechsten Turniersieg verbessert sich Bublik, der vor 14 Monaten die Nummer 24 der Welt war, wieder unter die Top 30 der Welt.
Als erster Kasache setzte sich Bublik am Gstaader Traditionsturnier durch. Russische Sieger gab es bislang 2013 (Michail Juschni) und 1995 (Jewgeni Kafelnikow). Bublik ist Russe, spielt aber seit 2017 für Kasachstan.
«Der Final wurde zu einer Tortur», erzählte Bublik hinterher als strahlender Sieger. «Vor dem Final lief für mich alles perfekt, obwohl ich, als ich vor einer Woche erstmals hier trainierte, nicht das Gefühl hatte, dass ich in dieser Höhenlage mit den hoch abspringenden und weit fliegenden Bällen überhaupt gut werde spielen können.» Aber die frühe Anreise und die Vorbereitung zahlte sich für Bublik aus. Einen Monat nach dem Turniersieg in Halle auf Rasen gewann er gleich das nächste Turnier.
Im unterhaltsamen, intensiven Final setzte sich Bublik in der vollen Roy-Emerson-Arena mit 6:4, 4:6, 6:3 gegen den argentinischen Überraschungsmann Juan Manuel Cerundolo (ATP 109) durch. Cerundolo feierte in Gstaad im Viertelfinal mit dem Erfolg über den topgesetzten Casper Ruud (ATP 13) den wertvollsten Sieg seiner Karriere, eliminierte im Halbfinal den peruanischen Qualifikanten Ignacio Buse (6:3, 6:3) und wird am Montag erstmals seit zwei Jahren unter die Top 100 der Welt zurückkehren.
Der Final verlief lange ausgeglichen. Bublik, der auf dem Parcours in den Final bloss ein Aufschlagspiel abgegeben hatte, brachte gegen Cerundolo gleich das erste Servicegame nicht durch. Dennoch gewann er den ersten Satz nach einer Dreiviertelstunde mit 6:4. Den zweiten Satz sicherte sich Cerundolo mit dem gleichen Ergebnis, nachdem der Argentinier ein Break gelungen war, hatte Bublik einen kleinen Ausraster und er zerstörte auf dem Platz sein Racket. Im Entscheidungssatz steigerte sich Bublik. Nach zwei Stunden und sieben Minuten verwertete er den zweiten Matchball. (riz/sda)