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Zukunft des Sportschauens? US-Unternehmen plant TV-Revolution

Video: watson/nico bernasconi

Ist das die Zukunft des Sportschauens? Die Amis haben mit der Revolution begonnen

Wie im Stadion soll es in «The Dome» in Los Angeles – einem Kino-ähnlichen Saal für Sport- und Entertainment-Events – sein. So sieht in der Sicht eines US-Unternehmens die Zukunft des Sportschauens aus.
22.08.2024, 16:5722.08.2024, 17:36
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Früher konnten viele Fussballspiele nur im Stadion gesehen werden. Wer die gesamte Partie live sehen wollte, musste also persönlich vor Ort dabei sein. Selbiges galt auch für Eishockey, Tennis oder andere Sportarten. Mittlerweile kann man hingegen jedes Spiel der populären Ligen jederzeit und allerorts schauen. Echtes Stadion-Feeling gibt es aber nach wie vor nur im Stadion – zumindest bisher.

Denn in den USA – wo sonst? – haben sich zwei Unternehmen zusammengetan, um das Sportschauen zu revolutionieren. Im Sommer wurde deshalb das «Cosm» in Los Angeles eröffnet, in Kürze folgt ein weiteres in Dallas. Das Herzstück dieser Gebäude ist «The Dome». Dabei handelt es sich sozusagen um einen Kino-Saal mit einer Kuppel, wobei der LED-Screen riesig und der Wand entlang gekrümmt ist. Auch die Decke kann involviert werden.

Video: watson/nico bernasconi

«Die Zukunft von Live-Content», sei das, «mehr als nur ein Sitz in der ersten Reihe zu deinem liebsten Sport- oder Entertainment-Event». Wer im «Dome» sitzt, könne vollständig eintauchen und fühle sich, als wäre er oder sie im Stadion. «Unsere revolutionäre Technologie gibt Ihnen das Gefühl, bei einem NBA-Spiel am Spielfeldrand zu sitzen», heisst es auf der Website von Cosm. Selbstverständlich kann man sich da gleich auch Essen und Getränke an den Platz bestellen.

Neben der NBA, die im Oktober beginnt, werden aber auch College-Football, Events der MMA-Organisation UFC und Fussball übertragen. So wurde beispielsweise der Final der Copa America zwischen Argentinien und Kolumbien gezeigt. Auch auf die Topspiele der Premier League dürfen sich Fans im «Cosm» freuen. Am vergangenen Wochenende wurden sowohl das Saisoneröffnungsspiel zwischen Manchester United und Fulham als auch die Partie Chelsea gegen Manchester City übertragen.

Dank der Kuppel sieht es tatsächlich so aus, als würde man auf der Tribüne hinter dem Tor sitzen. Auf zusätzlichen Bildschirmen ist ausserdem das Fernsehbild zu sehen – so hat man also anders als im Stadion nicht nur den Blick von der Tribüne, sondern einen besseren Überblick übers Spielgeschehen auch am anderen Ende des Felds.

Und das kostet auch «nur» gut 40 bis 70 Franken für Leute, die einen reservierten Sitzplatz wollen. Ein Stehplatz ist ab 20 Franken zu haben. Fans vom College-Football müssen noch tiefer in die Tasche greifen. Wer sich beispielsweise die nur wenige Kilometer entfernt stattfindende Partie der University of Southern California (USC) gegen die Louisiana State University (LSU) anschauen will, bezahlt für Sitzplätze zwischen 65 und 110 Franken.

So kann man bei ausverkauften Stadien also doch noch etwas mehr Einnahmen generieren. Durch die Übertragungsrechte profitieren dadurch indirekt auch die Ligen und damit die Klubs oder in diesem Fall die Universitäten. Bei den UFC-Events kosteten die Tickets gar bis zu knapp 200 Franken.

Aber dafür erhält man ja auch «ansteckende Energie» und «unschlagbare Stimmung», die vom Publikum in «The Dome» ausgeht. Obwohl es sich hierbei natürlich um Werbesprech handelt, können Fans, die sich die Stimmung aus europäischen Stadien gewohnt sind, ob solcher Ausdrücke wohl nur müde lächeln.

Echte Stadion-Stimmung scheint nämlich auch im «Cosm» nicht aufzukommen.

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bratansauce
22.08.2024 17:17registriert Juni 2018
Das Konzept macht sicher Sinn. Nur ist es irgendwie dämlich, die Perspektive von hinter dem Tor zu wählen.
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Peter Arbeitsloser
22.08.2024 17:12registriert Juli 2024
Boah, ne muss nicht. Ersetzt vielleicht ein Public Viewing, aber der Gang im Stadion ist nochmals was ganz anderes.
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Wolf im Fuzzipelz
22.08.2024 17:20registriert August 2018
Künstlich generierte Emotionen, nein danke..
sollte es nicht mehr möglich sein grosse Events oder Anlässe zu besuchen da zu teuer und ausverkauft werde ich einfach an Anlässe gehen wo dies noch erschwinglich und möglich ist 🙌
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