Am Wochenende sorgte der russische Turner Iwan Kuliak beim Weltcup in Doha für einen handfesten Skandal. Der 20-Jährige hielt sich zwar an die Vorgaben des Weltturnverbands FIG und trat ohne russische Flagge auf dem Dress auf, stattdessen erschien er jedoch mit einem «Z» auf der Brust. Dieses ist auf vielen russischen Panzern zu sehen und gilt in der Heimat mittlerweile als Zeichen der Unterstützung für Wladimir Putins Krieg in der Ukraine.
Nach dem grossen Aufruhr um seine Person hat sich der Russe, gegen den der internationale Turnverband FIG inzwischen ein Verfahren eingeleitet hat, erstmals zu seiner Aktion geäussert. Auf Telegram gibt er die Schuld für seine Aktion den ukrainischen Turnern: «Sie haben diese ganze politische Bewegung gestartet. Als Reaktion auf dieses Verhalten bin ich einfach mit diesem Wappen auf meiner Brust erschienen.»
FIG adopts further measures against Russia and Belarus:
— FIG (@gymnastics) March 4, 2022
Russian and Belarusian athletes and officials, including judges, are not allowed to take part in FIG competitions or FIG-sanctioned competitions from 7 March until further notice.
Press release 👉 https://t.co/9RsEVEZ5YW pic.twitter.com/Cc9ZikMxZj
Die Ukrainer seien auf dem Podest in ihre Fahne gehüllt gewesen und hätten «Ehre der Ukraine» gerufen, so Kuliak weiter. «Das ist gemäss den Regeln nicht erlaubt, aber niemand hat sie daran gehindert. Die Ukrainer forderten auch, dass wir Russen ausgeschlossen werden, obwohl wir nichts gegen irgendjemanden gesagt oder getan haben.» Er dagegen habe die Regeln der FIG befolgt und die russische Flagge verhüllt. «Es wurde alles verbannt, was möglich war. Ich wollte nur zeigen, woher ich komme. Das ist alles», rechtfertigte sich Kuliak weiter.
Vor den Konsequenzen, welche diese Aktion nach sich ziehen könnte, habe er keine Angst. «Ich habe das Symbol bei unserem Militär gesehen und herausgefunden, dass es für Sieg und Frieden steht. Als Athlet werde ich immer um den Sieg kämpfen und für den Frieden antreten», erklärte Kuliak und fügte an, dass er das «Z» wieder auf der Brust tragen würde, wenn er eine zweite Chance bekäme.
Diese wird der junge Russe aber nicht kriegen. Seit Montag sind russische Athleten von allen Wettkämpfen ausgeschlossen. (pre)